Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Konzept, Gestaltung, Didaktik, Restaurierung 357 Land der Hämmer- Heimat Eisenwurzen. Das Konzept der Ausstellung von Roman Sandgruber Eine dezentrale Landesausstellung Die Aufgabe,die mehr als 30 Projekte,die in der Oberösterreichischen Landesaus stellung 1998 an verschiedenen Punkten verwirklicht werden, mit einem zusam menfassenden Überbau zu versehen,ist der Leitausstellung im Innerberger Stadel in Weyer mit dem Titel „Land der Hämmer- Heimat Eisenwurzen"zugewiesen. Es geht hier darum,nicht das,was an den verschiedenen Standorten an Ort und Stelle präsentiert wird,zu wiederholen,sondern auf vielerlei Weise in neue und thema tisch geschlossene Bezüge zu setzen und damit nicht nur die Eisenwurzen als Region zu identifizieren,sondern das Phänomen regionaler Identität und Heimat generell zu beleuchten und zu hinterfragen, wobei vergangene Entwicklungen, Gegenwartsstand und Zukunftsideen eine Verbindung eingehen. Weyer und sein Innerberger Stadel Weyer, das „goldene Marktl", wie es im 15. und 16. Jahrhundert genannt wurde, war die Heimat berühmter Hammerherrengeschlechter und wurde 1625 Sitz der Hammerwerksstelle der Innerberger Hauptgewerkschaft. 1654 erteilte Abt Romanus von Garsten der Innerberger Hauptgewerkschaft die Erlaubnis zur Erbauung eines Getreidespeichers (Kastens) im Burgfried Weyer auf der soge nannten „Platzwiese".1657 wurde der Bau fertiggestellt. Die Baukosten betrugen damals 8143 Gulden. Die „Kastnerei Weyer" versorgte die Hammermeister in Kleinreifling, Weyer und Hollenstein, die Stallmeistereien in Kleinreifling und Hollenstein, die Waldmeistereien Weyer und Reichraming, die Rechenwirtschaft in Kleinreifling und Hollenstein sowie die Wegarbeiter und die Schiffahrt im Ennstal mit„Getreide und Proviant". Es sollte stets ein festgelegter Vorrat an Getreide vorhanden sein, um die Versorgung der Arbeiterschaft zu sichern. Der „Innerberger Stadel" in Weyer ist ein viergeschoßiger barocker Getreide schüttkasten von 32 m Länge und 16 m Breite. Die Gebäudehöhe bis zum Dach beträgt 13 m,die Gesamthöhe ca.23 m.Die Fenster waren in Originalgröße 1,20 m breit und 0,92 m hoch und wurden erst im 19.Jahrhundert vergrößert. Die Außen wände des Speichers sind aus Stein mit einer Stärke von 1,4 m im Erdgeschoß,1 m im ersten Obergeschoß und 60 cm im Dachgeschoß. Nur im Mittelteil des Erdgeschoßes befindet sich eine gemauerte Gewölbedecke, ansonsten sind alle Decken aus Holz. Die originalen Holztramdecken bestehen aus 16 m langen

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