Hans Stögmüller - Lamberg, Band II

128 Johann von Lamberg erlangte am 20. März 1602 einen Lehensurlaub über einige vom Landesfürsten herrührende Lehen, die er zwar in Händen hatte, ohne aber den Lehensbrief zu besitzen, da er denselben noch vor der Zeit dem Michael Mutschngradl ausgefolgt hatte, damit er statt seiner die Lehen empfange. Da Mutschngradl starb und alle Papiere sich in seinem versiegelten Nachlass befanden, bewilligte Erzherzog Ferdinand die angesuchte Erstreckung. Johann vermählte sich 1594 mit Felizitas von Schärffenberg, der Tochter des Eustachius von Schärffenberg, Herrn zu Spielberg, Ort am Traunsee und Windegg (in OÖ), und der Anna von Keutschach.22 Nach Johann von Lamberg wurde sein Neffe Herward der Älteste der Linie. Johann Balthasar und Felizitas hatten eine Tochter und einen Sohn: Elisabeth wurde die Gemahlin des Rudolf Freiherrn von Wurmbrand auf Stuppach (aus der steirischen Linie). Sie starb 1625. Wilhelm d. J. war mit Magdalena von Ainkhürn23 vermählt, hinterließ aber keine Nachkommen. Er wird 1603, 1604 und 1606 erwähnt. Am 13. April 1606 belehnte ihn Erzherzog Ferdinand in Graz als den Ältesten der Familie mit den Mannspurg-Lehengütern in Krain.24 Herr zum Sauenstein-Reittenburg (Johann) Wilhelm d. Ä. von Lamberg, der ältere Sohn des Balthasar, wurde 1571 zum ersten Mal erwähnt. Wilhelm d. Ä. erhielt die Burg Sauenstein/Bostanj (Gem. Sevnica, Untersteiermark/Stajerska) für sich und als Lehensträger seines Bruders von Erzherzog Karl zu Lehen. 1572 trafen die Geschwister Wilhelm und Hans von Lamberg, Katharina von Lichtenstein und Polixena von Puchheim eine Erbeinigung bezüglich der Herrschaft Reittenburg/Reutenburg/Cretez (Gem. Mokronog-Trebelno, Unterkrain/Dolenjska) zufolge deren Wilhelm die Herrschaft rechtlich zuerkannt wurde. Im Jahr 1579 nennen sich Wilhelm und sein Bruder „Herren zum Sauenstein-Reittenburg“. Wilhelm besaß die Burg Sibenegg/Zebnik (Gem. Ratschach/Radece, Unterkrain/Dolenjska).25 22 Laut Lanjus (292) war sie die Witwe des Georg von Schärffenberg, Herrn zu Windegg. 23 Adelsgeschlecht aus Schwaben (ursprüngliches Wappen: im geteilten Feld ein Falke auf einem Ast sitzend). Adelsgeschlecht aus Krain (Wappen: im Schild ein springendes Einhorn). Der Namen kommt vom Einhorn, eigentlich die Bezeichnung des Stoßzahnes des Narwals. Familiensitze: Lubeck, Schönkenthurn und Hasperg. Die Krainer trugen auch das Wappen der schwäbischen Linie im geviertelten Schild (Otto T. Hefner, Stammbuch des Adels in Deutschland, Bd. 1, Regensburg 1860, 13; http://de.wikipedia.org/wiki/Ainkh%C3%BCrn 24 Wissgrill I, 240 25 www.slosi.info

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