Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

500 Weyer / Land der Hämmer 1.2.1.-1.2.^. Norisclier Bergbau Eisen 1.2.1.1. Foto Schmelzofen Kitschdorf FO: Kitschdorf, KG Wieting-Parz. 30/1. Karrten.-AO:Talmuseum Lachnltzhof, Klein St. Paul. Lehm,gebrannt und verschlackt. Innerer Dm. ca. 1 m, H ca. 1 m.1.-2. Jh. n. Chr. Lit.: F. Glaser: Die neuentdeckten Eisenschmelzöfen in Kärnten. In: Resü mee zum 4. Gesamtösterreichischen Archäologentag in Wien 1989,S. iff. Der Fundort gehört zum antiken Industriegebiet, das sich nachweislich südlich von Hüttenberg im Görtschitztai auf 10 km Länge erstreckt. Anläßlich eines Rohrleitungsbaues konnten zahlreiche Rennöfen und ausgedehnte Schiackenhalden beobachtet werden. Vom iehmgebauten Ofen in Kitschdorf ist der annähernd zylindrische Unterteil erhalten, während der sich verengende obere Abschnitt (ca. 2 m) fehlt. Die Innenwandung zeigt eine dicke Schicht von Fließschlacke. Vor der Ofenbrust waren die Reste einer Arbeitsgrube erhalten. Vier zylindrische Luftkanäle führten von den erkennbaren Blasebalgansätzen schräg nach unten in das Innere des Ofens. [F. G.] 1.2.1.2. Luppe LM f. Kärnten -Ausgrabung Magdalensberg, Bereich M-PQ/3. Stahlluppe mit Schlackeeinschlüssen. L192 mm,B 148 mm.Dm.99 mm,Gew.:5198 g. 1. H. i.Jh. n. Chr. Lit.: H. Straube: Ferrum Noricum und die Stadt auf dem Magdalensberg. Wien, New York 1996,S. i03ff. Die ausgestellte Luppe ist als noch unverformtes Primär produkt der Eisenverhüttung im Rennofen zu bezeichnen. Die Schnittfläche zeigt deutlich die dafür typischen unre gelmäßigen Schlackeeinschlüsse und Holzkohlenreste an den Randbereichen. Da sich jedoch die für die Verhüttung des Erzes erforderlichen Rennöfen mehrheitlich im Bereich des Kärntner Erzgebietes um Hüttenberg befunden haben werden (siehe 1.2.1.1.), wird jenes Fundstück folglich zur weiteren Bearbeitung auf den Magdalensberg gebracht worden sein. Neben zahlreichen Schlackenresten liefern derartige Luppen den Nachweis für die u. a. mit Primärpro dukten der Verhüttung erfolgte Deckung des Eisenbedarfs der frühen Siedlung auf dem Magdalensberg. [H. D.] 1.2.1.3. Schlacken LM f. Kärnten - Ausgrabung Magdalensberg 1956, Bereich T/3. Fließschlacke. 1. L 112 mm,B 89 mm;2. L 67 mm,B 51 mm; 3. L 53 mm, B 52 mm;4. L 51 mm,B 48 mm.1. Fl. 1. Jh. v. Chr. bis 1. Fl. 1. Jh. n. Chr. Lit.: H. Straube: Ferrum Noricum und die Stadt auf dem Magdalensberg. Wien, New York 1996,97ff., S. i03ff. Wie es die an vergleichbaren Fundstücken durchgeführten metallurgischen Untersuchungen wahrscheinlich gemacht haben, handelt es sich bei diesen kleinteiligen Schlacken um Abfallprodukte der Barrenerzeugung. Sie fielen in den Schmiedebetrieben am Magdalensberger Forum im Zuge der Herstellung von Stahlbarren an. Hier wurden die Eisen bzw.Stahlluppen (siehe 1.2.1.2.) durch oftmaliges Anlassen und Ausschmieden von den anhaftenden und eingeschlos senen Schlackebestandteilen geläutert und schließlich zu Barren (siehe 1.2.1.4.) umgeformt. [H. D.] 1.2.1.4. Barrenhalbfabrikat LM f. Kärnten - Ausgrabung Magdalensberg, Inv. Nr. 1118, Raum NG/8. Schmiedeeisen. L112 mm,B 74 mm,Dm.41 mm.Gew.: 2659 g. 1. H. 1. Jh. n. Chr. Lit.: Fl. Straube: Ferrum Noricum und die Stadt auf dem Magdalensberg. Wien, New York 1996,S. i27ff., i49ff.- Fl. Dolenz: ibid., S. isif., Abb.12 Großflächig angelegte und von Flugdächern bedeckte Eisen schmieden, die sich offensichtlich auf die Herstellung von Barren und somit auf die Veredelung der Stahlluppen spe zialisiert hatten, konnten u. a. unterhalb des Forumstem pels am Magdalensberg ergraben werden.Zu den Eisenfun den vom Magdalensberg zählen auch einige Rohlinge sol cher Stahlbarren, die starke Schmiederisse aufweisen. Der Umstand,daß in der Antike normalerweise recht wertvolle Stahlbarren auf uns gekommen sind, wird auf ein techni sches Versagen beim Veredelungsprozeß zurückzuführen sein. So erlaubte der am vorliegenden Exponat gemessene zu hohe Kohlenstoffgehalt kein weiteres Ausschmieden des Barrenhalbfabrikates mehr. Die aufgetretenen Risse waren dem antiken Schmied somit ein untrügliches Zeichen für die Wertlosigkeit dieses Barrens, welcher folglich verworfen wurde. [H. D.] 1.2.1.5. Stangenbarren LM f. Kärnten - Ausgrabung Magdalensberg, Inv. Nr. 1099, Raum NG/22. Schmiedeeisen. L 258 mm,B 22 mm.Dm.23 mm.Gew.:1323 g. 1. H. 1. Jh. n. Chr. Lit.: H. Straube: Ferrum Noricum und die Stadt auf dem Magdalensberg. Wien, New York 1996,S. i03ff,; H. Dolenz: ibid., S. iszf., Abb.16 Derartige Stangenbarren stellen Ausgangsprodukte der Magdalensberger Werkzeugschmieden dar. Aus diesen z.T. gebogenen Vierkantstäben, die ihrerseits aus zahlreichen kleineren Stahlluppen unterschiedlich hohen Kohlenstoff gehaltes zusammengeschmiedet wurden, sind u. a. Stein metzmeißel, also antike Hochleistungsstähle, für den itali schen Markt hergestellt worden. [H. D.] 1.2.1.6. Inschrift eines Pächters der norischen Eisensteuer (Abguß) LM f. Kärnten -Tiffen. Gelblicher, feinkörniger Marmor. L 44 cm,B 42 cm. Dm.6 cm. 1. Jh. n. Chr. Lit.: G. Winkler: Die Reichsbeamten von Noricum und ihr Personal bis zum Ende der römischen Flerrschaft. Österr.Akad.W.,phil.-hist. Kl. Sitzungsber., 261. Band,2. Abhandlung,Wien 1969,S. 165.

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