388 Ausstellungsorte dauerte bis 7 Uhr abends. An Samstagen wurde bis 2 Uhr gearbeitet, Sonn- und Feiertage waren frei, und am Montag endete die Arbeit nicht selten bald nach Mittag, wenn Vater Brettenthaler vorschlug:„Machen wir einen blauen Montag!" Wilhelm Brettenthaler mußte herzhaft lachen, als er dies erzählte. Die Nagelschmiede waren trotz ihrer schweren Arbeit kunstfertige, sensible, kreative Menschen. Sie gestalteten in der Freizeit im Winter ihre „Nagelschmied krippen". Als im Dambachtal infolge des wirtschaftlichen Wandels die Hämmer der Nagel schmiede zu verstummen drohten, wurde zur Pflege des Zusammengehörig keitsgefühls alljährlich der „Nagelschmiedjahrtag" veranstaltet. 1948 war Radio Rot-Weiß-Rotzu Gast in Dambach.Andreas Reischek führte die Interviews. Als die Herren wieder gingen, sangen ihnen Vater und Söhne Brettenthaler noch ein kleines Lied. Und auch das Steyrer Kripperl erinnert in einem Vers an die frohe Sinnesart der Nagelschmiede: „Ja, Leut, dös war a schöne Zeit. Fabrikn hats noh koane gebn, und d' Messer- und d' Nagelschmied ham ghabt a iustigs Lebn!" Um den kommenden Generationen das alte Handwerk überliefern zu können, wurde zur Oberösterreichischen Landesausstellung 1998 beim Gasthof Hammer meister, wo einst der Zainhammer und eine Nagelschmiede standen, eine Nagel schmiede neu errichtet. Dort soll das alte Handwerk originalgetreu vorgeführt werden. Der Besucher kann selbst seine Mausköpfl schlagen. Die Nagelschmiede von Dambach soll Zeitzeuge für künftige Generationen sein. Franz Sallinger
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