486 Ausstellungsorte Weyer-Land: „Knappenhaus Unterlaussa" m Die Bergleute von Unterlaussa Unterlaussa liegt auf der Südselte des Reichraminger Hintergebirges an der Hengst paß-Bundesstraße zwischen Windischgarsten und Altenmarkt bei St. Gallen. Am Blahberg im Reichraminger Hintergebirge stand das Knappenhaus des einstigen Bauxit-Bergbaus. Das Gebäude wurde abgetragen und ist in Unterlaussa in Dörfl beim Gasthaus Petroczy- anläßlich der OÖ. Landesausstellung 1998- originalge treu wiedererrichtet worden. Es ist nun ein kleines,schmuckes Museum,in dem die Entwicklung dieser Region vom Bergbaugebietzum Nationalpark präsentiert wird. Es ist kaum bekannt,daß im Gebiet von Unterlaussa Bergbau betrieben wurde.Im Mittelalter schürfte man am Blahberg und am Hochkogel nach Eisen. Um 1500 begann der Abbau von Gagat (Sandl-Beitenberg), von 1870 an ist der Kohleberg bau am „Sandl" belegt. Ab 1919 wurde der Rohstoff des Aluminiums, nämlich Bauxit, gewonnen (Blahberg, Prefingkogel, Schwarza, Sonnberg). Der Transport dieses Rohstoffes aus dem entlegenen Bergbaugebiet war sehr aufwendig. 1944 errichtete man eine 13 km lange Seilbahn, die die Gewinnungsorte im Reichraminger Hintergebirge mit dem Bahnhof in Weißenbach bei St. Gallen verband.1964 stellte der damalige Betreiber,die VAW Ranshofen,den Bergbau ein. Das einstige Bergbauareal liegt nun großteils im Nationalpark Kalkalpen. Mit dem Nationalpark erhält das Gebiet eine neue Bedeutung: es wandelte sich vom Wirtschaftsstandort zum Naturschutzgebiet. Raum i: Von den Schätzen im Berg Eisen:Wegen des großen Holzbedarfs bei der Eisengewinnung wurden auch kleine Erzvorkommen,wie im Reichraminger Hintergebirge,wo Brennstoff billig verfügbar war,abgebaut. Das in den kleinen Vorkommen gewonnene Eisen wurde als „Wald eisen" bezeichnet. Gagat: Der Gagat,auch „Pechkohle",„Jet",„schwarzer Bernstein" oder „Agstein" genannt,ist eine tiefschwarze, bitumenreiche Kohle,die wegen ihrer dunklen Farbe und ihres samtartigen, milden Glanzes seit uralter Zeit gern als Schmuckstein verwendet wurde. Der Volksglaube schätzte den Gagat besonders als Schutz- und Abwehrstein, wobei die Kraft dieses Steins auf den Menschen ausstrahlen sollte. Man glaubte an seine heilende und abwehrende Wirkung. Deswegen trugen Kaufleute und Reisende Gagatschmuck gern als Talisman. Kohle: Die kohleführenden Schichten im Gebiet von Sandl und Teufelsgraben gehören geologisch der Oberen Kreide an. Vom einstigen Kohlebergbau sind im Gelände noch deutliche Spuren vorhanden.
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