Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

352 Kunst und Kultur der Eisenwurzen und Nigerias, wobei Oberösterreich unter anderem mit der hauptsächlich als Malerin bekannten Maria Moser sowie mit Robert Mittringer, Wolfgang Kirchmayr und dem aus Polen stammenden und seit 1991 in Hörsching bei Linz beheimateten Andrzej Pietrzyk gut vertreten wurde. Bei dem von der oö. Landesgalerie und der Firma Mark Metallwarenfabrik veranstalteten Metallsymposion 1996 in Spital am Pyhrn traten so unterschiedliche österreichische Kräfte wie Sepp Auer, Michael Kienzer, Werner Feiersinger, Peter Sandbichler und Franz West mit ausländischen Metallbildhauern, wie etwa dem Schweizer Jürg Altherr und Fleinz Niederer, dem Italiener Franco londa und dem US-Amerikaner Richard Nonas, in den künstle rischen Wettstreit. Metallplastiker auf Abwegen Manfred Wakolbinger, 0.T, 1991, Kat. Nr. 3.2.7.6. Die Beschränkung auf einen Werkstoff-wie dies etwa das künstlerische Etikett „Metallplastiker" zum Ausdruck bringt - suggeriert zwar gemeinhin reifende technische Meisterschaft, ist aber für einen primär an der Form interessierten Künstler nur eine unverbindliche Rahmenbedingung.„Viele fixieren sich -zum Teil auch aus ihrem eigenen Unvermögen heraus- auf einen Werkstoff und glauben damit alles erreichen zu können. Darin liegt eine große Gefahr,denn es gibt einen Unterschied zwischen wirklicher Werkstoffbewältigung und der sich selbst auferlegten Konsequenz bei einem Werkstoff zu verharren"-so der seit 1973 an der Linzer Flochschule für Gestaltung tätige Bildhauer Wolfgang Kirchmayr,dessen nüchtern-logische Eisenskulptur „Europa 1993" architektonischen Anspruch mit monumentalem Pathos zu erheben scheint. Monumentalität darf aber nicht Selbstzweck sein, warnt Kirchmayr vorsorglich: „Fiat man es einmal erreicht, so erkennt man aus der Perspektive heraus, daß es zwar bestimmte Situationen einnimmt und auch befriedigt, letztendlich muß ich aber feststellen, daß ich auch das Minimale schätze. Es ist heute en vogue immer größerzu werden,um gesehen zu werden und immer lauter zu werden, um gehört zu werden. Letztendlich geht es aber darum,den Werkstoff und die jeweilige Dimension zu bewältigen." Als architektonische Gebilde wird man hingegen bereits die Großskulpturen des ursprünglich als Architekt ausgebildeten Walter Michael Pühringer (geb. 1945 in Lambach) ansprechen müssen. Seine Kunst ist meist einer Funktion unter geordnet, wobei sich seine „angewandte Kunst" in der Zusammenführung ver schiedenster Materialien artikuliert. Für das Elefantenhaus im Wiener Tiergarten Schönbrunn kreierte er unter anderem in Anlehnung an die Akazienbäume der Steppe Bäume aus Stahl („ELEPFIANT CONNECTION"); im Zuge der Verbauung einer Dampfmaschine in Thalgau (Salzburg) entstand auch hier eine komplexe Flolz-Stahl-Konstruktion („FIEUBERGER-CONNECTION"), die bereits die engeren Grenzen der Skulptur sprengte. In diesen skulpturalen Konnex sind letztlich auch die Objektkünstler zu integrieren, die in ihren Installationen mittels Gerüstkonstruktionen, Spangen, Seilen und sonstiger Utensilien aus Stahl und Eisen Räume ausloten.Innen- und Außenräume vernetzen oder auch metapherhaltige Akzente setzen. Sie transponieren ihre Arbeiten ins konzeptuell Raumplastische.So hat etwa der Linzer Künstler Gerwald

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