Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 511 Mittelalter. In: B. Koch / B.Prokisch (1993):S.23-54,hier S. 25f.-K. Holter: Buchkunst - Handschriften - Bibiiotheken. Beiträge zur mitteleuropäi schen Buchkulturvom Frühmittelalter bis zur Renaissance,herausgegeben von Georg Heilingsetzer und Winfried Stelzer, Band II, Linz 1996,949-978 (= Idem, Das mittelalterliche Buchwesen im Stift Garsten. In: Kat. Garsten [1985],S. 91-119), hier S.967 und S.974.-S. Rüssel: Die Welt im Buch - Buchkünstlerischer und humanistischer Kontext der Schedelschen Welt chronik von 1493. Kleiner Druck der Gutenberg-Gesellschaft, Nr. 111, Mainz 1996(mit Auswahlbibliographie auf den S. 57-61) Hartmannus Schedel(1440-1514),in Nürnberg geboren und dort seit 1484 Physikus, war Besitzer einer berühmten Bibliothek humanistischer Handschriften und Drucke. In zum Teil wörtlicher Anlehnung an diese,zum Teil auf Grund eigener auf Reisen gesammelter Eindrücke verfaßte er eine Weltchronik, die am 12. Juni 1493 in lateinischer Sprache und am 23. Dezember des gleichen Jahres in deutscher Übersetzung von Georg Alt erschien. Die Entstehung der Weltchronik ist zwei Nürnberger Kauf leuten zu verdanken. Gedruckt wurde sie bei Anton Koberger in Nürnberg. Die 1809 Holzschnitte, durch welche die Weltchronik das am reichsten illustrierte Werk des 15. Jahr hunderts ist, stammen von Michael Wohlgemuth und Wil helm Pleydenwurf und sind zum Teil bedeutende Leistun gen. Aufgeschlagen ist Pol.z/yr mit einer Ansicht der Stadt Steyr. Da der Druckstock dieses Holzschnittes auch für andere Städtebilder innerhalb der Chronik verwendet wurde und da zwar der Chorneubau, aber noch nicht der gotische Turm und das Langhaus der Stadtpfarrkirche auf der Vedute erscheinen, was eine Datierung um 1450, vierzig Jahre vor der Drucklegung der Schedel'schen Weltchronik, nahelegt, war der Quellenwert dieser Ansicht nicht unumstritten. Zuletzt hat sich aber wieder Bernhard Koch für deren Authentizität ausgesprochen. [N.L] 1.5.3.2. Gleink 1.5.3.2.1. Krümme aus emailliertem Kupfer Provenienz: ehem.Benediktinerstift Gleink, 2. Drittel 13.Jh. Ergänzungen des 17.jhs. Kupfer,gegossen,graviert, punziert und ziseliert, vergoldet, Grubenschmelz in Blau, Türkis, Gelb und Rot. H 29,8 cm. Dm. 11,5 cm. Knauf und Beschläge: Silber. Der Stab fehlt. Aus dem 1784 aufgehobenen Benediktinerstift Gleink nach St. Florian gelangt. Augusti ner-Chorherrenstift St. Florian, Kunstsammlung. Lit.: Katalog „Große Kunst aus Österreichs Klöstern". Wien 1950, Nr. 283. - Katalog „L'art du moyen age en Autriche". Genf 1950, Nr. 237. - H. Kühnel: Ausstellung Romanische Kunst in Österreich. Krems 1964, S. 195, Nr. 161.- D. Straub: Tausend Jahre Oberösterreich - Das Werden eines Landes, Ausstellung des Landes Oberösterreich. Wels 1983, S. 20, Kat. Nr. 1.25.- H. Fillitz / M.Pippal: Schatzkunst-Die Goldschmiede- und Elfenbeinarbeiten aus österreichischen Schatzkammern des Hochmittel alters. Salzburg 1987,S. 334, Kat. Nr. 88.- R. Distelberger: Die kunstge werblichen Sammlungen. In: Österreichische Kunsttopographie, Band 48: Die Kunstsammlungen des Augustlner-Chorherrenstiftes St. Florian, Wien 1988,S.138, Nr. 163 Über einem kurzen Schaftstück, das mit einem Rautennetz und Blüten geschmückt ist und in der Barockzeit mit silber nen Beschlägen versehen wurde,sitzt ein glatter Knauf,der ebenfalls eine Ergänzung des 17. Jhs. ist. Aus dem Nodus wächst die im Querschnitt runde, sich zweimal einrollende Curva auf. Aus dem Schlingenende sprießt eine große, dreiblättrige Palmette, die bis zur äußeren Curvaschlinge ausgreift. Kleine Stege und ein großes Palmettenblatt ver binden die Krümmenwindungen miteinander. Typus und Stil der Gleinker Curva lassen diese zweifelsfrei als Arbeit einer Limousiner Werkstatt des 13.Jhs.erkennen. In der Literatur findet sich eine Eingrenzung der Entste hungszeit aufdie 1. Hälfte bzw.das 2. Drittel des 13.Jhs. Das Gleinker Exemplar entstand zweifellos in einer anderen Werkstatt als die etwa zeitgleich entstandenen Curvae von St. Peter und St. Wolfgang, worauf nach M. Pippal unter anderem die nur bei diesem Stück zu findende rautenför mige Gliederung des Schaftstückes hinweist. [N. L.] 1.5.3.2.2. Die sogenannte „Gleinker Weltchronik" Bayerisch-österreichisch, letztes Viertel des 14. Jhs., Pergament, Holz deckel mit rotem Lederüberzug. 331 Blatt, 390 Miniaturen verschiedener Größe. H 365-378 mm, B 265-275 mm. Linz, Bundesstaatliche Studien bibliothek, Cod.472(186) LIt.: H. Menhardt:Zur Weltchronik-Literatur. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur61(1937).S.402-462.-M.Roland: Glein ker Weltchronik. Cod. 472 der Studienbibliothek Linz, Diplomarbeit (maschinschr.).Wien 1987.-K.Schneider: Gotische Schriften in deutscher Sprache, Teil 1: Vom späten 12. Jahrhundert bis um 1300. Textband und Tafelband, München 1987. - J.-U. Günther: Die illustrierten mittelhoch deutschen Weltchroniken In Versen. Katalog der Handschriften und Ein ordnung der Illustrationen in die Bildüberlieferung (tuduv-Studien, Reihe Kunstgeschichte, Bd.48). München 1993 (mit ausführiicher Bibliographie auf S. 193). - R. Plate: Chrlstherre-Chronik - Linz, Bundesstaatllche Studienbibliothek, Cod. 472, Farbmikrofiche-Edition. Einführung in den Text und Beschreibung der Handschrift, Codices illuminati medii aevi 29, München 1994 Über den Ort und das Jahr der Entstehung dieses illustrier ten Pergamentcodex,seine Schreiber und Maler,einen Auf traggeber oder den Erstbesitzer gibt kein Kolophon oder ein früher Besitzereintrag in der Handschrift Auskunft. Die Zeichnung eines Wappens auf dem Vorderspiegel datiert Martin Roland noch in das 15. Jh. und bringt sie mit dem Wappenschild der Familie Thannhauser in der Pfarrkir che von Mariapfarr (Bundesland Salzburg) in Verbindung. Am Ende des 16.Jhs. war die Handschrift im Besitz der Salz burger Bürger Raphael Geizkofler (1539-1587) und Georg Thenn (gest.1592),die sich in Einträgen auf Blatt 331^ nen-

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