103 1559 wechselte Jakob seine Religion und wurde evangelisch, wie der größte Teil des Adels damals. Als die Zeiten wieder unruhig wurden und Türkeneinfälle drohten, gab Erzherzog Karl am 26. September 1564 dem Zeugwart in Laibach/Ljubljana den Befehl, dem Jakob von Lamberg „die zwo eisernen ungefassten und zum Teil verrosteten Kammerbüchsen, so jüngst dort aufgefunden wurden, auf sein Schloss Weißenstein zu geben“ (siehe unten). Am 17. April 1566 belehnte Erzherzog Karl den Jakob und seinen Sohn Johann Georg mit der Würde des erblichen Erblandstallmeisters in Krain und in der Windischen Mark.48 Das männliche Lehen war schon seit einem Jahrhundert in seiner Familie.49 1558 ließ Jakob eine Gedenktafel an seinem Landschloss Dermitschhof/Grad Drnca (Gem. Radmannsdorf/Radovljica) anbringen, nach welcher er 1531 das Schloss vollständig renoviert hatte. Auf der Tafel steht sein Lebensmotto: „Gott Geb Glugksaleg Endt!“ Es ist heute das Schlosshotel Lambergh. Genealogische Schriften Jakob war der erste, der im Jahr 1559 begonnen hatte, die Stammreihe seines Hauses zusammenzustellen. Diese Arbeit wurde 1592 von Matthias Freiherr von Kainach in sein Adels- und Geschlechterbuch „Genealogisch-historischen Collectaneen“ aufgenommen, das ungedruckt blieb.50 Jakob hatte am 2. Dezember 1538 laut einer in Stein ausgestellten Urkunde als Bevollmächtigter des Stammältesten Hieronymus von Lamberg zum Poppendorf die Äbtissin von Lack mit dem Zehent auf 6 1/2 Huben zu Zeyritz in der Selzacher Pfarre belehnt.51 Kaiser Ferdinand versetzte dem Jakob laut Pfandbrief, ausgestellt in Wien am l. Juli 1543, die Herrschaft Gallenberg/Gamberk (Gem. Sager an der Sau/Zagorje ob Savi, Oberkrain/Gorenjska) samt den Zehenten zu Troyan.52 Jakob d. J. wurde 1557 in den Freiherrenstand erhoben.53 1557 belehnte ihn Kaiser Ferdinand mit einer Hube zu St. Martin samt dem Hügel oberhalb des Dorfes, auf dem ein altes, „Sagradez“ genanntes Gemäuer gestanden hatte, begabte ihn mit einem Burgfried und gestattete ihm, dort einen Burgstall und einen Maierhof erbauen und denselben Weißenstein/Sagradez (Gem. Grosuplje, Unterkrain/Dolenjska) nennen zu dürfen, in dem er dieselben Rechte genießen sollte, wie sie andere Burgställe und adelige Sitze besaßen. Schon 1558 stand das Schloss vollendet da.54 Wolfgang, Abt zu Sittich/Sticna und Florian Scharf, der Pfandinhaber der Herrschaft Weixelberg/Visnja gora, wollten ihn an der Erbauung hindern, worauf der Kaiser den Hans von Lamberg, Landesverweser in Krain, 48 OÖLA, HA. Steyr, Fam.Archiv, Fasz. 8/138 49 Das k. k. Hofgestüt zu Lippiza, 1880, www.dlib.si/v2/Preview.aspx?URN=URN:NBN:SI:docUEFUMKKN#hit1 50 NÖLA Herrenstandsarchiv XLIII, Nr. 2, 303 fol. ungebunden 51 Rolleder, 406 52 Valvasor, Crain 53 Karlmann Tangel, Die früheren Besitzer von Himmelau, in: Carinthia Bd. 25, 160 54 Laut Valvasor wurde das Schloss schon 1549 erbaut, was nicht stimmen kann.
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