Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

414 Ausstellungsorte Mölln; „Leben und Arbeit an der Krummen Steyrling" Der Holzreichtum der heimischen Wälder und die gebändigte Wasserkraft der Flüsse bildeten neben der Nähe zum steirischen Erzberg die Grundlage für eine blühende Eisenverarbeitung im Steyr- und im Kremstal. Das Mollner Becken mit den Seitentälern der Krummen Steyrling und des Paltenbaches, ein zu mehr als zwei Drittel von Wald bedecktes Gebiet mit einer Ausdehnung von etwa 200 km^, nährte nicht nur die Essen der ortsansässigen Schmiedebetriebe, sondern versorgte aus den gewidmeten Verlaßwaldungen auch zahlreiche auswärtige Sensenhämmer. Um die immer wieder schwierige Versorgung mit Schmiedestahl zu verbessern, wurden in Mölln über mehrere Jahrhunderte die mageren Erzvorkommen des Geißbergrückens ausgebeutet und an der Krummen Steyrling verhüttet. An diesem Fluß pochten seit dem 16.Jahrhundert die Sensenhämmer „In der Strub"sowie ab dem 18. Jahrhundert im Gstadt. Der Paltenbach in der Ramsau trieb die Wasserräder des„Kollerhammers",der durch das Jahrhunderthochwasser 1899 zerstört wurde. Erst 1962 verstummte der letzte Sensenhammer im Gstadt. Eine bedeutsame Epoche ging zu Ende. Eine einzigartige Besonderheit stellt das Mollner Handwerk der Maultrommel macher dar, die seit Generationen die alpine Form des in mehreren Kulturkreisen bekannten Musikinstrumentes erzeugten und in viele Länder exportierten. Die Handwerksordnung aus dem Jahre 1679 bildete für die kleinen Familienbetriebe einen so festen organisatorischen Rahmen,daß das Handwerk bis in die Gegen wart bestehen blieb und noch immer von 3 Familien betrieben wird. Eine weitere handwerkliche Rarität bildet die Zunft der Mollner Schaufelhacker,die aus den heimischen Mischwäldern das Laubholz als Rohstoff für Schaufeln, Mulden,Schüsseln und sonstiges Gerät gewannen,die sie für Haushalt, Landwirt schaft und Gewerbe erzeugten. Heute bilden die von Mölln ausgehenden Täler einen wichtigen Zugang zum neugeschaffenen Nationalpark Kalkalpen,der die Hebung des Verständnisses für die Bewahrung unseres wertvollen Naturraumes zu seinen wichtigsten Zielen zählt. Der Mollner Beitrag zur Landesausstellung soll einen Einblick in die Vielfalt des dörflichen Lebens bieten, das sich aus diesen Rahmenbedingungen heraus entwickelte. Dazu bieten sich dem Besucher folgende Teilprojekte, die sich alle auf das Leitmotiv „Leben und Arbeit an der Krummen Steyrling" beziehen: 1. „Museum im Dorf" 2. Schaubetrieb und Museum „Alte Schmiedekunst"Johann Schmidberger 3. Maultrommelmacher-Schaubetrieb Karl Schwarz 4. Maultrommelmacher-Schaubetrieb Franz Wimmer

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