Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

490 Ausstellungsorte Windischgarsten: „Arkadenhof"- „Proviantstraße' Der Arkadenhofvon Windischgarsten Ein alter Arkadenhof im Gebirge Der Lechnerhof in Windischgarsten Nr. 30 zählt zu den ältesten und schönsten bürgerlichen Arkadenhöfen Oberösterreichs. Im 1. Stock laufen die toskanischen Säulen aufeine Brüstung gestellt um den ganzen Hof und geben ihm dadurch eine sehr harmonische Geschlossenheit. In den gratgewölbten Gängen zeichnen Licht und Schatten ein stets wechselndes Muster. Die zugemauerten Lauben der weitgestellten Säulen zu ebener Erde wurden 1997 zum Großteil freigelegt und der Boden mit Sandsteinplatten befestigt und geebnet. Für die Landesausstellung 1998 und auch für die Zeit danach erhielt der Hofein bewegliches Planendach,wodurch die Veranstaltungen in dem südländisch anmutenden Ambiente witterungsunabhängig wurden. Bemerkenswert ist auch,daß sich die beiden Tore genau gegenüberliegen. Damit wird uns ein Hinweis auf die frühere Nutzung als Handelsplatz gegeben. Bei dem einen Tor fuhren die Pferdefuhrwerke hinein,wurden im Hof be- oder entladen, und beim anderen Tor ging es wieder hinaus. Im Hof konnten die Waren in den Lauben regengeschützt gelagert werden. Das Osttor hat sich noch im spätgotischen Stil der Erbauungszeit erhalten. Es trägt die Jahreszahl 1556. Damals erlebte der Pyhrnhandel eine kurze Blütezeit. Wenn in diesem Jahr auch der Arkadenhof errichtet wurde,dann ist er wirklich der erste profane Arkadenhof nördlich der Alpen. Die Garstnertaler Proviantstraße - Neuer Wanderweg auf alter Straße In den kargen Gebirgstälern rund um den Erzberg haben sich im 14. und besonders im 15.Jahrhundert mit der steigenden Eisenproduktion auch immer mehr Arbeiter angesiedelt. Zur ihrer Versorgung mit Lebensmitteln schufen die Landesfürsten den „Proviant-Widmungsbezirk". Dadurch erhielten die Provianteinkäufer aus dem Eisenkammergut auf den nächstgelegenen Märkten gewisse Rechte und mußten bevorzugt bedient werden. Erst wenn sie ihren Bedarf gedeckt hatten, durfte an andere Marktbesucher verkauft werden. Auch der Wochenmarkt in Windischgarsten -von Kaiser Friedrich III. zu Gmunden 1444 urkundlich bestätigt-fiel unter dieses System,das sich auch bei der immer schwieriger werdenden Versorgung mit Holz und Holzkohle bewährte. Zum Transport der Lebensmittel wurde die Straße von Windischgarsten über den Hengstpaß ausgebaut. Es entstand die „oberösterreichische Proviantstraße". In

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