8o Geschichte der Eisenwurzen Die Straße über den Pyhrnpaß,welche eine Hauptverbindung zwischen Celeia und Ovilava darstellte, betrug von Virunum Im Zollfeld, wo sie sich mit der Straße von Aquileia verband, bis Ovilava 153 Meilen; dafür benötigte ein kaiserlicher Kurier bei günstigen Witterungsverhältnissen durchschnittlich drei Tage. Minervastatuette, Bronze, Windischgarsten, Kat. Nr. 1.2.7.2. Windischgarsten - Gabromagus, eine römische Raststation Windischgarsten - Gabromagus, wie der Ort in der „Tabula Peutingeriana" und auch im „Itinerarium Antonini",einem antiken Straßenverzeichnis,genannt wirdwar die erste Station nach dem Pyhrnpaß und am Ende einer schwierigen Strecke über mehrere Pässe. 1868 kam es in diesem Ort zu erstmaligen und sehr ausgedehnten Untersuchungen im Bereich des Hafner-, Weberwastl- und Sattlerfeldes durch den Pfarrkooperator Oberleitner,da man hier schon öfters auf Funde aus der Antike gestoßen war. Dabei entdeckte er im südlichen Teil sehr gut erhaltene Mauerzüge einer großen und ausgedehnten Anlage, die stellenweise noch 1,90 m hoch erhalten waren und großteils aus mit Mörtelzusammengefügten Rollsteinen bestanden. Zwei Gebäudetrakte, die im rechten Winkel zueinander standen und in einzelne Räume unterteilt waren,ließen sich feststellen. AufGrund derzwei vorhanden Heizanlagen deutete man diese Gebäude als Badeanlagen und Unterkunftsräume für das Bedienungspersonal. Man beobachtete eine Verstär kung des Südteils des Osttraktes. Eine 1,20 m breite Mauer umgab zumindest teilweise diesen Trakt. 1933 führte Krackowitzer im südlichen Ende dieses Grabungsareals erneut Untersuchungen durch und konnte eine Schmiede feststellen. Leider haben sich davon keine Unterlagen erhalten. Im Süden ließen sich zwei Bauphasen nach weisen und eine teilweise Zerstörung durch Brände.1996 hat hier Mag.W.Klimesch eines der bereits von Oberleitner völlig freigelegten Gebäude nochmals unter sucht;er konnte dabei aber keine Reste einer Schmiede entdecken. Es zeigte sich ein isoliertes, aus kleinteiligen Räumen bestehendes Objekt, welches mehrere Bauphasen aufwies. Nördlich des sogenannten Römerweges auf dem Hafnerfeld waren die Mauern nicht so gut gefügt, meist nur Trockenmauerwerk ohne oder mit sehr wenig Mörtelbindung und nicht recht hoch erhalten. Bei diesen Gebäuden im Norden bestanden die Fundamente aus Stein, das aufgehende Mauerwerk dagegen teilweise aus einer Holz-Lehm-Konstruktion. Die einzelnen Räume gruppierten sich nach den damaligen Grabungsergebnissen um sehr große freie Hofflächen. Hier lokalisierte man die Scheunen und Schuppen, die eigentlichen und die Unterkunftsräume weiter im Südosten. Diesen Teil konnte das Landesmuseum 1984/85 einige Wochen lang untersuchen. In den langen Schnitten -eine flächige Freilegung war aufgrund des weltläufigen Areals und der geringen Mittel nicht möglich -,zeigte sich, daß die Höfe nicht so groß waren, sondern noch in einzelne Räume aufgeteilt. Die Struktur der Fundamente und das aufgehende Mauerwerk waren aber nicht überall gleich. Es gab auch aufgehendes Mauerwerk in Trockenmauertechnik, Fußböden aus gestampftem Lehm und welche mit Ziegelplatten. Heizanlagen konnten keine
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