Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

30 Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen Bleiglanz Bleiglanz ist in der Eisenwurzen bergmännisch nie richtig erschlossen worden; jedoch gibt es in den Archiven der Eisenobmannschaft Steyr und in verschiedenen Stiftsarchiven Hinweise,daß vor allem im 18. und 19.Jahrhundert intensiv und zum Teil erfolgreich nach diesem Erz gesucht wurde(Werneck 1980). Im nachfolgenden Abschnitt soll nur kurz über die einzelnen historischen Abbaue auf Blei und „Silber" im Bereich der Eisenwurzen berichtet werden: Reichraminggraben: Hier befinden sich unter der Petschalm mehrere Stollen anlagen. Es wurde nach silberhältigem Bleiglanz gesucht. Ennsberg bei Weyer: 1784 und 1807 sind an Franz und Therese Wallenburg und 1808 an Heinrich und Elisabeth Schmelzing drei Grubenmaße auf Blei und „Silber" verliehen worden. Ihre Löschung erfolgte 1882. Kaltau bei Steyrling: Im Auftrag des Abtes des Kollegiatsstiftes Spital am Pyhrn wurden im 18. Jahrhundert bestimmte Bereiche des Wettersteinkalkes berg männisch auf Bleiglanz untersucht. Gaisberg bei Mölln: Mit Erlaubnis der Stände durfte ein gewisser Sebastian Wurschenhofer Bleiglanz unter der Bedingung abbauen, daß er (wegen der Annäherung der passauischen Feinde) sofort Kugeln daraus gieße. 4. Kohlelagerstätten Die Kohlevorkommen im Gebiet der Eisenwurzen erlangten nie wirklich so eine wirtschaftliche Bedeutung wie die der Braunkohle aus dem Tertiär des Haus ruck- und Innviertels. Obwohl es sich um Steinkohlen handelt, wurden sie nur immer kurzfristig abgebaut.Sie sollen aber trotzdem hier Erwähnung finden, da sie für die lokale eisenverarbeitende Kleinindustrie von großer Bedeutung waren. Die Steinkohle der Lunzer Schichten Die Lunzer Schichten des Kam (Obertrias) enthalten in ihren hangenden Partien, dem Lunzer Schiefertonkomplex, an zahlreichen Stellen hochwertige Steinkohle mit einem Heizwert von 5000 bis 7500 kcal. Diese Kohlen waren koksbar und daher als Schmiedekohle besonders geeignet (s. Werneck 1980). Aus dem Gebiet um Reichraming,und zwar aus dem Sulzbach- und Schneegraben, sind einige Schürfe auf Lunzer Kohle bekannt. Die Abbaue von Lindaugraben und Bergwerkleiten bei Weyer Das k. u. k. Montanärar schürfte hier seit 1842. Im Jahre 1855 übernahmen die Gewerke Wickhoff 8i Co. aus Steyr, danach ab 1870 der Wiener Bankverein diese Unternehmung. Abgebaut wurde die Kohle von 1842 bis 1862; es folgte eine über siebenjährige Unterbrechung, um dann wieder bis 1880 weiter abzu bauen. Östlich von Windischgarsten gab es noch vor 1864 Versuche einer Kohlegewin nung.

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