Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

4o8 Ausstellungsorte Totenkrone der Losensteiner Nagelschmiedzunft Schaft beteiligte man sich an der Fronleichnamsprozession, wo die große Zunft fahne von drei Meistern vorangetragen wurde. Starb ein Meister,trugen ihn seine Kollegen zu Grabe. Der Sarg war mit der Toten krone geschmückt,an den Seiten hingen mehrere Totenschilde. Als sich um etwa 1870 das Sterben des Handwerks abzeichnete, gingen die Schmiede zu Josef Werndl nach Steyr, wo sie in der Waffenfabrik mehr verdienten als bei ihrer mühsamen Arbeit. Die Nägel wurden inzwischen von den Drahtstift fabriken geliefert. Während 1897 noch zehn Meister ohne Lehrlinge arbeiteten,sank die Zahl1909 auf sieben;im Jahr1937 gab es noch vier Meister: Leopold Deisl,Josef Deisl,Vater und Sohn,und Johann Hatschenberger.1904 starb der letzte Zunftmeister Franz Zierer, und 1956 wurde der letzte Nagelschmied zum Rentner. Der Nagelschmiedweg Der Losensteiner Nagelschmiedweg ist eine Reise in die handwerkliche und industrielle Vergangenheit der „Perle des Ennstals". Er führt von der Mitte Losen steins in den romantischen Ortsteil Stiedelsbach und endet am verträumten See des Kesselfalls. Insgesamt sechs Außenstationen führen von der harten Wirk lichkeit der Arbeit hinauf in das Reich der Mythen und Legenden. An historischen Originalschauplätzen werden verschiedene Formen der Kleineisenverarbeitung und der Energiegewinnung, von Brauchtum und Alltag erlebbar. Das Nagel schmiedzunftlokal „Schloßtaverne" zeigt Vereinsleben und Kult,im „Brandstätter Hammer"-dem Losensteiner Nagelschmiedmuseum -können sich die Besucher ihre Nägel selbst schmieden, und die „Maschinenfabrik Vögerl" und die „Sulzner Messerfabrik" stellen Beispiele von Betrieben dar, die am Übergang vom Handwerk zur industriellen Fertigung standen.Das Wasser als Energiespender,von der Hausmühle über das Kleinkraftwerk bis zum Ennskraftwerk, ist der ständige kraftvolle Begleiteram Nagelschmiedweg. AdolfBrunnthaler Nagetschmied heute LITERATUR Aschauer,Josef: Losenstein einst und jetzt. Eigenverlag der Gemeinde 1957 Brunnthaler, Adolf: Losenstein. Eigenverlag der Gemeinde 1995

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