Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

92 Geschichte der Eisenwurzen Für das durch viele Jahrhunderte florierende Kieineisengewerbe wurden von vielen Bauern auch Kohlen gebrannt. Nicht nur die rauchenden Meiler sind längst verschwunden,sondern auch die „Kohlhütten" am Rande der Wälder. Dörr- und Brechelhütten standen ursprünglich bei nahezu jedem Gehöft. Heute wird nur mehr selten Obst gedörrt und, wo dies geschieht, nicht in der herkömmlichen Art durch Anheizen eines Dörrofens, sondern mit elektrisch betriebenen Einrichtungen. Die funktionslos gewordenen Dörrhäuschen wurden entweder abgetragen oder verfielen nach und nach. Ein gleiches Schicksal widerfuhr den Almgebäuden.Wenn das Gebietam Nordrand der Kalkhochalpen auch nicht so almenreich war wie beispielsweise die Südabdachung des Toten Gebirges, hatte die Almwirtschaft vor allem für die in ungünstigeren Lagen befindlichen Wirtschaften des Enns- und Steyrtales doch große wirtschaftliche Bedeutung. Mit der Errichtung von Zufahrtswegen und Aufschließungsstraßen und der Umstellung auf Kalbinnen- und Stierhaltung erübrigte sich die ständige Anwesenheit von Betreuungspersonal auf den Almen. In der Folge wurden die Wohn- und Wirtschaftsgebäude nicht mehr instand gehalten. Grundsätzlich gehört das Gebiet zwischen Ybbs und Steyr zu jenem Bereich, in dem auch baulich eine klare Trennung zwischen Mensch und Tier erfolgt. In den westlich angrenzenden Almenregionen, etwa im Salzkammergut, ist stets ein Zusammenschluß in Form der bekannten „Hohen" und „Niederen" Hütten festzustellen. Die Bauformengrenze verläuft etwa von Hinterstoder über das Salzsteigjoch nach Süden zum Grimmingbach. mmm .s'5 Kastenspeicher in Blockbauweise aus dem Gebiet um Maria Neustift, 18. Jhdt.

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