4i8 Ausstellungsorte Sperre in derZinken Ausstellungsbereich Raum 2: Hochwasser In den Tälern von Gebirgsflüssen wirken Hochwässer völlig anders als in den Tiefebenen am Unterlauf großer Ströme. Sie bedrohen Hab, Gut und manchmal sogar das Leben, verändern aber oft auch das Landschaftsbild und den Flußlauf schwerwiegend. In erweitertem Sinn kann man die Täler selbst als Ergebnis von vorgeschichtlichen Hochwasserereignissen verstehen. In Zusammenarbeit mit dem Nationalpark werden in Bildern und Modellen die natürlichen und kulturtechnischen Ursachen für die Entstehung von Hochwässern erklärt. Ihre Auswirkungen, wie die in Gebirgsflüssen mächtige Geschiebever frachtung und das Auftreten von Uferschäden, werden ausführlich dokumentiert. In der „Flußwerkstatt" im Freigelände kann der Besucher selbst in einem frei gestaltbaren Strömungskanal das Entstehen von Auswaschungen und die Bildung von Geschiebebänken hervorrufen und beobachten. Weiter wird gezeigt, mit welchen technischen Mitteln im Laufe der Zeit die Abwehr von Hochwasserschäden versucht wurde. Dabei wird am Beispiel der Krummen Steyriing auch auf die Wasserbauwerke zur Holztrift eingegangen, für welche hochwasserähnliche Wasserstände durch Triftklausen künstlich erzeugt wurden. Die in den Fluß gesetzten Typen von Schutz- und Regulierungsverbauungen werden mit einer Vielzahl maßstabgetreuer Modelle vorgestellt. Ausstellungsbereich 5, Raum 3: Das Mollner Schaufler- und Wagnerhandwerk Gerätschaften aus Holz spielten im ländlichen Leben der vorindustriellen Zeit eine viel bedeutendere Rolle als heute. Viele einstmals blühende Handwerke der Holzverarbeitung sind entweder ausgestorben oder mußten sich den neuen Technologien anpassen.Im Verhüttungs- und Verarbeitungsgürtel des Innerberger Bergbezirkes durfte trotz des großen Waldreichtums das Holz nicht unkontrolliert verarbeitet werden, sondern war vor allem der Holzkohleerzeugung für das Eisenwesen gewidmet. Daher blieb das Wirken der holzverarbeitenden Handwerke im Gegensatz zur exportorientierten Eisenverarbeitung weitgehend regional beschränkt, obwohl sie durchaus auch in entfernteren Gebieten aufnahmefähige Märkte gefunden hätten. Ein typisches Beispiel dafür ist das Mollner „Handwerk der Schüssler, Schaufel hacker,Wagner,Rockenmacher,Drechsler und Löffler",für dasschon im Jahre i6oo eine Handwerksordnung erlassen wurde. Die einstige Bedeutung dieser Zunft kann daraus ermessen werden,daß um 1620 insgesamt 85 Meister in das Meisterbuch eingetragen waren. Bei Ablösung des Zunftwesens durch die Gewerbeordnung 1859 folgte dem Handwerk die „Genossenschaft der Schaufelhacker, Wagner und Holzschnitzer in Mölln", die 1938 in die „Innung des Stellmacherhandwerks in Kirchdorf" und später in die „Landesinnung O.Ö.der Karosseriebauer und Wagner" überging. Neben den Zunftinsignien und interessanten Dokumenten aus dem Zunftleben wird ein umfassender Überblick über die Einrichtung der alten holzverarbeitenden
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