578 Weyer / Land der Hämmer Das prachtvolle Chorfresko der ehemaligen Stiftskirche von Spital am Pyhrn gehört zu den Hauptwerken des öster reichischen Spätbarock. Der Auftrag an Bartolomen Altomonte erfolgte 1737 „nach vorgezeigter Zeichnung", die sich in der Graphischen Sammlung des Stiftes St. Florian erhalten hat. Als Honorar wurde der stattliche Betrag von 3100 Gulden nebst Kost und Quartier vereinbart. Es ist anzu nehmen, daß der relativ große Bozzetto nur wenig später entstanden ist. Er gelangte wohl bereits unter Abt Johann Baptist IV. Hinterhölzl nach Wilhering, wo die Freskierung der Stiftskirche jener von Spital ähnlich sein sollte. Die über aus beeindruckende, an Bühnenbilder erinnernde Kompo sition verrät die Kenntnis von Andrea Rozzos berühmtem Architekturtraktat. Stilistisch sind die direkten Vorbilder in der neapolitanischen Malerei zu suchen,vor allem bei Fran cesco Solimena und Giacomo del Po. [L. S.] 3.1.3.14. Krippe, Mitte 18. Jh. Silhouettegemälde auf Karton; das ehemalige Reliqular Holz, gefaßt und vergoldet. H 152 cm, B 154 cm, T 70 cm. Spital am Pyhrn, röm.-kath. Pfarre Lit.: E.Guldan: Wolfgang Andreas Helndl. Wien-München 1970,S.161 f. Die Krippe besteht aus einer Folge von 14 ausgeschnittenen Silhouettegemälden,die rückseitig mit Holzdübeln zum Ein stecken in eine Bühne versehen sind. Die Mittelgruppe mit Kat. Nr. 3.1.3.14. der Darstellung der Anbetung der Hirten wurde erst in jün gerer Zeit in ein nicht zugehöriges Reliquiar montiert. Die ses war ein Geschenk des Passauer Bischofs und Kardinals Joseph Dominicas Graf Lemberg (1723-1761) in Erinnerung an die Kirchenweihe von 1736 (Mitteilung von Pfarrer Dr. Tischler). Es handelt sich um ein sehr qualitätvolles, wohl im Umkreis Johann Baptist Straubs entstandenes Werk,das aufgrund der Ornamentik um 1750 datiert werden kann. Etwa gleichzeitig dürften auch die Bilder der Krippe entstanden sein. Sie wurden früher zu Unrecht Wolfgang Andreas Heindl zugeschrieben, stammen aber von einem noch zu bestimmenden akademisch geschulten Maler, der vielleicht auch für das Theater tätig war. [L S.] Bilder aus der Eisenwurzen Gerhard Trumler, geboren 1937 in Wien, studierte in Wien und München Fotografie und ist seit 1969 als freier Fotograf tätig. Er lebt mit seiner Familie in Wien und Fraberg im Waldviertel. International anerkannt, publiziert Gerhard Trumler in den namhaftesten Kunst- und Kulturmagazinen der Welt; er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 7 Staats preise. Weltweit erschienen seit 1978 über hundert eigene Bücher, u. a. Traumschlösser (1979), Schönbrunn (1981), Die schönsten Landsitze Osteuropas(1991),Das Waldviertel (1992), Granit. Das Land vor dem Winter(1994) und Katzen silber. Land zwischen Mühl und Alst (1996). Lit.: Roman Sandgruber /(Hg.) Gerhard Trumler: Eisenwurzen, Wien 1997 Walter Ebenhofer(*Rubring/NÖ.i952),ausgebildet als tech nischer Ingenieur,ist in der Fotografie Autodidakt.Seit 1982 ist er mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland sowie Projekten als freischaffender Fotograf hervorgetreten. Er ist Mitglied der Künstlervereinigung „Maerz" in Linz, der „Fluss NÖ-Fotoinitiative", Wolkersdorf, und Gründungsmit glied des Vereins „Rohstoff" in Steyr. Seine Arbeit wurde wiederholt mit Preisen ausgezeichnet (1982: Anerken nungspreis des Landes NÖ.; 1987: Römerquelle-Fotopreis; 1989: Staatsstipendium für Fotografie; 1995: OÖ. Landes kulturpreis für Fotografie). Als seine wichtigsten Projekte in den Jahren 1991-1997 nennt der Künstler selbst: Kunst im öffentlichen Raum im SMZO in Wien; Fremdenverkehrs berufsschule in Obertrum; Altes Rathaus in Linz; Landes krankenhaus in Steyr. Quelle: Angaben des Künstlers [N.L]
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