Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 573 Kirchdorf wird im erstmals urkundlich erwähnt und war zunächst im Besitz des Bistums Bamberg,später aber passauisch. Die Häuserzeilen um den Marktplatz wurden noch vor 1200 angelegt. Die vom Georgenberg hierher übertra gene Pfarre unterstand zunächst dem Stift Kremsmünster und wurde 1359 dem Kloster Schlierbach inkorporiert. Der Ort lebte vor allem von der Barchentweberei und dem Schmiedehandwerk, das im 16. Jahrhundert eine Blüte erlebte. Der Einfall passauischen Kriegsvolks (1610), der Brand von 1624 und die Bauernerhebung von 1626schlugen dem Ort tiefe Wunden. Merian zeigt Kirchdorf vor dem ver heerenden Brand von 1686, dem Dreiviertel aller Häuser zum Opfer fielen. [L. S.] 3.1.2.6. Schloß Altpernstein und Georgenberg Matthäus Merian,1649 Kupferstich. Aus: Topographla provinclarum Austriacarum,93 x 172 mm. Linz, GÖLM Lit.: A. Marks(0. J.): Nr. 38.- Baumert/Grüll(1983): S.76 ff., m.d. älteren LIt. Merian gibt die Burg Alt-Pernstein weniger phantastisch, aber auch summarischer wieder als später Matthäus Vischer. Durch den Standpunkt im Tal ist rechts auch noch der Georgenbergzu erkennen,dessen Kirche unter den Jör gern ein Zentrum des Protestantismus war. Nachdem Graf Herberstorff in den Besitz der Herrschaft Pernstein gelangt war, wollte er auf dem Georgenberg ein großartiges hunderttürmiges Schloß errichten, das aber wegen seines überraschenden Todes unausgeführt blieb. Auch der vom Stift Kremsmünster geplante Bau eines Priorats unterblieb. Merian zeigt die Kirche im Zustand vor dem Brand von 1690, nach dem sie erheblich verändert wurde. [L. S.] 3.1.2.7. Schloß Gschwendt und Markt Neuhofen an der Krems Matthäus Merian,1649 Kupferstich. Aus: Topographla provinclarum Austriacarum,152 x 175 mm. Linz, GÖLM,Inv. Nr. GA I loi/i Lit.: Baumert/Grüll (1985): S.177 ff., m.Abb.-A. Marks (0.).): Nr. 39 Merian zeigt hier Neuhofen mit seiner spätgotischen, noch nicht barockisierten Kirche. Das befestigte Wasserschloß Gschwendt, von dem heute nur noch zwei Flügel stehen, war ein Zentrum des Protestantismus.1626 wurden hier im Bauernkrieg über tausend Bauern niedergemetzelt. Eine Beschreibung von 1660 preist die „annehmbliche Gegend", die schönen Zimmer des Schlosses und das in einem Turm gelegene „Badstübel". Im „neuen Stock" befanden sich ein großer Saal und die Kapelle. 1685 wurde der damalige Besitzer Franz Adam Graf Losenstein im Duell getötet. Das Schloß kam an seinen Bruder Franz Anton, Dompropst von Passau. [L S.] 3.1.2.8. Schloß Klaus Matthäus Merian,1649 Kupferstich. Aus: Topographla provinclarum Austriacarum,126 x 173 mm. Linz, GÖLM,Inv. Nr. GA 1135/1 Lit.: Baumert/Grüll(1983): S.71 ff.-A. Marks(o. ).): Nr.40 Merian zeigt die heute ruinöse Burg Klaus noch vollständig erhalten. Sie war zunächst im Besitz der Otakare und kam dann an die Babenberger und Habsburger,die sie mehrmals verpfändeten. Schließlich wurde sie von Kaiser Maximilian der Familie Storch als Lehen übergeben. Der Protestant Ulrich Storch ließ 1578 unterhalb der Burg das neue Schloß erbauen;sein Nachfolger Ludwig errichtete 1618 die (heute katholische) Burgkirche. Die wildromantische Lage von Kir che,Burg und Schloß erklärt sich aus der einstigen Funktion als Paßsperre (Klause). Die im 17. Jh. ausgebauten Befesti gungswerke sind genau erkennbar. [L. S.] 3.1.2.9. Schloß Losensteinleiten Matthäus Vischer,1674 Kupferstich. Aus: Topographla Austriae Superioris modernae, 147 x 200 mm.Linz,GÖLM,Inv. Nr. GA I 392/1 Lit.: Baumert/Grüll (1983): S.95 f., m. d. älteren Lit.- K. Römer: Kunst in öberösterreich, Bd. 1. Linz 1983,S.180 f., m.Abb. Das ehemalige Wasserschloß Losensteinleiten erhielt um 1560/70 unter Georg Achaz von Losenstein jene Gestalt,die Matthäus Vischer hier wiedergibt. Eine Beschreibung von etwa 1692 erwähnt vier große Ecktürme und einen kleinen Uhrturm über dem Haupteingang. Das Schloß war mit zahl reichen prächtigen Gemächern, steinernen Stiegen und Marmorsäulen ausgestattet. Besonders hervorgehoben wird ein in Öl gemalter Bilderzyklus mit Themen aus dem Alten Testament. Im Hofstand ein Springbrunnen mit einer Neptunfigur. Das alte Schloß wird als baufällig beschrieben, war aber offenbar noch bewohnbar. Besonders gerühmt wird auch der Hofgarten mit dem Lusthaus und einem wei teren Springbrunnen. Der erhaltene Bau wird derzeit zu einem Seniorenheim adaptiert. [L. S.] 3.1.2.10. Schloß Leonstein Matthäus Vischer,1674 Kupferstich. Aus: Topographla Austriae Superioris modernae,152(159) x 201(205) mm.Linz, GÖLM,inv. Nr. GA 1152/1 Lit.: Baumert/Grüll(1983): S.68 Die Burg wird erstmals 1140 erwähnt und war 250 Jahre hin durch im Besitz der Herren von Rohr (bei Kremsmünster). 1390 wurde die Felsenfestung im Verlaufeines Straffeldzugs von Herzog Albrecht I II. mit Hilfe von Feuergeschützen erobert und gebrochen. Wolfgang von Rohr baute die Burg

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