Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

5o6 Weyer / Land der Hämmer einen Schild in der Zange hält,den sein junger Gehilfe häm mert. Falls der Venus-Gatte im Bildhintergrund bereits dar gestellt ist, tritt er in der Hauptszene noch einmal auf. Die ser muskulöse Mann ist weit entfernt von unserer Vorstel lung des häßlichen und hinkenden Vulkan. Bei den beiden befindet sich auch Amor,der mit seinem Bogen und seinen Pfeilen assistiert. Bartholomäus Spranger, bedeutender Vertreter des Manie rismus, war ab 1575/76 Hofmaler Kaiser Maximilians 11. in Wien und ab 1581 Kaiser Rudolfs II. in Prag. Mit dem zum Spätwerk Sprangers gehörenden Gemälde „Venus in der Schmiede des Vulkan" kehrt der Künstler zu einem Thema zurück, das er schon mehr als zehn Jahre vorher in einer anderen Form bearbeitet hat(Graz, LMj, Inv. Nr. 67).[N. L] 1.3.2. Goldkette aus dem ersten Schatzfund von Szilägysomlyf mit Miniaturmodellen von Handwerksgeräten (Fein schmied,Grobschmied,Blechschmied,Schreiner,Zimmerer und Glasmacher) und landwirtschaftlichen Geräten Ostgermanisch,5.Jahrhundert Gefunden 1797 in Szilägysomiyf, Ungarn (heute Simleul Silvaniei, Rumä nien). Gold,Rauchquarz.177,5 cm,Anhänger durchschnittlich 3,6cm(ohne Öse),713 g. Wien,KHM,Antikenkabinett, Inv. Nr. VII B 1(Nachbildung von Viktor Freiberger, Wien: Silber, vergoldet) LIt.: A. Haberlandt: Ergologlsches und Mythologischeszur Schatzkette von Szilägy-Schomlau. In: Jahreshefte des Österreichisch-Archäologischen Instituts 41 (1954), S. 97-110. - R. Noll: Vom Altertum zum Mittelalter. Katalog der Antikensammlung I. Wien 1974.- T. Capelle: Forschungsbe richte zur Goldkette von Szllägysomiyf. In: Grundprobleme der frühge schichtlichen Entwicklung. Symposion,Wien 1991 Die Kette ist das Hauptstück eines im Jahre 1797 in der Nähe der Kleinstadt Szilägysomlyf entdeckten Goldschatzes, bei dem es sich um den Familienbesitz einer germanischen Für stendynastie handelt, die im oberen Theißgebiet herrschte. Die erhaltenen 50 Anhänger der Kette sind fünf Weinblätter und Miniatur-Nachbildungen von Waffen sowie von Werk zeugen und Geräten aus Handwerk und Landwirtschaft. Bei den Handwerksgeräten sind unter anderem die Berufe des Feinschmieds, des Grobschmieds und des Blechschmieds vertreten. Auch die in überwiegend germanischer,teilweise in keltischer Tradition stehenden Werkzeuge bezeugen die Tätigkeit der Schmiede dieser Zeit: vertreten sind z. B. Pflugschar und Sech (Pflugmesser), Spaten, Sichel und Laubmesser, Schafschere, Gabel und Messer. Die Kette ist am Übergang von der antiken Welt in das germanische Früh mittelalter entstanden, in einer Zeit, die auch den Nährbo den bot für die Entstehung von sagenhaften Erzählungen über die übernatürlichen Fähigkeiten und Leistungen der Schmiede (z. B. Wieland der Schmied oder die schmiede kundigen Zwerge Mimer, Elberich und Goldmar). [N.L] 1.3.3. Besuch der Venus in der Schmiede des Vulkan. Ober italien, 2. H.16. Jh. Perlmutter, Silberrahmen, Relief, gebrochen. H 5,2 cm, B 4,2 cm. Linz, GÖLM,S.1107 1.3.4. Wappenscheibe mit Vogel Strauß als Eisenfresser, 1. H.16. Jh. Glasmalerei, Rundscheibe in Bleifassung, Dm.17,3 cm. Graz, LMj, Kunst gewerbliche Sammlungen,Inv. Nr. 2065 Lit.: G. Lesky: Vogel Strauß als Eisenfresser. Ein Beitrag zur Ergänzung von Arbelten über den Vogel Strauß als Leobener Stadtwappen. In: Der Leobener Strauß 1 (1973), S. 9-20.-(Hg.) P. W. Roth / P. Cordes: Katalog zur steirischen Landesausstellung „Erz und Eisen in der grünen Mark". Graz 1984,S.146 Der Vogel Strauß als Wappentier der Stadt Leoben ist als Siegelbild seit 1298 bezeugt. Nach den Anschauungen des Mittelalters ist der exotische Vogel in der Lage, Eisen zu fressen und zu verdauen. So wurde er zum Symbol des Eisenhandels. 1.3.5. In der Schmiede des Vulkan: Schmiedegesellen am Amboß.Vorstudie für diesen Themenkreis Martin Johann Schmidt(Grafenwörth 1718-1801 Krems) Feder. H 17,7 cm,B 28 cm. St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmu seum,Inv. Nr. 1128 Lit.: R. Feuchtmüller: Handzeichnungen von Martin Johann Schmidt. Neu erwerbungen des Niederösterreichischen Landesmuseums,Wien 1953,S. 2 (Abb. 22).- F. Dworschak/R. Feuchtmüller/K. Garzarolli-Thurnlackh/J. Zykan: Der Maler Martin Johann Schmidt,genannt„Der Kremser Schmidt". Wien 1955, S. 118.- Zeichnungen des Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Schriften des Salzburger Barockmuseums 7, Katalog Salzburg 1982, Nr. 16.-R. Feuchtmüller: Der Kremser Schmidt. Innsbruck 1989(mit Literaturverzeichnis auf den Seiten 6i5f.), S.409,WVZ 286 Das in das Jahr 1768 zu datierende Gemälde „Venus und Amor in der Schmiede des Vulkan" war das Aufnahmestück in die k. k. Akademie. Diese Aufnahme erfolgte am 6. April 1768 unter der Bezeichnung „Historienmaler". Martin Johann Schmidt war der 17. Künstler, dem diese Auszeich nung zuteil geworden war. Die vorliegende Kompositionszeichnung gehört in den Umkreis der Vorstudien zu diesem Bild. Die Darstellung gewinnt eine zusätzliche persönliche Dimension durch den Umstand, daß ein hämmernder Schmiedegeselle auch das Wappen Martin Johann Schmidts ziert. [N.L] 1.3.5. Erlebnisraum: Geheimnisvolle Schmiede 1.^. Die Slawen, die Baiern und das Eisen Wo nicht anderes vermerkt ist, stammen die unter 1.4. angeführten Expo nate aus den Sammlungen des OÖ. Landesmuseums

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