Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Geschichte der Eisenwurzen 67 Hämmer aus Stein - Die Urzeit der oberösterreichischen Eisenwurzen von Manfred Pertlwieser Nicht allzuviel wissen wir gegenwärtig noch über die urzeitliche Besiedlung dieser gar nicht so klar begrenzbaren Region. Die Grabungs- und Forschungstätigkeit konzentrierte sich zwangsläufig vorwiegend aufjene Landstriche,wo „viel los ist": wo viel verändert, viel gebaut und deshalb viel Neues entdeckt, aber auch viel Altes zerstört wird. Falsche Eindrücke könnten daraus entstehen:große Funddichte dort,wo moderne Aktivitäten viel in der Landschaft verändern; dünne Streuung oder weitgehende Fundleere dort, wo Naturlandschaft seit Urzeiten gottlob weitgehend erhalten blieb. Man nennt solche Regionen heute gedankenlos abwertend „entlegen", „hinterm Wald",„dezentral" oder „unterentwickelt" ... Doch gerade solche noch nicht allzusehr durch gewaltsame unnatürliche Eingriffe veränderte Landschaften sind wertvolle Reservate mit noch nicht ausgeschlachteten bedeutenden „Ressourcen". Sie bergen geahnte und ungeahnte Schätze an Natur-, Erholungs-, wirtschaftlichen und nicht zuletzt auch archäologischen „Reserven". Auch für künftige Generationen. Vieles unserer heutigen bruchstückhaften und lediglich prinzipiellen Kenntnisse der urzeitlichen Verhältnisse der Region ist idealistischen Aktivitäten interessierter Laien zu verdanken: Volksschuldirektor Karl Flabermaier z. B. regte seine Schüler jahrzehntelang zu eifrigen Oberflächenaufsammlungen auf den frischgepflügten Feldern an. Daraus resultiert aus der Gegend Enns-Hargelsberg eine umfangreiche Sammlung jungsteinzeitlicher Steingeräte (Museum Enns). Aus ihrer von Flabermaier kartierten Fläufung lassen sich mehrere Siedlungsplätze lokalisieren: darunter eine ausgedehnte Niederlassung am südlichen Ortsausgang von Hargelsberg. Da es sich aber nur um Oberflächenaufsammlungen handelt und bislang keine Grabungsuntersuchung stattfand, ist eine genauere Kulturzuweisung bisher nicht möglich. David Mitterkalkgruber sammelte und schürfte viele Jahre im schon alpinen Bereich des Ennstales und kartierte eine ganze Reihe spätjungsteinzeitlicher Niederlassungen. Heinrich Kieweg verdanken wir die Kenntnis einer durch Wall und Graben befestigten Höhensiedlung am „Schacherbauernstein" in Pieslwang, Gemeinde. Steinbach a. d. Steyr. Die ältesten Beweise menschlicher Anwesenheit in der Region stammen aus der hochalpinen „Ramesch-Knochenhöhle".Sie liegt in nahezu 2000 m Seehöhe in der fast senkrecht abfallenden Nordwand des Ramesch (Totes Gebirge, östliche Warscheneck-Gruppe). Ab 1979 durchgeführte Ausgrabungen ergaben neben massenhaft Höhlenbärenknochen auch Reste vom Höhlenlöwen, Wolf und Steinbock. Da der Höhleneingang während der letzten Kaltzeiten völlig vom Eis

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