Weyer / Land der Hämmer 595 % Kat. Nr. 3.1.8.8. 3.2. Heiß umfehdet; Politik in Eisen 3.2.1. Der Erste Weltkrieg 3.2.1.1. Toter Krieger im Stacheldraht Robert Angerhofer öl/Leinwand. H 107 cm,B 147 cm. Linz, Nordico-Museum der Stadt Linz, G 139 Lit.: R. Angerhofer: Hinterstoder und seine Berge. Linz 1949.- Ausstel lungskatalog Robert Angerhofer. Aquatecs,Ölbilder, Bleistiftzeichnungen, Kreidezeichnungen, Pastelle, Frescoentwürfe, Linz 1977.- H. Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900.Wien 1976,Bd.1, S.13-14, Tf. 11-13 (R- Angerhofer).-H. Slapnicka: Wenig Extreme in einer Zeit voiler Extreme. Die bildende Kunst im Gau Oberdonau. In: Kunstjahr buch der Stadt Linz 1990/91, Linz 1992, S. ii6f.- Ungedruckte Kurzbio graphie des Künstlers,verfaßt von seinem Sohn Med.-Rat Dr. Bercht Anger hofer Robert Angerhofer wurde im jähr 1914 im Alter von 19 Jah ren zum Kriegsdienst eingezogen. Nach kurzer Ausbildung in Innsbruck kam er als Verwaltungsoffizier an das Heeres spital Meran und bereits wenige Monate später an die Dolo mitenfront, wo er die volle Härte und Schrecklichkeit des Krieges kennenlernte. Diese Eindrücke hat der Künstler immer wieder in seinem Schaffen verarbeitet, mitunter sogar bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg („Elend der Zer störung", „Niemand bleibt ungestraft"). So entstanden neben manchen regimekonformen Bildern in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft Darstellungen, die mit schonungslosem Realismus und in zeitloser Gültigkeit die Schrecken und Greuel des Krieges offenlegen. 3.2.1.2. Wehrmann in Eisen zu Linz Adolf Wagner von der Mühl(Rohrbach 1884-1962),1915 Lindenholz, Eisen. Männliche Holzfigur in Ritterrüstung mit Schwert, das linke Bein nach vorne gestellt, die Hände umfassen den Griffeines mit der Spitze nach unten schauenden Schwertes. Die Rüstung ist mit Nägeln beschlagen. H 220 cm. Linz, Nordico-Museum der Stadt Linz, P 967 Lit.: F. Pesendorfer: Oberösterreich im Weltkrieg - Weltkriegs-Ehrenbuch des Kronlandes Oesterreich ob der Enns. Linz 1917, S. 162 u. S. 250.- H. Ubeli: Adolf Wagner von der Mühl. Wien 0. ). (1925).-„Das Mühlviertei", Katalog zur Oberösterreichischen Landesausstellung 1988 in Schloß Weinberg,S.164,Kat. Nr. 20.21.-G.Wacha: Linzer Künstler-Lexikon (in Vor bereitung) Anfang April 1915 wurde der akademische Bildhauer Adolf Wagner mit der Anfertigung eines Eisernen Wehrmannesfür Linz beauftragt. Er stellte die Figur gegen bloßen Ersatz der Kosten her. Am 26. Mai 1915 erfolgte die feierliche Enthül lung des in einem Pavillon am Hauptplatz aufgestellten Wehrmannes,jeder, der die Kriegsanleihe zeichnete,durfte einen eisernen Nagel in die Holzfigur schlagen. Den ersten Nagel schlug der damalige Statthalter Baron Handel ein. Die Wehrmannaktion leitete der Chefredakteur der „Tages-Post" Dr. Karl Ritter von Görner. Den Pavillon hatte Prof. Moriz Balzarek entworfen. Klemens Brosch entwarf das Gedenk blatt für den Nagelschlag. 1916 wurden kleine Nachbil dungen des Wehrmannes zum Verkauf gebracht. Das Reinerträgnis des Wehrmannes betrug 46.550 Kronen und 43 Heller. In Oberösterreich wurden Wehrmänner außer in Linz noch in Bad Hall(„HerzogTassilo"),Enns,Enzenkirchen, Engelszell, Gmunden, Hallstatt, Schwanenstadt,Wels(„Max in Eisen") und Weyer aufgestellt. Weit häufiger als die Wehrmänner waren andere zu benagelnde Gegenstände wie Wehrschil der,Tische, Kreuze oder ähnliches. Adolf Wagner lernte zunächst beim Altar-Bildhauer Keplinger in Ottensheim, ging dann auf Wanderschaft, die ihn nach München führte, wo er an der dortigen Akademie in der Bildhauerklasse Professor Ruemanns zwei jähre (1903 bis 1904)verbrachte. In Wien studierte er an der Akademie in der Bildhauerklasse unter Professor Hans Bitterlich und arbeitete dann weitere vier jähre in der Meisterschule Pro fessor Edmund Hellmers. 3.2.1.3.„Max in Eisen": Eiserner Wehrmann,Kaiser Maximi lian I. darstellend Anton Gerhart(Gmunden 1879-1944 Gmunden),1914 Holz, Eisennägel, am Sockel signiert: „A. Gerhart",84 x 60 cm, H 246 cm. Wels,Stadtmuseum Lit.: F. Pesendorfer: Oberösterreich im Weltkrieg - Weltkriegs-Ehrenbuch des Kronlandes Oesterreich ob der Enns. Linz 1917, S. 162 u. S. 250.- Kammerhofmuseum der Stadt Gmunden: 1. Sonderausstellung 1975: Die
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