Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 601 tiger als wertvolle Luxusgegenstände. Was aufeinem Leiter wagen oder In einem Koffer Platz hatte, mußte genügen. 3.2.5.3. Gablonzer Schmuck Werkzeuge zur Herstellung von Glasschmuck bzw. produzierte Schmuck stücke von diversen Gablonzer Betrieben in Oberösterreich: Gablonzer Genossenschaft Enns; Firma Schöier & Co., Kremsmünster; Herbert Reckziegei, Kremsmünster Die aus Nordböhmen vertriebenen Gablonzer suchten nicht Arbeitsplätze,sondern schufen welche.Sie bauten nicht nur Wohnhäuser,sondern auch Werkstätten. Aus ihrer Heimat hatten sie ihr Know-how und ihr handwerkliches Geschick für die berühmte Glasindustrie mitgebracht. Oberösterreich wurde zum neuen Zentrum der Modeschmuck-Hersteller. Betriebe entstanden etwa in Gleink und Kremsmünster, in Losensteinleiten und in Enns.1951 gab es in Österreich 150 Betriebe, die sich ausschließlich mit der Erzeugung oder Herstellung von Halbfabrikaten für die Gablonzer Industrie befaßten. In diesem Jahr übernahm die Gablonzer Genos senschaft die Lerchentaler Kaserne in Enns, die zum Zen trum eines „Neu-Gablonz" wurde. [S. K.] 3.2.5.4. Wandwegkonstrukt Gunter Damisch,1995 B 50 cm,T 40 cm, H 15 cm.Graz, Mag.Walter Rossacher Neben seinem international behaupteten malerischen CEuvre hat der Max-Melcher- und Arnulf-Rainer-Schüler Gunter Damisch zu Beginn der 90er Jahre auch Metallplastiken geschaffen. Die Vorstufe für diese skulpturalen Arbeiten bil deten zunächst farbig glasierte Keramikarbeiten, die kom plementär zur Malerei entstanden. In Steyr 1958 geboren und aus einer alten Eisenhütten-Dynastie stammend,findet Damisch in seinen Bronzeplastiken zu einer metapherrei chen Ausdrucksweise, durchsetzt mit assoziationsstiftenden Elementen, in denen sich zumeist Mythisch-Sakrales mit reiner Fabulierkunst mischt. Auf die Patina reduziert, begegnen uns diese Vexierbilder in Metall. Im vorliegenden Beispiel ist das Motiv der aus der Passion Christi abgeleite ten Dornenkrone evident und zugleich in seiner Reduktion auf formale Muster verfremdet. In meist fantastischen und an seinen Malerkollegen Christian Ludwig Attersee erin nernden Objekttiteln entzieht er daher das Objekt einer oberflächlich-gegenständlichen Deutungsebene. [H. E.] 3.2.6. Heimat - Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft 3.2.6.1. Europa der Regionen 3.2.6.2. Politik: Konfliktfeld Pyhrn-Eisenwurzen 3.2.6.3. Die Öffnung der Grenzen Vorhangs Das Ende des Eisernen 3.2.6.d. Geschichte der Eisenstraßenidee 3.2.6.5. Oberösterreich Gunter Damisch,1993 Öi/Lwd. H 200 cm,B 200 cm. Linz, OÖ. Landesgaierie Lit.: P. Baum:Ursprung und Moderne(Kat.d.OÖ,Landesaussteilung 1990). Linz 1990,S.106.-G.Rnckh und D. Rente: Gunter Damisch. Maierei Skulp tur (Kat. d. Museums Foikwang Essen). Essen 1991.- I. Brugger / K. A. Schröder (Hrsg.): Das Jahrzehnt der Maierei. Österreich 1980 bis 1990. Sammlung Schömer,Wien 1991,S.138.-P. Assmann / M.Hochieitner: Posi tionen: Oberösterreichische Malerei heute. Linz 1994, S. 10.- W. Schmied (Hrsg.): Maierei in Österreich 1945-1995. München-New York 1996,S. 257 [H. E.] 3.2.7. Metallkunst in Oberösterreich nach 19d5 - Aktuelle Tendenzen 3.2.7.1. Strumpfanzieherin Erich Ruprecht,1954 Bronze. H 60 cm. Linz, Nordico-Museum der Stadt Linz, inv. Nr. 856 Lit.: Kat.Peter Kubovsky. Federzeichnungen. Erich Ruprechter. Plastik. Aug. bis Sept.1954. Linz 1954.- P. Ratzenböck: Ein Gespräch mit dem Bildhauer Erich Ruprecht,in: Kulturzeitschrift öberösterreich 35(1985), Heft 4,S.73f. - Kat. Lebensweiten - Aiitagsbilder (Kat. d. OÖ. Landesmuseums, Neue Folge Nr.63). Linz 1993,S. 250.-Kat. Oberösterreich: Bildende Kunst 1945 bis 1955 (Kat. d. OÖ. Landesmuseums, Neue Folge Nr. 87). Linz 1995, S. 342.- Kat. Mitte 60. Fritz Aigner, Josef Fischnaiier und Erich Ruprecht (Kat. d. OÖ.Landesmuseums, Neue Folge Nr. 95). Linz 1995,S.86f. Der stets im gegenständlichen Bereich arbeitende Bild hauer Erich Ruprecht (geb. 1931 in Geisttal bei Voitsberg, Steiermark) studierte an der Grazer Kunstgewerbeschule die Bildhauerei bei Walter Ritter, der 1948 in die noch junge Kunstschule der Stadt Linz berufen wurde. Ruprecht sollte ihm folgen und hier das Studium auch abschließen. Rup rechts Metallplastiken,für die er die Gußformen zumeist in seinem Atelier in der Kreuzstraße in Linz-Urfahr anfertigte, nahmen nicht nur In der Wiener Gießerei Poell und der Gießerei Beck in Nußdorf am Haunsberg Form an,sondern auch in der damaligen Glockengießerei St. Florian. Seine Bronzeskulpturen repräsentieren weniger Individuen denn Archetypen. Fließende Formen prägen die Erscheinung von Ruprechts unprätentiösem weiblichem Akt, die Modellie rung erweist sich als flüchtig und scheut- trotz Begeiste rung für die „Linzer Mädchen"- vor Verhäßlichung nicht zurück. Motivische Anleihen dürfte Ruprecht zudem auch aus der klassischen Moderne bezogen haben, wie ein Ver gleich etwa mit Lovis Corlnths „Strumpfanzieherin" nahe legt.

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