Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

568 Weyer / Land der Hämmer Aposteln in der Pfarrkirche von Muthmannsdorf (Nieder österreich) entspricht. [L S.] 3.1.1.4. Missale,3. Viertel 12. Jh. Pergament. H 34,5 cm, B 23,5 cm,254 Blatt. Linz, Bundesstaatliche Stu dienbibliothek, Hs.466 Lit.: Kat. Wels(1983): Nr. Hs. 22, m. Farbabb. u. d. älteren Lit. Die Handschrift befand sich um 1252 in Weyer und später in Gaflenz, wo Garstener Mönche als Seelsorger tätig waren. Das leider stark verschmutzte Kanonbild zeigtzu Füßen des Astkruzifixes einen Abt Adalbert und einen Mönch Mark wart,die das Blut Christi in einem Kelch sammeln. Mit Adal bert ist wohl der 1159 verstorbene Abt von Kremsmünster gemeint, mit Markwart der spätere Abt von Garsten, der allerdings aus Gleink kam.Der sehr bedeutende Buchmaler hat zuvor in Lambach gearbeitet, wo er das Widmungsbild des älteren Rituale schuf. Beide Werke zeichnen sich durch eine überaus fein stilisierte, zarte Linienführung aus. Das Missale enthält außer dem Kanonbild auch 252 große Initia len, darunter zahlreiche Tierdarstellungen. [L S.] 3.1.1.5. Vier Apostelfiguren, um 1370/80 Ton, weitgehend erhaltene Originalfassung. H 30,5-31,5 cm. KremsmUnster, Kunstsammlungen Lit.: K. Möseneder; In: OKI Kremsmünster II, 1977,S. 88, Nr. 1, Abb. 136, m.d. älteren Lit.- L. Schuttes(1993): S.69 Die sechs Apostelfiguren, von denen hier vier ausgestellt sind, stammen vielleicht aus der Filialkirche von Oberrohr, wo sich einst zwei weitere, heute verlorene Tonstatuen befanden. Christus-Apostelgruppen wurden im Mittelalter meist an Emporen untergebracht, doch stammen die Figu ren wegen ihrer Kleinheit offenbar aus einem anderen Kat. Nr. 3.1.1.5. Zusammenhang (Sakramentshäuschen?). Sie wurden be reits von Gugenbauer mit der bayerisch-fränkischen Ton plastik in Verbindung gebracht, wobei etwa die vollständi gen Apostelserien in der Dorfkirche von Kalchreuth und auf der Veste Coburg zu vergleichen wären. Eine ehemals im New Yorker Kunsthandel befindliche Christusfigur könnte sogar aus derselben Werkstatt stammen. [L S.] 3.1.1.6. Thronende Madonna auf der Mondsichel, um 1440/50 Holz, alte Fassung. H 52 cm, B 32 cm, T 17 cm. Kremsmünster, Kunst sammlungen Lit.: E.Widder:Denkmalpflege der Diözese Linz: Beispiele Altpernstein und Magdalenaberg. In: Oberösterreich 2/1979, Abb. S. 58.- Baumert/Grüll (1983): S.76 Die aus der Schloßkapelle der Burg Altpernstein stam mende, ausgezeichnet erhaltene Figur zeigt im Gesicht Mariens und der Gestalt des nackten Christuskindes eine gewisse Verwandtschaftzur Madonna von Inzersdorf. Diese ist ein Werk des im Rupertiwinkel und im Chiemgau tätigen Meisters von Seeon, der auch vergleichbare Mondsichel madonnen geschaffen hat. Deutliche formale Unterschiede erlauben es aber kaum,die Madonna von Altpernstein sei ner Werkstatt zuzuweisen. [L. 5.] 3.1.1.7. HL Blasius, um 1450 Glasfenster. H 62,5-63 cm,B 31-31,5 cm (ohne Rahmen). Kremsmünster, Kunstsammlungen Lit.: E. Frodl-Kraft: Glasgemälde. In: ÖKT Kremsmünster, II. Band, S. 122, Nr. 2.- P. Th. Eckerstorfer: Pfarrkirchen bei Bad Hall (Christliche Kunst stätten Österreichs, Nr. 24). Salzburg 1966,5.19 Der Heilige ist im Bischofsornat mit Stab, Mitra und seinem Attribut, einer gedrehten Kerze, wiedergegeben. Das teil weise ergänzte Glasfenster ist Teil einer Serie mit Heiligen darstellungen,von der zwei weitere Scheiben in den Stifts sammlungen erhalten sind. Sie stammen wohl ebenso wie die Fragmente mit dem Martyrium des Heiligen aus der von den Rittern von Rohr erbauten Filialkirche von St. Blasien. [L. 5.7 Stadtpfarrkirche Steyr: Die 1275 erstmals erwähnte Kirche wurde bereits Im 14.Jahrhundert um die sogenannte Eiserne Kapelle erweitert, aus der möglicherweise die später am Nordportal angebrachten Figuren,eine arg verstümmelte Madonna und die hier ausgestellte Statue eines hl. Abtes,stammen. Auch der heute In der Sakristei verwahrte Kruzifix gehört noch der Zeit vor dem 1443 begon nenen Neubau an. Damals genügte die alte Kirche den ehrgeizigen Ansprüchen der aufstre benden Eisenstadt nicht mehr. Sie berief Hans Puchsbaum, den Baumel ster von St. Stephan in Wien,der hier zunächst den Turm der Margareten kapelle schuf, ehe er den Neubau der Stadtpfarrkirche begann. Puchs baums Nachfolger waren Mert Kranschach und Wolfgang Tenk. Der Bau brannte 1522 kurz vor seiner Vollendung ab, wobei die Kanzel und ein Großteil der Ausstattung zugrundegingen. Weitgehend unversehrt blieb

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