Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

534 Weyer / Land der Hämmer in bezug auf die phantastische Farbigkeit Ferdinand Andri und in bezug auf den Aufbau und die kompositorische Durchführung der Details vielleicht auch Ferdinand Hodler, bei dem das Motiv des Holzfällens immer wieder auftaucht, geltend. [N.L] 2.1.6. Brot und Schmalz 2.1.6.1. Die Milchfrau Wilhelm Dachauer(Ried/lnnkreis 1881-1951 Wien),um 1920 H 85 cm,B 63,5 cm. Ried/lnnkreis, Museum Innviertler Volkskundehaus Lit.: H. Etzlstorfer: In: (Red.) B. Prokisch: Lebenswelten - Alltagsbilder. Katalog zur Ausstellung im Schloßmuseum Linz vom 26. Mai bis 26. Sep tember 1993. Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, N. F. Nr.63,1993,S. 235 Mit der„Milchfrau" gelang Wilhelm Dachauer eine akribisch durchgeführte Beschreibung des ländlichen Arbeitsalltags einer Milchmagd. Durch Details in der Darstellung entsteht eine Entromantisierung des bäuerlichen Arbeitsalltags, die in dieser Form einen Höhepunkt im Schaffen Dachauers markiert. Die Vorbilder im Kompositorischen wie im Maleri schen sind vor allem bei seinen Kollegen in der Wiener Sezession zu suchen. H. Etzlstorfer hat das Bild aufgrund des Vergleichs mit der Darstellung des in das Jahr 1922 datierten Gemälde Holzfällerinnen in dieselbe Schaffenspe riode eingeordnet und um 1920 datiert. 2.1.6.2. Schnitterinnen Georg Pevetz(Pettau 1893-1971 Wien),1948 Öl/Hartfaserplatte. H 70 cm,B 64 cm.Graz, LMJ, Neue Galerie Lit.: L. Springschitz: Georg Pevetz 1893-1971. Gedächtnisausstellung für Georg Pevetz. Klagenfurt, Kärntner Landesgalerie, Mai 1973 Der aus der Untersteiermark stammende Maler Georg Pevetz gilt als einer der Vollender des österreichischen Expressionismus. Nach der Mittelschulzeit in Marburg an der Drau,Graz und Wien begann er ein Studium an derWiener Kunstakademie, das durch den Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde,und dann auch das Studium der Kunstgeschichte an der Wiener Universität, welches er mit dem Doktorat der Philosophie abschlot5. Er pflegte die Freundschaft zum Nötscher Malerkreis (Franz Wiegele und Anton Kolig),dessen Kolorismus den Ausgangspunktseiner Malerei darstellt. Studienreisen durch Europa führten ihn unter anderem nach Berlin,wo er im Kreis Max Liebermanns und Max Slevogts der Runde im „Romanischen Cafe" zugehörte. In Paris machte er die Bekanntschaft von Mau rice Vlaminck und Henri Matisse. Wesentliche Anregungen erhielt er durch den Kubismus. 1946 bis 1953 hielt sich Pevetz am Faaker See auf, danach als freischaffender Künstler in Wien. [N.L] 2.1.7. Flößer und Schiffsleute 2.1.7.1. Ennstal mit Großraming und Darstellung der Floß fahrt und des Schiffszuges, darüber Muttergottes mit hl. Antonius. Altarbild des ehemaligen linken Seitenaltares in der Pfarrkirche Großraming öl/Leinwand. H 196 cm,B 122 cm. Großraming, röm.-kath. Pfarre Lit.: E. Neweklowsky: Die Eisenschiffahrt auf der Enns. In:(Hg.) F. Pfeffer: Beiträge zur Geschichte des Eisenwesens in Oberösterreich.Schriftenreihe des Institutes für Landeskunde von Oberösterreich, Nr. 1, S. 33 mit Anm. 27(Abb.3zw. S. 36 und S. 37).-(Hg.) F. Pfeffer: Das Eisen in Geschichte und Kultur des Landes ob der Enns, Sonderausstellung des Oberöster reichischen Landesmuseums 1949,S.18, Kat. Nr.68 Das Gemälde eines unbekannten Malers stellt das Ennstal bei Großraming dar. Am linken Ufer fährt ein Schiffszug gegenwärts, der wie jener am Fresko in Kastenreith aus einer mit vier Pferden bespannten Zille besteht, die mit Verpflegsgütern beladen ist. Auf der Enns fährt ein Floß, über dem Bild sieht man Maria und den heiligen Antonius. 2.1.7.2. Eisentransport auf der Enns mit Ennsschiffen vor der Seufzerbrücke über den Flößerfreithof mit Blick auf den Saaghammer und die Mündung des Gaflenzbaches Josef Gabriel Frey(Weyer 1791-1884 Weyer),1837 öl/Holz. Rücks. bez.:„Freudhofoder Seufzerbrücke über die Enns In Weyer -Gemahlt Jos. Gab. Frey 1837". H 54 cm,B 66 cm. Privatbesitz Lit.: E. Neweklowsky: Die alte Ennsschlffahrt. In: Heimatgaue,1. Jahrg., Heft 3 und 4. Linz 1920,S.221 mit Anm.29.-G.Goldbacher: Die alte Schiffahrt auf der Enns. In: Tagespost, Linz 1922, Nr. 23.- G. Goldbacher: „Vom Flößerhandwerk auf Enns und Salza" und „Flößerei und Schiffahrt von einst auf der Enns". In: Oberdonau-Zeitung 1943, Nr. 63.- F. Tremel: Zur Geschichte der Flößerei auf der Enns im 16. Jhdt. In: OÖ. Hmtbll., Jahr gang 11, Heft 3/4, Linz 1957 [N,L.] 2.1.8. Blechschmiede und Sensenherren 2.1.8.1. „Zinnhaus": Darstellung der Weißblechherstellung Im Zinnhaus in Kreuzen in Kärnten, 1. Viertel 17. Jh. Öl/Leinwand. H 111 cm,B 167 cm.Wien, ÖMfVk,Inv. Nr.60829 Lit.: K. BeitI: Das khevenhüllersche „Zinnhaus" in Kreuzen (Kärnten)-Eine Bildquelie um 1620 und ihre Auswertung für Handwerksgeschichte und Volkskunde. In:(Hg.)V. Hänsel/0.Moser(u. a.): Tradition und Entfaltung: Volkskundiiches aus Österreich. In memorlam Hanns Koren. Trautenfels 1985, S. 223-240 In einer Art Simultandarstellung sind in fünf vertikalen Zonen alle für die Erzeugung von Weißblech erforderlichen Arbeitsvorgänge gleichzeitig dargestellt, was das Bild zu einer herausragenden Bildquelle für die Geschichte der Technik sowie die Arbeitsbedingungen und die Lebensweise der Menschen im metallverarbeitenden Gewerbe derfrühen Neuzeit macht. Folgender Ablauf der Arbeitsvorgänge wird gezeigt: 1. Beschneiden der Schwarzbleche, 2. Beizen, 3. Läutern und Abreiben mit Sand,4. Durchführen,5. Zinn abschöpfen, 6. Schwarzwischen, 7. Abarbeiten, 8. Weiß-

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