Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 575 berinis erhielt 1703/04 unter Carlo Antonio Carlone neue Turmobergeschosse und einen offenen Portalvorbau./'/..SJ 3.1.3. Barock 3.1.3.1. Rotelbuch des Stiftes Kremsmünster Wolfgang Joseph Kadarlza,1695/96 Malerei auf Pergament,33 x 32,5 cm. Stift Kremsmünster, Bibliothek Lit.: ÖKT Kremsmünster,1. Teil, S.34, Nr. 31; 2. Teil, S. 218 Der Linzer Maler Kadarlza wurde 1695/96für insgesamt drei Rotelbücher des Stiftes bezahlt, von denen aber nur zwei beinahe völlig identische Exemplare erhalten sind. Sie zei gen wichtige Episoden der Klostergeschichte(den Tod Gun ters, Herzog Tassilo und Kaiser Heinrich I I. mit dem Modell der Stiftskirche), die Patrone Benedikt und Agapitus sowie das jüngste Gericht. Aufdem aufgeschlagenen Doppelblatt sind Stift und Markt Kremsmünster von Süden her aus der Vogelperspektive wiedergegeben. Die Kirchtürme hatten damals noch nicht ihre neuen Obergeschosse erhalten. Erst mals ist hier der 1690-92 östlich des neuen Elchentors errichtete Fischbehälter abgebildet. [L. S.] 3.1.3.2. Grundriß der Wallfahrtskirche von Christkindl Jakob Prandtauer, um 1708 Federzeichnung In Schwarz, blaßrot laviert,418 x 315 mm.Linz, Diözesanarchiv, Passauer Akten, Fasz. 339 Lit.; 1. Perndl: 250 Jahre Christkindl. Sonderdruck aus dem Jahresbericht des Kollegium Petrinum 1957/58, Abb. 2.- Ausst.-Kat. Jakob Prandtauer und sein Kunstkreis. Stift Melk 1960, Nr. 234,Abb.13, m.d. älteren Lit. Die Kirche wurde 1702 ohne kirchliche Erlaubnis begonnen, der Grundstein aber erst 1708 gelegt. Bereits ein Jahr spä ter ersuchte Abt Anselm Angerer von Garsten um die Zelebratlonserlaubnls,wobei er den hier ausgestellten Grundriß vorlegte. Der Bau war damals bereits bis auf die Kuppel ein gewölbt, doch erfolgte die Weihe erst 1725. Das Mirakel buch nennt als Architekten „Johann Carlon"-offenbar eine Verwechslung mit Carlo Antonio Carlone, dem 1708 Jakob Prandtauer folgte. Die Kirche ist ein regelmäßiger Zentral bau mit rundem Haupt- und halbkreisförmigen Nebenräu men. Der Bau geht in den Plänen,an denen Prandtauer nur noch Einzelhelten verändern konnte, sicher auf Carlone zurück. Die projektierte Sakristei wurde In viel einfacherer Form ausgeführt. [L. S.] 3.1.3.3. Die Kirche von Christkindl Joseph Gottfried Prechler, um 1715 Malerei auf Pergament. H 145 mm, B 220 mm. Steyr, Museum der Stadt Steyr,XV-6316 Es handelt sich hier um eines von drei Pergamentbildern Prechlers, die den Bau in der ursprünglich projektierten Form zeigen. Sie betonen die klare geometrische Form struktur, die letztlich auf Idealentwürfe der italienischen und französischen Renaissance zurückgeht. Die bewußt niedrig gehaltenen Türme blieben unvollendet und wurden erst 1880 vom Linzer Dombaumeister Otto Schirmer verän dert und höher als geplant ausgeführt. [L 5.] 3.1.3.4.„Wunderwürckender Lebensbaum" P. Ambrosius Freydenpichl, 1712/13 „Wunderwürckender Lebensbaum,das ist: Auserlesene Gnaden-geschlchten,so das Allergnadenrelchste JESUS-Klndl In dem Baum,unter dem soge nannten Himmel,unwelth der Lands-Fürstl. Stadt Steyr, durch seine unend liche Liebe und Barmherzigkeit Von Anno 1698 bis 1712 denen Armseellgen Kranck- und Bresthafften Menschen erwiesen. Beschrlben und zusamben getragen Durch P. AMBROSIUM FREYDENPICHL." Steyr. Linz, OÖ. Landes museum,Bibliothek Die Wallfahrt zum „gnadenreichen Christkindl im Baum unterm Himmel"geht aufden 1691 nach Steyr gekommenen Thurner(Kapell-)meister Ferdinand SertI zurück,der an einer Fichte ein Bild der Heiligen Familie befestigte. Später sei ihm „im Traumb vorkhommen, Er solle Bey denen Steyrer Closterfrauen Ein Jesus Khlndl Khaufen", das er Im selben Baum barg, um davor zu beten. Das Wachskind war die Nachbildung eines bei den Cölestinerinnen verehrten Andachtsbildes,das sich bis 1940 in der Kapelle des Schlos ses Lamberg befand. SertI wurde bald darauf von der „hin fallenden Krankheit" geheilt. Weitere Wunder folgten, wor auf 1699 um den Baum eine hölzerne Kapelle errichtet wurde. Aufgrund des großen Zulaufs wurde 1702 der Kir chenbau begonnen, aber durch den bayrisch-österreichi schen Krieg unterbrochen. Die von Abt Freudenbichl ver faßte Schrift berichtet ausführlich über Gebetserhörungen und Wunderheilungen. 1712 waren bereits 400 silberne Votivgaben vorhanden. 1821 wurde das Gnadenbild ge raubt, aber wiedergefunden. [L S.] 3.1.3.5. Turmmodell für Pfarrkirchen bei Bad Hall Heiz. H 54 cm,L18 cm,B 18 cm.Stift Kremsmünster,Sternwarte Das Holzmodell konnte als jenes für den Turm der Pfarrkir che von Pfarrkirchen identifiziert werden, die ab 1744 von Stift Kremsmünster völlig umgebaut und Im Rokokostil aus gestattet wurde. Dabei erhielt der Westturm 1762 ein neues Glockengeschoß mit einem Zwiebelhelm. Dieser ist am Modell geöffnet, um die komplizierte Holzkonstruktion sehen zu können. [L. S.] 3.1.3.6. HL Sebastian Johann Carlberger, um 1700/10 Holz, alte Eassung. Kirchdorf/Krems, röm.-kath. Pfarre Lit.: Pfarre Kirchdorf/Kr.(Kirchenführer). Kirchdorf 0. J., m.Abb. Die Figur des Pestheiligen befand sich biszum 1962 begon nenen Umbau auf einer Konsole im Inneren der Kirche und

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