Ausstellungsorte 467 Industrieforum Steyr - Reithoffer-Werke: „Tradition - Innovation. Die industrielle Entwicklung der Region Steyr" Das „Industrieforum Steyr" hat es sich zur Aufgabe gemacht,Zukunft, Gegenwart und die Vergangenheit der Steyrer Wirtschaft zu präsentieren. Altes zu erhalten und Neues zu unterstützen. Die Verbindung zwischen Wirtschaft und Kultur soll hergestellt und gefördert werden. Kultur bildet nicht nur einen Standortfaktor, dessen Qualität die Abwanderung oberer Mittelschichten bremsen und die Zuwanderung hochqualifizierter Unternehmen und Arbeitskräfte fördern kann. Kultur bündelt auch die ganze Fülle von Entwicklungslinien, die für den lang fristigen Erfolg der modernen Industriegesellschaft ausschlaggebend sind. Steyr bietet ein einzigartiges Nebeneinander hochmoderner Betriebe und innovativer Technologie mit einer jahrhundertelangen industriellen Tradition. Internationalität hat hier seit dem Spätmittelalter Tradition. Die in den ehemaligen Reithoffer-Werken eingerichtete Ausstellung ist dreigeteilt: Der erste Teil führt durch das Steyr des 19. jahrhunderts, das einerseits von der jahrhundertelangen Tradition des Eisenhandels, der Eisenverarbeitung und der Nutzung der Wasserkraft geprägt ist und andererseits vom Aufstieg des josef Werndl,des Pioniers von Steyr, und der von ihm gegründeten Waffenfabrik. Im Zentrum des zweiten Teils steht die große Tradition des Steyrer Fahrzeugbaus im 20.Jahrhundert: Fahrräder,Personenkraftfahrzeuge,Lastkraftwagen,Traktoren machten den Namen Steyr weltbekannt. Der dritte Teil, das ist die Zukunft: die Vielfalt der neuen,freilich in der Tradition verankerten Unternehmen, die sich in Steyr angesiedelt haben und mit neuen, innovativen Produkten den Industriestandort Steyr und Oberösterreich absichern helfen und für Arbeitsplätze und Einkommen sorgen. Im Vormärz erwarb Leopold Werndl mehrere Werkstätten im Steyrer Wehrgraben, im Wieserfeld sowie an der Sierninger Straße und beschäftigte 400 bis 500 Arbeiter in der Erzeugung von Gewehrbestandteilen. Sein Sohn josef Werndl hatte in den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts ausgedehnte Auslandsreisen unternommen und in thüringischen, englischen und amerikanischen Waffen fabriken die modernsten Techniken der Gewehrerzeugung kennengelernt. Mit diesem Wissen baute er ab 1864 das Unternehmen zu einer modernen Waffen fabrik aus.Zugute kam ihm,daß Österreich nichtzuletzt wegen der Ausrüstung mit veralteten Vorderladegewehren den Krieg gegen Preußen im Jahr 1866 verloren hatte und Werndl mit dem Werndl-Flolubschen Tabernakelverschluß ein Patent für ein Flinteriadegewehr besaß. Josef Werndl ist schon zu Lebzeiten zu einem Mythos geworden: Die Waffenfabrik war der größte Industriebetrieb Oberösterreichs. Weitblick bewies Werndl auch mit zahlreichen betrieblichen Sozialprogrammen. Die Steyrer Waffenfabrik blieb auch derStodt Steyr Büste Josef Werndl, Museum
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