Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 513 des Buchschmuckes würde den hier gebotenen Rahmen sprengen, es kann daher nur auf G. Schmidt (1962), S. 76, verwiesen werden,der aufden Seiten 76-78 auch eine Auf stellung von 67 bedeutenderen Initialen gibt. Die Höhe der Initialen schwanktzwischen 60 und 270 mm,wobei die mit figürlichen Darstellungen gefüllten Binnenräume im Durch schnitt etwa 90 mm hoch und 70 mm breit sind. Gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Bänden scheinen dar auf hinzuweisen, daß der Künstler erst im Laufe der Arbeit den adäquaten Initialtypus und Figurenstil entwickelt hat. Datierung: Die ältere Wiener Fassung des Verzeichnisses der unter Abt Friedrich von Aich geschriebenen Bücher, deren Entstehung durch Willibrord Neumüller auf die Zeit zwischen 1305 und 1312 eingeengt werden konnte, nennt bereits alle vier Bände unserer Handschrift („tota biblia in 4"). Gerhard Schmidt setzte die Arbeit an der Bibel auf die Zeit „um 1310"(mit einer Variationsbreite von ± 3) an. Der unmittelbare Zusammenhang der Bibel des Friedrich von Aich mit der Malerschule von St. Florian ist erst durch Ger hard Schmidt entsprechend gewürdigt worden. Der Stil der Aich-Bibel wächstzwar einerseits organisch aus der älteren Florianer Tradition hervor, weist aber andererseits neue Qualitäten auf, die auf Berührungen mit der südwestdeut schen Malerei desfrühen 14.Jhs.schließen lassen.Schmidt nimmt ein ausgesprochenes Schülerverhältnis des Meisters der Aich-Bibel zum Meister des Marbach-Missales an. Den Bibel-Illustrationen verwandte Ranken- und Blattformen begegnen bereits in den Fresken der Göttweigerhofkapelle zu Stein und belegen das Ausgreifen der Werkstatt in den Bereich der Monumentalmalerei. Besonders die ProphetenInitialen des dritten Bandes verweisen auch aufVorbilder in der schwäbischen Glasmalerei. Die Bibel des Friedrich von Aich markiert sowohl qualitativ als auch hinsichtlich des Reichtumes ihrer Ausstattung einen Höhepunkt der Malerschule von St. Florian und der österreichischen Buchmalerei ihrer Zeit im gesamten. [N. L] l.S.S.'^. Schlierbach 1.5.3.4.1. Rotelbuch des Stiftes Schlierbach Josef Gottfried Prechler (Linz 1674-1752),1719 Schwarzer Ledereinband mit Goldprägung; auf dem Vorderdeckel Strah lenkranz, darin die Buchstaben I H S und Kruzifixus; auf der Rückseite Madonna mit Kind auf der Mandorla. Barockes grotesken-gemustertes Vorsatzpapier (bez. E. B. fec.[Buchbin der]); Inschrift aufschwarzer Seide:„Necrologium / Cisterciensium Schlierbacensium / Ad aulam B. V. Professorum / Novlssime Anno 1720 exstructum /...",7 Pergamentfolien (2 leer).5 Seiten mit Malerei; diesbezügliche Kat. Nr. 2.5.3.4.j., fol- 3 lateinische Texte auf schwarzer Seide. Auf dem letzten Blatt bezeichnet „L. I.". Auf fol. 2 I. u. bez.: „Josef Gottfried Prechler del pinxit Steyr Garsten 1719". Aufgeschlagen: fol. 4. Buchblock: H 36,5 cm, B 29 cm. Stift Schlierbach, Archiv. Lit.: K. Schiffmann: Der Maler Prechler In Garsten. In: Christliche Kunst blätter, Bd.48(1907)S.41-42.-Ausstellung: Groteskes Barock,Stift Alten burg, Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N. F. Nr. 62, Wien 1975,S.153,Kat. Nr. 349.- P. Nivard Frey: Schlierbach in alten Ansich ten. in: Oberösterreich, 29. Jg. (1979), Heft 2, S. i8f.- G. Mraz: Ausstel lungskatalog:„Triumph des Todes?",Eisenstadt, Museum Österreichischer Kultur,12.6. bis 26.10.1992,S. 364, Kat. Nr. 9.3 Das Schilerbacher Rotelbuch (auch Totenbuch oder Necro logium genannt) war dazu bestimmt, die Namen der Ver storbenen des Hauses aufzunehmen,damit sie jährlich am Sterbetagzum frommen Gedächtnis verlesen werden konn ten. Das Rotelbuch weist von josef Gottfried Prechler geschaf fene Bilder auf. Auf fol. 2 ist das Totenreich dargestellt, auf fol. 3 die Gründung des Zisterzienserinnenklosters Schlier bach im Jahr 1355,auffol.5 sind die Reliquien des hl. Julian zu sehen und auffol.6 die Äbte von 1620 bis 1740.

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