Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

458 Ausstellungsorte Steyr-Grünburg; „Wo es raucht und pfaucht" Als am Abend jenes 28. Februar 1982 der letzte Zug kurz vor 21 Uhr im Bahnhof Garsten einfuhr,schien das Schicksal der Steyrtalbahn gewiß: Nach 93jähren war der Betrieb eingestellt, die Bahn von der Blldfläche verschwunden. Dabei hatte alles unter den besten Vorzeichen begonnen: Die im Steyrtal ange siedelten Industrie- und Handwerksbetriebe verlangten in den 8oer jähren des 19.jahrhunderts vehement die Errichtung einer Bahnlinie, um weiterhin mit ihren Produkten konkurrenzfähig zu bleiben.Am 18. Februar 1888 wurde an joseph Ritter von Wenusch die Konzession zum Betrieb einer„schmalspurigen Localbahn" über tragen,die „Steyrtalbahn AG"noch Im selben jähr eingetragen. Die Begeisterung, das Steyrtal durch eine Bahn zu erschließen, war so groß wie die Bereitschaft zahlreicher Aktionäre, Geld In dieser Gesellschaft anzulegen. Zum ersten Mal sollte in der Donaumonarchie eine Bahn nicht in der üblichen Normalspur (1435 mm), sondern aus Kostengründen in 760 mm Spurweite angelegt werden.Am 22.August1888 erfolgte der Spatenstich, und fast genau ein jähr später, am 19. August 1889, dampfte der Eröffnungszug von Garsten zum 19,1 km entfernten Endbahnhof Grünburg. Die Bilanz über das erste Betriebsjahr war beeindruckend: Neben einem gewaltigen Güteraufkommen waren mehr als 170.000 Personen befördert worden,die gesamten Kosten betrugen nur66% der Einnahmen,ein für eine Eisenbahn beachtliches Betriebsergebnis. Aufgrund des großen Erfolges wurde das Schmalspurnetz um Steyr welter ausge baut: 1890 erfolgte die Verlängerung der Strecke von Grünburg nach Agonltz, ein jähr später die Inbetriebnahme einer Flügelbahn von Pergern über Sierning nach Bad Hall. 1909 war die 40 km lange Schmalspurstrecke von Garsten nach Klaus durchgehend befahrbar. Die Entwicklung des Unternehmens „Steyrtalbahn AG" verlief in den Folgejahren durchaus positiv, obgleich nicht jedes jähr eine Dividende ausbezahlt werden konnte. Einen Anstieg der Transportzahlen brachte der Erste Weltkrieg mit sich, während die Nachkriegszeit mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten verbun den war. Nach einem kurzen Aufschwung schlugen sich Ende der zwanziger jähre die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise voll auf die Steyrtalbahn nieder- die Verkehrseinstellung konnte nur durch Übernahme der Bahn durch die Bundes bahnen Österreichs(BBÖ)abgewendet werden.Erst mit dem Anschluß Österreichs an Deutschland 1938 und dem damit verbundenen kurzfristigen Wirtschaftsauf schwung durch die Kriegsvorbereitungen erlebte die Steyrtalbahn einen enormen Aufschwung, der sich in den Kriegsjahren aufgrund der wegen Treibstoffmangels reduzierten Transportmögllchkelten aufder Straße noch steigerte.Auch nach dem Krieg war die Wirtschaftsbilanz der Bahn durchaus positiv, da die Strecke zur

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