Ausstellungsorte 397 Stämmen ab, bäumen sich Im Sturz,springen an den Felsklippen stell in die Höhe und schlagen krachend wieder in die Holzflut zurück (...)" (Pfeffer). Das wichtigste Werkzeug der Flötzer war der „Flötzhackl", ein drei Meter langer Holzstiel, „(...) der vorne zwei Haken trägt,den krummen ,Scharitzer', mit dem der Trifter die Bloche anzuhaken und zu ziehen vermag, und den geradstehenden ,Finger', der ihm zum Stoße dient (...)" (Pfeffer). Außerdem brauchte er natürlich seinen „Sapl"(Sapin) und „Fußeisen"aufden genagelten Schuhen,um sich einer seits im steilen Ufergelände,aufden Triftsteigen und den Sperrbrücken,anderseits auf den im Wasser treibenden Stämmen sicher bewegen zu können. Bei den Auffangrechen und Sperren wurde das„Floß"(so nannte man die gesamte Holzmenge eines Triftberechtigten), das mit unterschiedlicher Geschwindigkeit tagelang im Wasser trieb, gesammelt. Für die lo km lange Strecke vom Baum schlagerreith in Hinterstoder bis zur „Gaissulzsperre" kurz vor Steyrbruck benötigten die Flötzer ungefähr fünf Tage. An der Steyr gab es weitere Auffang rechen unmittelbar nach dem Zusammenfluß derTeichl mit der Steyr,vor Klaus die Fiedlersperre, bei der Mauth in Klaus, die Sperre der Haunoldmühle bei Agonitz, der Humplmühle in Steinbach und der Hörmühle in St. Nikola. Bis zur letzten Sperrbrücke,der Kruglsperre in Unterhimmel bei Steyr,war das Holzfünf bis sechs Wochen unterwegs. Auch die Nebenbäche, der Weißenbach, der Ostrawitzbach, die Krumme Steyr, die Teichl,der Dambach,der Vorderrettenbach,die Krumme Steyrling und die Steyrling, wurden zur Trift benutzt, und auch hier gab es vor der Einmündung in die Steyr kleinere Auffangrechen und einige Klausen, um das Holz mit dem Schwellwasser weiter zu befördern. Für die Flötzer, die meist nicht schwimmen konnten,waren Verklausungen beson ders kritische Situationen. Auch das Öffnen der Auffangrechen, auf denen durch das angeschwemmte Holz und das aufgestaute Wasser ein großer Druck lastete, war eine sehr gefährliche Tätigkeit; Vorerst mußten die „Schießer" freigemacht und zur Seite geschoben und sodann die ineinander verkeilten Bloche nach und nach wieder in die Strömung gezogen werden. Dabei standen die Flötzer oft bis zur Hüfte im eiskalten Wasser. Manchmal brauchte es einen „Bootsfahrer",der sichauf einem Baumstamm stehend, mit der Flötzstange als Ruder-zur Verklausung manövrierte und versuchte, das Holz auf diese Weise freizukriegen. Der Baum stamm mußte absolut gerade gewachsen sein: ein „Weibl"; denn gedrehtes Holz, ein „Mandl",würde sich auch aufdem Wasser drehen, und der Bootsfahrer, wenn auch mit Steigeisen ausgestattet, hätte keine Chance, daraufstehen zu bleiben. Die Flötzer aus dem Stodertal begleiteten ihr „Floß" bis Klaus und übergaben es an der Fiedlersperre der nächsten „Paß". Von den Sperrbrücken der großen Mühlen führte seitlich direkt der Fluder weg, sodaß die Flötzer das Holz vom Rechen unmittelbar in den ableitenden Kanal ziehen konnten. Das An-Land-Ziehen der Bloche hieß ursprünglich „ausmenen", man findetjedoch auch immer wieder die Bezeichnung„ausmähen". Mitsechs bis acht Eisenhaken, am Ende von gebündelten Ketten, wurden die Bloche angeschlagen und von Pferden zum Holzplatz gezogen, wo sie wiederum gemessen,sortiert und zum Trocknen zu großen Holzhaufen geschlichtet wurden. Auf der Steyr wurde Kohl-, Bloch- und Schleifholz zwischen vier und sechs Metern Flötzer beiderArbeit
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