Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 571 Die Figur stammtebenso wie die Apostel Petrus und Paulus in der Pfarrkirche von Gaflenz aus der Filialkirche am Heili genstein. Da die Kirche von Gaflenz dem hl. Andreas geweiht ist, dürfte diese der ursprüngliche Standort der Sta tuen sein. Sie wären dann mit der überlieferten Hochaltar weihe von 1464 in Verbindung zu bringen. Diese betraf meist nur die Altarmensa,sodaß die Figuren späterzu datie ren sind. Es handelt sich wohl um Arbeiten einer 1481 urkundlich in Steyr belegten Werkstatt, die bis Wels gelie fert hat. [L. S.] 3.1.1.17. Gottvater vom Dreifaltigkeitsaltar der Stadtpfarr kirche (?), Anfang 16. Jh. Holz, alte Fassung. Steyr, Museum der Stadt Steyr, Inv. Nr. H 13257 Lit.: L. Schultes (1993): S.92 f., Abb.49, m. d. älteren LIt. Die Figur trägt eine abnehmbare, offenbar barocke Tiara. Dies und die frontale Ausrichtung sprechen für eine Dar stellung Gottvaters, der wohl ursprünglich von den Figuren Christi und des Heiligen Geistes begleitet war. Diese Dar stellungen der Trinität wurden 1745 verboten und mußten aus den Kirchen entfernt werden. Die erhaltene Figur könnte somit vom Dreifaltigkeitsaltar der Steyrer Stadtpfarrkirche stammen,für den 1496 eine Stiftung erfolgte,die allerdings erst ein Jahrzehnt später durch den Bischof von Passau bestätigt wurde. Eine Entstehung nach 1506 paßt auch gut mit dem renaissancehaften,vom Volumen bestimmten Figu renstil überein, der offenbar bereits die Kenntnis der Frauensteiner Madonna Gregor Erharts voraussetzt. [L S.] 3.1.2. Renaissance/Frülibarock 3.1.2.1. Löwe mit Wappen der Christina von Losenstein Steyr[?], 4. Viertel 16. Jh. Gebrannter Ton,bunt glasiert, Inschrift „Christina Frawzu Losenstein gebo rene". H 47,5 cm. Linz, GÖLM,Inv. Nr. K 365 LIt.: H. Hageneder: Obderennslsche Lebensbilder des 16. JahrhundertsChristoph Weiß und Johann Maximilian Lamberg. In: Kulturzeltschrlft „Oberösterreich", 18. Jg., Heft 2,1968/69,S. 58.-B. Helnzl: Die Keramik sammlung In der kunsthistorischen Abteilung des OÖ.Landesmuseums.In: JbOÖMV,117. Bd., Linz 1972,S. 237, m. LIt. Der aus Schloß Würting stammende Ofenfuß zeigt das von einem Löwen getragene Wappen der Christina von Losen stein (um 1552-1610). Diese war die Erbtochter des mit ihr aussterbenden Geschlechtes der Perkheimer. Ihr 1587 ver storbener Gatte Georg Achaz von Losenstein war der Bau herr von Schloß Losensteinleiten. 1604 verkaufte Christina von Losenstein Schloß Würting an den Welser Großkauf mann Christoph Weiß (1549-1617). Dieser hatte 1601 durch einen Vertrag mit dem Eisenobmann und der Eisenkompa nie das Recht erhalten,ein Drittel des nach Deutschland zu Kat. Nr. 3.1.2.1. liefernden Stahls verhandeln zu dürfen. Der neue Besitzer ließ Schloß Würting in den folgenden Jahren prachtvoll aus statten. Hier blieben im Unterschied zu Losensteinleiten noch wesentliche Teile der originalen Einrichtung erhalten. Der kostbarste Ofen befindet sich ebenfalls im Linzer Schloßmuseum. [L. S./N. L] 3.1.2.2. Totenschild des Georg von Neuhaus,1593 Holz, gefaßt. Dm. 133 cm. Stadlkirchen, aus der ehem. Schloßkirche. Dietach, röm.-kath. Pfarre LIt.: Ausst.-Kat. Der oberösterreichische Bauernkrieg 1626. Llnz-Scharnsteln 1976, Nr. 24, Abb.26.-A. Mohr:Stadlkirchen.Pfarramt Dietach 1993, S. 23,Abb.12 Georg Neuhauser erwarb die relativ kleine Herrschaft Stadl kirchen 1558 von Bartholomäus Panhalm,dem Hofrichter zu Gleink. Während vom einstigen Wasserschloß nur noch geringe Reste stehen, blieb die Kirche erhalten. Sie beher bergt neben den jüngst freigelegten Wandmalereien des 14. Jahrhunderts auch das Renaissance-Epitaph des Prote stanten Neuhauser. Es ist ein Werk des Regensburger Bild hauers Hans Pötzlinger. Der ausgestellte Totenschild zeigt das Wappen des Verstorbenen und die Umschrift:„Hier liegt begraben der Edl und Gestreng Herr Georg von Neuhauß, von Rueting, zu Stadlkirchen und Senftenberg, Röm. Kais. Mtt. etc.. Rath, und Verorndter ob der Enns; Ist entschlaffen zu Linz den 19. Marty (1)593." [L. S.]

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