Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen 31 Bei Mölln,in der Weichau bzw.Im Denkgraben,werden um 1864 urkundlich Schurfversuche auf Kohle gemeldet, ebenso sollen in der Nähe von Leonstein Schürfe existiert haben. Die Kohlevorkommen der Grestener Schichten/Helvetikum s. /. Die beste österreichische Steinkohle mit einem Heizwert von 7500 bis 8000 kcal findet sich in den hessischen Schichten (tiefster Jura) der Grestener Klippenzone. Ihr Auftreten in tektonisch isolierten Klippen begrenzt natürlich die Verbreitung und Ergiebigkeit der Lagerstätte. Daher konnte sich auch kein kontinuierlicher Bergbau auf diese Kohle entwickeln. Der Kohlebergbau im Pechgraben Der Bergbau Im Pechgraben erfolgte zwischen 1841 und 1880 unter folgenden Besitzern: 1841-1847 A. Miesbach und G. Rotte;1855-1870 Wickhoff81 Co.,Steyr; ab 1870 der Wiener Bankverein zusammen mit Schöller & Co., wie Freiherr Lois Haber und Freiherr von Linsberg. Produktionsdaten liegen aber nur aus den Jahren 1841-1877 vor (s. Werneck 1980). Die Kohle- und Gagatabbaue In den Gosauschichten der Eisenwurzen Regressionsphasen des Gosaumeeres mit Süßwassereinfluß im Laufe des oberkretazischen Sedimentationszyklus der Gosauablagerungen führten u.a. im Gosaubecken von Windischgarsten und im Laussa-Großreiflinger Gosaustreifen - nur die tangieren die Eisenwurzen-zu Kohlebildungen. Gagat kommt hier in kantigen oder abgerundeten Knollen im Liegenden und Hangenden der Kohleflöze vor. Unter Gagat wird eine tiefschwarze, hochglänzende, muschelig brechende Kohle mit einem Härtegrad nach Mohs von etwas über 3 verstanden, die durch eine hervorragende Polierfähigkeit gekennzeichnet ist. Hervorgegangen ist diese beson dere Form der Kohle, die in verschiedenen erdgeschichtlichen Zeitabschnitten entstand, aus abgesunkenen Treibhölzern unter einem besonderen Bildungsmilieu. Ausschlaggebend bei ihrer Entstehung war nämlich eine Zersetzung des ursprünglichen Holzmaterials unter sauerstofffreien Bedingungen, verbunden mit einer Art von Bitumisierung (Klaus, W.1987; Weller, M.et al. 1993). Der Name Gagat läßt sich nach Plinius und einigen anderen Autoren der Antike von einem Ort und Fluß namens Gages,in der kleinasiatischen Provinz Lykien, herleiten. Im Mittelalter wurde Gagat im deutschen Sprachraum Agstein, aber auch Augstein oder Achstein genannt, in England hingegen Jet. Das Wort jet läßt sich vom Altfranzösischen jayet, gayet herleiten. Später ist dann der englische Begriffjet in unserem Sprachraum wiederum als Jett für diese besondere Form der Kohle übernommen worden. Mit der Stillegung des Bauxitbergbaues von Unterlaussa 1964 hatte nun Ober österreich den einzigen wirklich großen Erzabbau verloren bzw. endete 1967 mit dem Erlöschen der Bergbaurechte auf Braunstein auf der Glöcklalpe in der Eisenwurzen eine jahrhundertealte Bergbautradition.
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