Weyer / Land der Hämmer 585 1982.-J.Wozniakowski: Die Wildnis-Zur Deutungsgeschichte des Berges in der europäischen Neuzeit. Frankfurt am Main 1987.-Ausstellungskata log: E. T. Compton:„pittore alpine". Innsbruck-Turin 1993 Der am 27.Juli 1849 in Stoke Newington(London)geborene Edward Th. Compton machte als Autodidakt bereits 1863 seine ersten Naturstudien in den englischen Seengebieten, bildete sich auf englischen Kunstschulen, ging dann nach Darmstadt und siedelte 1869 nach München über.Seit 1874 lebte er in Feldafing am Starnberger See. Eine Reise in das Berner Oberland im Jahr 1868 begeisterte ihn für die alpine Welt, deren Schönheiten er als einer der ersten Maler in zahlreichen Ölbildern, Aquarellen und Tuschzeichnungen schilderte. Viele Reisen in verschiedene Bergregionen Euro pas folgten. Compton war ein bereits zu seiner Zeit hoch geschätzter Maler, dessen Bilder gut bezahlt wurden. Zudem war er sehr produktiv. Ernst Berndt konnte bei der Vorbereitung seiner 1982 erschienenen Monographie 1500 Bilder auffinden. Populär wurde Compton vor allem durch seine kleinen Aquarelle, die Motive für Ansichtskarten bil deten. Er hat auch das1910fertiggestellte Meisteratelier für Eisen- und Stahlbearbeitung am Posthofberg in einem Aquarell festgehalten,welches im „Buch der Stadt Steyr"im Druck erscheinen sollte, derzeit aber nur durch eine von Michael Blümelhuber in Auftrag gegebene und zum Preis von einer Krone verkaufte Bildpostkarte bekannt ist. Seine in Grisailletechnik gemalten Aquarelle mit ihren Grautönen eigneten sich hervorragend für den Druck. Weite Verbrei tung fanden auch seine Buchillustrationen: Ab 1883 illu strierte er immer wieder Ausgaben der „Zeitschrift des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins". Seine Popularität führte ihn 1912 sogar als Gast in die Salzburger Villa des österreichischen Thronfolgers, Erzherzog Franz Ferdinand. Zwischen 1905 und 1920 hielt er sich jährlich in Hinterstoder auf, wobei seine besondere Vorliebe dem Großen Priel galt. Seine vermutlich im Auftrag der Familie Coburg-Gotha ent standene Vedute von Steyr zeigt den Blick von der Ennsleiten auf das am gegenüberliegenden Ufer der Enns befindli che Stadtgebiet mit der Stadtpfarrkirche, dem Neutor, der Dominikanerkirche, dem Schloß Lemberg und der Michaelerkirche. [N.L] 3.1.7. Stahlschnitt Leo Zlmpel 3.1.7.1.1. Gedenktafel für die 17 Gefallenen des 1. Weltkrie ges der Fachschule für Eisen- und Stahlbearbeitung Leo Zimpel(Wien 1860-1923 Wien),1918/20 Kat. Nr. 3.1./.1.1. Bild im Bild: Links ein junger Künstler, der nachdenklich auf die von ihm geschaffene Gedenktafel blickt, in der rechten Hand einen Ziselierhammer, in der linken eine Treibpunze haltend:Aufder mit Lorbeer umrahmten Tafel findet sich folgender Text(In geätzter Schrift): Mitte:„Weltkrieg 1914-1918: 1918 Adalb. Mitringer,Wkm./1914 Heinr. Berger 1915 Ludw./ Standl Moritz Konschll / Ant. Moser / Emil Pfaffen/bichler Alois Sonnberger 1916 Karl / Stadler Ludw. Hollinger 1917 Johann / Stübinger Jos. Rieser Ant. Jerabeck / Franz Pinsker Markus Bauderer / 1918 Robert Schötta Hans Relndl / Anton Schuh".-Unten rechts: „Ihren Gefallenen / Die r. ö. Fachschule für Eisen 8i Stahlbe/arbeitung in Steyr Uber Anregung des/Vereines der Fachschul-Absolventen". Steyr, HTL-Bundesfachschule LIt.: C. H.Watzinger / R. Kutschera (1965): S. 31.-B. Koch: Der Medailleur und Graveur Leo Zimpel(1860-1923). In: MÖNG 28(1988),61-63.-F- X. M. Lugmayer (1991): S. 23,33,56,59,76 und 129 mit Abb. Leo Zimpel wurde am 18. Mai 1860 in Wien-Fünfhaus(Pfarre Reindorf) geboren. Er ist der Bruder des Malers Julius Zim pel(1865-1930),dessen Gattin Johanna eine Schwester der berühmten Brüder Gustav, Ernst und Georg Klimt war. Leo Zimpel wurde 1894 an die neu geschaffene Lehrstelle für Gravieren und Ziselieren an der k. k. Vereinigten Fach schule und Versuchsanstalt für Eisen- und Stahlbearbeitung in Steyr berufen. Von 1905 bis 1920 wirkte Zimpel an einer eigenen Abteilung für Graveure, Ziseleure und Stempel schneider.Zimpelzog sich in der Pension wieder nach Wien zurück und ist dort am 5. Februar 1923 verstorben. Die HTL in Steyr bewahrt auch Prägestöcke Leo Zimpels mit einer Ansicht der Stadt Steyr, einem Porträt Kaiser Franz Josefs l. sowie einem Porträt von Erzherzog Carl Franz Josef auf, letzteres zur Erinnerung an die Landes-Handwerkerund Industrieausstellung. Von Leo Zimpel stammen auch
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