Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

492 Ausstellungsorte „Gabromagus - Die römische Herberge in Windischgarsten" LITERATUR Genser, Kurt: Windischgarsten zur Römerzeit. In: Jb. d.OÖ.Musealvereines, Bd. 150/I. Linz 1985 Für die Entwicklung von Windischgarsten war die seit K. Holter so genannte „Pyhrnlinie" von entscheidender Bedeutung.Sie bezeichnet einen verhältnismäßig leichten Alpenübergang,der mit dem Pyhrnpaß im Norden beginnt und über den TriebenerTauern und den Neumarkter Sattel nach Süden führt. Als sich die Römer des keltischen Königreiches Noreia bemächtigt hatten (15 v. Chr.), wurde die Pyhrnstraße ausgebaut und mit Pferdewechselstationen (mutationes) und Herbergen (mansiones) versehen. In der wechselvollen Geschichte der Provinz Noricum kam diesem Verkehrsweg besondere Bedeutung zu, bildete er doch die einzige direkte Verbindung vom italischen Mutterland nach Ufernoricum (Noricum ripense). Diese Straße besaß eine große strategische Bedeutung, wurde aber auch vom zivilen Handel genützt, diente sie doch der Versorgung der größeren Städte wie Ovilava (Wels) und Lauriacum (Enns) mit mediterranen Produkten. Aus der berühmten „Tabula peutingeriana"-einer römischen Straßenkarte aus dem 4. Jahrhundertwissen wir,daß sich in Windischgarsten eine Herberge(mansio) mit dem keltischen Namen Gabromagus befunden hat. Neben den schon 1868 durchgeführten Grabungen im Bereich dieser großange legten Poststation gibt es aufgrund von zufällig gemachten Bodenfunden immer wieder Hinweise auf römische Siedlungstätigkeit innerhalb und außerhalb des heutigen Ortsgebietes. Es ist erfreulich,daß durch die neueren Grabungen des OÖ. Landesmuseums (Dr. Christine Schwanzar) und die Freilegung eines Wohnge bäudes durch Mag.Wolfgang Klimesch im Jahre 1996 der Wissensstand über das römische Windischgarsten eine wesentliche Bereicherung erfahren hat. Die 1996 ergrabenen Ruinen und zutage gekommenen Kleinfunde können während der Landesausstellung 1998 besichtigt werden. Die wissenschaftliche Publikation der in den letzten Jahren durchgeführten Grabungen wird bis zum Beginn der Ausstellung vorliegen und so dem Fachmann wie dem interessierten Laien nähere Information bieten. Es sei noch daraufhingewiesen, daß das Grabungsgelände von Gabromagus nur noch 1998 besichtigt werden kann. Da die Mittel für eine Überdachung nicht aufgetrieben werden konnten, muß das Areal nach der Landesausstellung wieder zugeschüttet werden. Wolfgang Klimesch

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