Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Geschichte der Eisenwurzen 85 Herzog Tassilo, wie auch Innichen (Südtirol) und Kremsmünster (Oberösterreich). Darüber hinaus konnte, aufgrund des spezifischen Kirchenpatroziniums von Molzbichl, des heiligen Teburtius-des einzigen in Österreich -,die Herkunft der Mönche aus Pfaffenmünster bei Straubing (Bayern), einem bereits bestehenden Kloster, eruiert werden. Archäologischer Forschungsstand Nach dem archäologischen Forschungsstand in Oberösterreich war im 7. Jahr hundert mit der Einnahme der Traunlinie das baierische Siedlungsland umrissen. Die breiteste Forschungsbasis bieten auch hier die Gräberfunde. Höfe und Siedlungen kennen wir nicht, da sie von den bestehenden Ortschaften überlagert sind. Die bisher festgestellten altbaierischen Bestattungsplätze liegen fast ausnahmslos westlich der Linie Traun -Almtal. Das sind u. a. die großen Gräber felder von Linz-Zizlau, Rudelsdorf/Hörsching,Schwanenstadt, Breitenschützing, Waschenberg/Bad Wimsbach-Neydharting. Die Alm-Traun-Linie überschreiten bislang nur die Bestattungsplätze von Fischlham/Hafeld und Asten/Raffelstetten. Im Fall Hafeld (10 Gräber) handelt es sich offenbar um den Rest einer bedauer licherweise beim Schotterabbau zerstörten größeren Gräbergruppe,die wohl einer regional bedeutenden Führungsgruppe zugehören. Mit dem Aufbau und Wirksamwerden der Kirchenorganisation tritt die Abkehr von der Beigabensitte ein, womit die Quellenfähigkeit der Archäologie in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts für diese Epoche abbricht. Die Anwesenheit slawischer Siedler konnte bisher nur in eher randlichen Positionen der hier behandelten Region archäologisch erfaßt werden.Beim Abbau eines Gelände sporns in Sierninghofen (Schotterabbau Wintermayr) wurde ein Bestattungsplatz weitgehend zerstört. Gerettet wurden insgesamt 13 Gräber. Bei Dietach, Hausleiten/ Gleink (ebenfalls wie Sierning in der Schenkungsurkunde erwähnt) wurde für die dortige Kläranlage durch tiefe Baggerungen ein Gräberfeld angeschnitten, wobei viele Gräber vernichtet wurden. Durch Nachuntersuchungen liegen Funde aus rund 50 Gräbern vor. Auch auf dem Kerschberg bei Dietachdorf wurden - ebenfalls auf einem Höhensporn gelegen-ähnliche Bestattungen aufgedeckt.Charakteristisch für diese Bestattungsplätze ist, daß unter einer Menge von nur mit Trachtelementen Ausgestatteten jeweils ein einzelner Schwertträger vorkommt. Es wurden also nicht nur die in der Schenkungsurkunde erwähnten Ortschaften Thodicha und Sirnicha bereits archäologisch erfaßt,sondern es läßt sich in den Gräberfeldern-die de facto das Abbild eines lebendigen Dorfes vermitteln - auch die soziale Struktur mit dem „Dorfältesten" bzw. dem Anführer (Zupan) erkennen. Dieser war nicht nur von der eigenen Sippe anerkannt, sondern auch von baierischer Seite als verantwortlicher bzw.verhandlungsfähiger Partner akzeptiert. Die Schwertbeigabe ist als Zeichen der Führerfunktion, von Rang und versehenem Amt zu verstehen. Aus dem karantanischen Einzugsgebiet der Slawen, z. B. im bereits erwähnten Gräberfeld von Micheldorf/Kremsdorf, in den Gräberfeldern von Krungl und Hohenberg (an der oberen Enns in der Steiermark) werden entsprechende Befunde einer gesellschaftlichen Gliederung der Slawen im herzoglich-baierischen f > :~.C- -'-fW :a ^ ^ Mtnilni!acu{r.^.i.iiiri tKi.iif r>i.n- tu (ttft.i pfctticdf.("Jffuinic in» panre^rp.-'A.a.'imtotnTm 1 SUtPiunl f:mtT>(«TO...crrämn. 1 f iiüü|- .!![ _ itcaninitiire •m' mXit.-tfnCt iM m opt fifolifct.mhiir» tufts.« SSSSSÄ? Stiftsurkunde von Kremsmünsterim Codex Fridericianus, Kat. Nr. 1.4.3.2.1.

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