Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Ausstellungsorte 405 Die Ausstellung DieSensenfertigungwirdin ihren etwai4Arbeitsschritten,vom sogenannten „Bröckel" (Sensenstahl,18x40x160-180 mm)bis zur gebrauchsfertigen Sense in Schauvitrinen dargestellt. Wie sich der Vertrieb in ferne Regionen, der Markenstreit, die wirt schaftlichen Beziehungen mit internationalen Anbietern und weiters die bewegte Zeit um den Nationalsozialismus darstellten, ist an Hand von Originaldokumenten ein drucksvoll nachzuvollziehen. Daß die Weiterentwicklung von Mähwerkzeugen, vor allem in den letzten fünf jahrzehnten, unsere Landschaft und Landwirtschaft verändert hat, wird mit Bildern und Originalen in der Ausstellung dokumentiert. Der Rundgang Im historischen Hammergebäude,dem „Sensenhammer",kann sich der Besucher in kaum beeindruckenderer Weise von der Härte dieses wohl künstlerischen Handwerks überzeugen. Unter Getöse, Hitze und Schweiß entsteht mit größter Geschicklichkeit das Jahrhunderte überlebende Mähwerkzeug „Sense". Um aus dem kleinen „Bröckel" eine Sense zu fertigen, wird dieses Stahlstück etwa i/mal erhitzt und muß an die 3omal durch die Hände der Arbeiter gehen! Der Rundgang um den „Sensenhammer" erlaubt einen Blick in den Hof des gut erhaltenen Hammerherrenhauses.Vor Ende desWeges ist die Verwendung der geeig netsten Holzarten rund um die Herstellung der Sense dargestellt. Natürlich versteht der Sensenschmied schon lange,die Kräfte der Naturzu nutzen. Die Wasserkraft aus dem Laussabach und Lepperstallergraben sowie die von der näheren Umgebung angelieferte Holzkohle schließt den Kreis einstiger Energieversorgung.Somit ist ein fließender Übergang von der Nutzbarmachung sich erneuernder Energie und die damit einhergehende wirtschaftliche Belebung der „Eisenstraße" gegeben. Ein weiteres kulturgeschichtliches Erbe um das Thema „Sense" stellt die Sengstschmied-Kapelle im Ortschaftsteil Pechgraben an der Verbindung nach Großraming dar. Hier wurde im Jahr 1612 eine Sensenschmiede errichtet. Ab 1836 wurde unweit von dieser ein Steinkohlebergwerk betrieben, das in seiner Blütezeit etwa 170 Knappen beschäftigte. Die wirtschaftliche Belebung durch die Eisenver arbeitung brachte dieser ansonst kargen Region einen Aufschwung. Dies konnte vor allem deshalb erfolgen, weil durch Nutzbarmachen der Naturkräfte (Wasser kraft aus den Bächen,geköhlertes Holz aus den umliegenden Wäldern)für dieses energieintensive Handwerk eine gute Basis gegeben war. Im „Sonnental Laussa" werden durch einen intensiven Bildungsschub Beispiele und Strukturen zur nachhaltigen Nutzung unserer Lebensgrundlagen gelegt. An Hand eines eindrucksvollen Projektes(Windpark Laussa und Energielehrpfad) wird die Möglichkeit zur Nutzung jener Naturkräfte, die der Sonne entspringen, praktisch dargestellt. Somit spannt sich für den Besucher der Bogen von einem einst weltweit geachteten Handwerk und dessen Energieversorgung bis hin zu einer zukunftsträchtigen Energiegewinnung aus der immer wiederkehrenden Sonne,woraus sich die Bezeichnung „Sonnental Laussa" ergibt. Rudolf Forster Sensenschrnied beim Zainen LITERATUR Schröckenfux, Franz de Paul: Werkschronik-Sensenherstellung

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2