Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Weyer / Land der Hämmer 501 Die Inschrift überliefert uns den Namen eines römischen Pächters der norischen Eisensteuer aus der Zeit um 170 n. Chr.Sie lautet:„l(ovi) o(ptimo) m(aximo)/ l\/l(arcus) Trebius / M(arci) fil(ius) Palat(ina tribu) / Alfius equo / p(ublico) praef(ectus) i(ure) d(icundo) / Aquil(eiae) c(onductor) fer(rariarum) N(oricarum) / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)." Der genannte Marcus Trebius Alfius, ein Mann des römischen Ritterstandes und stellvertretender Bürger meister der Stadt Aquileia, stiftete diese Votivinschrift auf Grund eines Gelübdes dem obersten Reichsgott Jupiter. Als Großpächter der norischen Eisensteuer (conductor ferrariarum Noricarum) erlegte er in Rom im vorhinein das Abga ben- und Steueraufkommen (vectigal) für die norischen Bergwerke und erwarb sich dadurch das Recht, dieses durch sein Personal später und mit Gewinn einheben zu las sen. [H. D.] Gold 1.2.2. Goldbarren und Gußform für Goldbarren (Abguß und Kopie) LM f. Kärnten-Ausgrabung Magdalensberg,Gebäude A/\l^g. Weißer,feinkristalliner Marmor. L 525 mm,B 305 mm;Barren: L345 mm,B 40 mm,Dm. 21 mm.37-41 n. Chr. Lit.: G. Piccottini: Gold und Kristall am Magdalensberg. In: Germania 72 (1994),2. Halbbd. S. 467ff. Vor wenigen Jahren wurden bei den Grabungen zwei aus Marmor gearbeitete Gußformen für Goldbarren gefunden. Miskroskopisch kleine, in den Ausnehmungen erhaltene Goldreste erlauben gemeinsam mit einer stempelartigen Inschrift aufdem Boden derselben diese Deutung. Die Bar reninschrift lautete: C(aii) Caesaris Aug(usti) Germanici Imp(eratoris) ex Noric(is aurariis). Die Goldbarren waren Eigentum des Kaisers Caius Caesar, besser bekannt unter dem Namen Caligula (37-41 n. Chr.), das Gold selbst ent stammte den norischen Goldvorkommen. Damit war zum ersten Mal der Goldabbau in Noricum während der Antike konkret nachgewiesen und festgestellt, daß in Alt-Virunum auf dem Magdalensberg während der Okkupationsperiode und der Regierungszeit des Caligula für diesen Kaiser norisches Gold geschmolzen und zu Barren gegossen wurde. Das Gewicht der Goldbarren aus den beiden Gußformen muß jeweils rund 5,6 bzw. 14,5 kg betragen haben. [G.P] 1.2.3. Magdalensberg 1.2.3.1. Weibliche Porträtbüste (Abguß) LM f. Kärnten -Ausgrabung Magdalensberg, Gebäude NG/33. Gelblicher, feinkörniger, einheimischer Marmor. H 290 mm, B 220 mm. 1. H. 1. Jh. n. Chr. Lit.: G. Piccottini: Grabstelen, Reiter- und Soldatendarstellungen sowie dekorative Reliefs des Stadtgebietes von Virunum und Nachträge zu CSIRÖsterreich I I/1-4. CSIR-Österreich I I/5, S. 97, Nr. 617a, Taf. 69, 70(Wien 1994) Der lebensgroß gearbeitete,jedoch unvollendet gebliebene Kopfzeigt das Gesicht einer jungen Frau mit tief in die Stirn gedrückter Modiushaube, einer bei einheimischen Frauen im Süden Noricums nicht ungewöhnlichen Kopfbedeckung. Mit Ausnahme des Gesichtes blieben die übrigen Partien des Kopfes unvollendet. Die in einer antiken Aufschüttung gefundene Skulptur erlaubt die Annahme für das Wirken einer Bildhauerwerkstätte in Alt-Virunum auf dem Magda lensberg während der ersten Jahrzehnte des 1. Jhs. n. Chr. und läßt, gewissermaßen erstmalig, das Bemühen eines vielleicht einheimischen Bildhauers erkennen, die boden ständige Bevölkerung mit Mitteln der klassischen Kunst des Südens porträthaft darzustellen. [G.P] 1.2.3.2. Männliche Porträtbüste (Abguß) LM f. Kärnten -Ausgrabung Magdalensberg,Altfund (1881). Feinkörniger, weißer Marmor. H 360 mm,B 250 mm.1. H. 1. Jh. v. Chr. Lit.: G. Piccottini: Die Rundskulpturen des Stadtgebietes von Virunum. CSIR-Österreich l l/i, S. 29, Nr. 41,Taf. 33(Wien 1968) Offensichtlich ist hier das Grabporträt eines jener römischen Händler erhalten geblieben, die im 1. Jh. v. Chr. in der Stadt auf dem Magdalensberg ansässig wurden und nach Aus weis mancher Grabinschriften auch dort verstorben sind. Das vor allem durch seinen ausdrucksvollen Realismus bestechende Porträt bietet ein in der Austria Romana ein zigartig vorliegendes Beispiel für die Bildniskunst der aus gehenden römischen Republik bzw.frühen Kaiserzeit./G.P] 1.2.3.3. Amphore LM f. Kärnten - Ausgrabung Magdalensberg, Altfund. Gebrannter Ton. H io6 cm;Dm.(Rand)16,5 cm. Datierung: 1. H. 1. Jh. n. Chr. Lit.: V. Maier-Maidl: Stempel und Inschriften auf Amphoren vom Magda lensberg (Klagenfurt 1992).- T. Bezeczky: Amphorenfunde vom Magda lensberg und aus Pannonien (Kiagenfurt 1994) Amphoren und die darin eingeritzten oder aufgepinselten Inschriften stellen eine wesentliche Quelle unseres Wissens über die Lebensmittelimporte in die Stadt auf dem Magda lensberg dar. Das Überwiegen von istrischen Amphoren des Typs Dressel 6B, die Öl, Garum und Eischkonserven ent hielten, zeigt einmal mehr auch die engen handelspoliti schen und wirtschaftlichen Beziehungen dieser Stadt zum benachbarten oberitalischen Raum auf. Die importierten Lebensmittel stellen dabei durchwegs unentbehrliche Bestandteile für die römische Küche dar, wobei das zahlen mäßig häufige Vorkommen von Amphorenfragmenten in Schichtzusammenhängen der ersten Hälfte des 1.Jhs. v. Chr. überdies erlaubt, auf die starke Präsenz von Italikern bzw.

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