Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 533 2.1.5. Holzknechte und Holzfällerinnen 2.1.5.1. Holzknechte im Windbruch Robert Angerhofer (Hinterstoder 1895-1987 Linz), um 1950 öl/Leinwand. H 137 cm, B 99 cm. Wien, Kammer für Arbeiter und Ange stellte für Wien Lit.: R. Angerhofer: Hinterstoder und seine Berge. Linz 1949.- Ausstel lungskatalog Robert Angerhofer. Aquatecs, Ölbilder, Bleistiftzeichnungen, Kreidezeichnungen, Pastelle, Frescoentwürfe. Linz 1977.- H. Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900.Wien 1976,Bd.1, S.13-14,Tf. 11-13(R- Angerhofer).-G. Meißner:Allgemeines Künstler-Lexi kon: Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Leipzig 1990,S.251.- H. Slapnicka: Wenig Extreme in einer Zelt voller Extreme. Die bildende Kunst im Gau Oberdonau. In: Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1990/91. Linz 1992, S. ii6f.- Ungedruckte Kurzbiographie des Künstlers, verfaßt von seinem Sohn Med.-Rat Dr. Bercht Angerhofer Robert Angerhofer, geboren am 27. 4. 1895 in Hinterstoder, wurde unmittelbar nach der Matura zum Kriegsdienst ein gezogen und kämpfte an der italienischen Front. Nach Kriegs ende finanzierte er sich aus den Ersparnissen aus seinem Offiziersgehait die Ausbildung zum akademischen Maier in der Meisterkiasse von Peter von Halm an der Akademie in München. Nach einem an die Studienzeit anschließenden Aufenthalt in München kehrte er nach Hinterstoder zurück und verdiente sich zunächst ein Zubrot als staatlich ge prüfter Schilehrer.Seine Verbundenheitzu Sport und Natur spiegelt sich in vielen seiner Bilder, vor allem in seinen Winterlandschaften,wider. Mit seinen oberösterreichischen Künstlerkollegen verband ihn seine Mitgliedschaft im Künstlerbund MAERZ.1938 erhielt erzusammen mit Johann Nepomuk David den Kulturpreis des Gaus Oberdonau. Seine Werke wurden von den damaligen Machthabern aner kannt. Die von ihm damals bevorzugten Themen seiner Malerei waren die heimatliche Landschaft und Menschen bei Sport und Arbeit. Sie begünstigten eine staatliche Eörderung. Nach dem Krieg wurde der Künstler vor allem wegen des während der NS-Zeit erfahrenen Wohlwollens lange Zeit ignoriert. 1956 nahm er zwar an der Biennale in Venedig teil,fand aber nur in der italienischen Öffentlichkeit Beachtung. Eine Ausstellung von Werken des Künstlers im Linzer Ursulinenhof im Jahr 1977 erfuhr eine vernichtende Kritik in der heimischen Presse. Robert Angerhofer zog sich nun gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück,stellte aber sein Schaffen erst wenige Jahre vor seinem Tod wegen zuneh mender Sehschwäche allmählich ein. Er verstarb im hohen Alter von 92 Jahren in Linz. Seine Darstellung der Holzfäller steht wie auch andere Werke dieser Schaffensperiode unter dem Einfluß der Neuen Sachlichkeit. Es existieren eine Zeichnung in schwarzer Kreide im Besitz der Eamilie des Künstlers und eine Monumentalfassung desselben Motivs in Hinter stoder. 2.1.5.2. Holzfällerinnen Wilhelm Dachauer (Ried im Innkreis 1881-1951 Wien),1922 Öl/Leinwand. H 80 cm,B 101 cm.1922, Rled/lnnkreis, Museum Innviertler Volkskundehaus LIt.: K. L. Schubert: Der Maler Wilhelm Dachauer. In: Jahrbuch der Inn viertler Künstlergllde 1927,S.29-40.-R. Feuchtmüller: Wilhelm Dachauer - Gemälde und Briefmarken. Wien 1963.- Gedächtnisausstellung Prof. Wilhelm Dachauer vom 31.8. bis 8.9.1963 In Ried Im Innkreis, Kat. Nr. 284. -K.L. Schubert: Eine Erinnerung an Wilhelm Dachauer. In: (Hg.) K. Strobl: Kunst Ins Volk- Zeitschrift für Freunde der bildenden Künste. Wien,16.Jg., 1965/66, Heft 1-2, S.60-67.- F- Engl: Die Innviertler Künstlergilde- Die Osternberger Künstlerkolonie. In: Oberösterreich, Jg. 27(1977), H. 1,S.16 (Abb.).-B. Ulm:Wilhelm Dachauer. In:Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde 1981/82, S. 3-6. - G. llmlng: Der Maler Wilhelm Dachauer (1881-1951), Diss. Wien 1988.-H. Etzlstorfer: In:(Red.) B. Prokisch: Lebenswelten -All tagsbilder. Katalog zur Ausstellung Im Schloßmuseum Linz vom 26. Mai bis 26. September 1993. Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, N. F. Nr. 63,1993,S. 235f. Wilhelm Dachauer,am 5.April 1881 in Ried im Innkreis gebo ren und einer dort ansässigen Uhrmacherfamilie entstam mend, mußte auf Wunsch seines Vaters eine Lehre bei einem Wiener Zimmer- und Dekorationsmaler machen,ehe er 1898 mit dem Studium an der Wiener Akademie beginnen konnte, wo er Schüler der Professoren Julius Berger, Chri stian Griepenkerl und Alois Delug wurde. Prägende Ereig nisse der frühen Jahre sind eine große, bis nach Ägypten führende Bildungsreise in den Jahren 1908/09 und die Teil nahme am 1. Weltkrieg,seit 1917 als Kriegsmaler. Nach dem Krieg Schöpfer vielbeachteter Notgeldserien, betätigte er sich auch als Entwerfer von Briefmarken, was ihm interna tionale Auszeichnungen einbrachte. Der Künstler,einer der Stammväter der Innviertler Künstlergilde, schuf in den zwanziger Jahren Jahreszeitenbilder und einen zehnteiligen Zyklus „Bauernleben".1928 erhielt er eine Professur an der Wiener Akademie, die er bis 1944 innehatte. In dieser Zeit erwies sich Dachauer auch als bedeutender Porträtist. Wil helm Dachauer verstarb nach langer schwerer Krankheit am 26. Eebruar 1951 in Wien. Die Darstellung der „Holzfällerinnen" ist ein Beispiel für den von der sezessionistischen „Heimatkunst" entwickelten Realismus Wilhelm Dachauers,den er in den Dienst der Dar stellung des bäuerlichen Lebens stellte. Die fünf Bilder, die bei der ersten Ausstellung in der Sezession 1913 ausgestellt wurden,darunter„Heumahd"und „Kartoffelklauberinnen", gehörten bezeichnenderweise in den Bereich der Land schaft und der Bewohner seiner Heimat. Als Vorbilder für die „Holzfällerinnen" macht H. Etzlstorfer

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