Geschichte der Eisenwurzen 8i festgestellt werden. Zumindest einige der Räume dienten bei guten Witterungs verhältnissen, das heißt Im Sommer, als Unterkünfte. Zahlreiche Keramikfunde, Münzen und der Fund der kleinen Minervastatuette, die vermutlich ursprünglich In einem Hausheiligtum stand, unterstützen diese Annahme. Nördlich davon hört das römerzeitlich bebaute Gebiet auf. Wie eine Untersuchung des OÖ. Landesmuseums 1995 ergab, trifft man hier nur mehr auf Tierknochen, einzelne Keramikfunde,eine kleinere Entnahmegrube und anstehenden Schotter. Es konnten auch keine Reste der norlschen Hauptstraße hier angeschnitten werden. Hier an diesem Ort gibt es sicherlich noch einige unentdeckte Gebäude,und auch eine eindeutige Identifizierung der Römerstraße steht noch aus. Wir können Ihren Verlauf nur vermuten. Er dürfte ähnlich der heutigen Bundesstraße gewesen sein und von hier über Dirnbach -St. Pankraz(das man mit Ernolatla, wie die nächste Station In den Quellen geheißen hatte. In Zusammenhang bringt) nach Micheldorf (Toutatlo) gezogen sein, wobei die Straße über den Hungerbichel kommend das Kremstal erreichte. In Toutatlo weisen Spuren römischer Quadrafluren -das sind Flurformen, die auf die römische Landvermessung zurückgehen -, die römischen Baureste auf dem Georgenberg und eine kleine dörfliche Ansledlung In Kremsdorf auf die Anwesenheit der Römer bis In die Spätantike hin. Die kleine Siedlung bestand seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. bis In die Spätantike. Einzelne Häuser In einfacher Bauwelse mit Holzaufbauten gruppierten sich um einen Dorfanger. Die römische Straße konnte eindeutig angeschnitten werden, wobei der Scheitel der antiken Straße höher lag als der moderne Weg. In einigen Schnitten zeigte sich, daß der Straßenkörper hier aus einem sehr schmalen Schotterbett bestand,das zwischen 0,3 und 0,5 m stark war und Im Westen von einer 0,9 m breiten, aber selchten Gosse begleitet wurde. Die Breite des Straßenkörpers betrug 9 m, war sehr ausgeprägt und hart geschottert. An einer Stelle kamen auch Spurrillen zutage, und zwar In einem Abstand von 0,9 m, was der Spurbreite römischer Fahrzeuge entspricht. Das Gebäude der Pferdewechselstelle konnte bis jetzt nicht ergraben werden. Es wird In der Nähe der Gretzmühle gelegen sein. Im Nahbereich des antiken Gräberfeldes.Von hier lief die Straße über Voltsdorf(Vetonlanis) nach Wels (Ovllava) welter. In Voltsdorf wurden bei Moos/Schachadorf die Reste eines Mlthräums geborgen. Vieles Ist hier noch nicht erforscht. Wohlstand und hoher Lebensstandard, die die Bewohner der römischen Provinz Norlcum besaßen, lagen auch teilweise In dem Umstand begründet,daß sie ein gut ausgebautes Straßennetz besaßen. LITERATUR Bender, H.: Verkehrs- und Transportwesen In der römischen Kaiserzeit. Untersuchungen zum Handel und Verkehr der vor- und frühgeschlchtllchen Zelt In Mittel- und Nordeuropa. Teil V,1989,S.108-154 Garbsch, J.: Mann und Roß und Wagen. Katalog der prähistorischen Staatssammlung München.1986 Jandaurek, H.: Oberösterreichische Altstraßen. Die Straßen der Römer.1951 MItterkaikgruber, David: OÖ. Heimatblätter, Jg. 22,1968. Heft 3/4, S.47-50 Schwanzar, Gh.: Straßen und Reiseverkehr. In: Oberösterreich. Grenzland des römischen Reiches. Ausstellungskatalog des OÖ. Landesmuseums 1986,S.89-92 Stoffel, Pascal: Über die Staatspost, die Ochsengespanne und die requirierten Ochsengespanne.1994 Walser, G.: Studien zur Alpengeschichte In antiker Zeit. Historie, Heft 86,1994 Winkler, G.: Römische Meilensteine. Kleine Schriften zur Besetzungsgeschichte Südwest deutschlands, Nr. 35,1985 Wyss, Rene: Handel und Verkehr über die Alpenpässe. Siehe Bender:ebenda, s. 155-173 Vetters, H.: Toutatlo. Die Ausgrabungen auf dem Georgenberg und in Micheldorf(OÖ.). Der römische Limes In Österreich, Heft XXVll, 1976
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