454 Ausstellungsorte Steinbach a. d. Steyr: „Umbruch und Aufbruch an der Eisenstraße" Blick aufSteinbach a. d. Steyr Die Gemeinde Steinbach a.d.Steyr wurde Jahrhunderte hindurch von der Eisenver arbeitung geprägt. Die erzeugten Produkte,wie Messer,Eßbesteck usw.,gelangten über bedeutende Handeishäfen (Venedig,Triest usw.)in viele Länder der Weit. Eine funktionierende Kreisiaufwirtschaft war die Grundlage für den Wohlstand vieler Bürger. Eine starke wirtschaftliche und kulturelle Vernetzung zwischen Landwirt schaft, Gewerbe, Handelsbetrieben und Arbeitern (als Konsumenten) war die Voraussetzung für eine lang anhaltende Blütezeit dieser Gemeinde. Bürgerhäuser und andere historische Bausubstanz sowie hochwertige Kulturgüter sind Zeug nisse dieser Erfolgsgeschichte. Sie kommen mit der Steyrtal-Museumsbahn, als Mitglied einer Reisegruppe per Bus oder als umweltbewußter und sportbegeisterter Radfahrer zum Pendlerpark platz an der B 140. Dort beginnt der thematische Wanderweg dieses Projektes der dezentralen Landesausstellung. Entlang des Steyrflusses werden Sie mit der wechselvollen Geschichte der „Steinbacher Messerer" bekannt gemacht. 1422 ist erstmals das„Ehrsame Handwerk der kaiserlichen wohlbefreiten Messerer-, Klingenschmied- und Schleifenwerkstatt Steinbach" urkundlich erwähnt. Landes fürstliche Privilegien schützten die Messerer bei der Ausübung ihres Gewerbes,und ein Patent Kaiser Friedrichs I ii. sicherte ihnen das Handelsrecht im In- und Ausland. Auch die Zunft der Zimmerleute des Steyr-, Enns- und Kremstales wurde schon 1521 als 1. Handwerksordnung für die Zimmerer am Land in Steinbach a. d.Steyr gegrün det. Daneben gab es noch die Zunft der Schuhmacher. Über den Steg gelangen Sie zum Messerermuseum,der ehemaligen Innungswerk stätte. Hier wird von jenen Zeiten erzählt, als das Handwerk der Klingenschmiede, Schleifer und Messerer florierte. Arme Handwerker und reiche Eisenhändler, traditionelle Gewerbe und moderne Fabriken - all das hat es hier im „Goldenen Steinbach" gegeben. Mit dem Niedergang des größten Besteckherstellers in der Region,der Pils-WerndlWerke, wurden 1967 nicht nur über 200 Arbeiter beschäftigungslos, auch die örtliche Gewerbestruktur und die Kreislaufwirtschaft begannen zu zerfallen. Eine 25jährige Niedergangsphase führte zur Aufgabe von Gewerbebetrieben, Geschäften und Gasthäusern.Viele Kleinbauern verloren ihre örtlichen Abnehmer. Zunehmend wurde Steinbach von einer Einpendler- zu einer AuspendlerGemeinde.Verstärkt wurde der Arbeit nachgesiedelt. Die Jugend begann in Gunst lagen nahe städtischer Zentren ihre Zukunft aufzubauen. Leere Geschäfte und Wohnhäuser prägten zunehmend den Ortskern.Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die Enge der Straßen, die extreme Hanglage des Ortes und die schlechte überregionale Verkehrsanbindung. Die Eisenbahn zwischen Steyr und Grünburg/
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