Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen 29 2. Bauxitlagerstätten In Österreich lassen sich nur wenige abbauwürdige Bauxitvorkommen finden. Sie kommen hauptsächlich in den basalen Schichtgliedern der Gosauablagerungen vor und werden als chemische Sedimente gedeutet, die aus schwach alkalischen Lösungen ausgeschieden wurden. Die Umwandlung des größtenteils amorphen Ausgangsmaterials in Bauxit erfolgte dann vor Ort. Der Bauxitbergbau von Unterlaussa Diese Lagerstätte war eine der wichtigsten Österreichs. Der uranhältige Bauxit liegt hier in einer Reihe steilstehender Linsen zwischen dem Hauptdolomit im Liegenden und Mergeln der Gosauschichten im Hangenden eingeschaltet. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie kam es in Österreich zu einem akuten Mangel an Rohstoffen. So fehlte es u.a. auch an Bauxit zur Aluminiumerzeugung und für Tonerde. Aus diesem Grund erwarb die Firma Stern & Hafferl AG,die 1914 in Steeg am Hallstättersee bei ihrem Elektrizitätswerk eine Aluminiumfabrik gebaut hatte, 1919 Schurfrechte im Gebiet des Prefingkogels. Ein Jahr darauf gewann man dort schon 362Tonnen Bauxit.1922suchte auch die Firma Reithoffer aus Steyr um eine Bergbauberechtigung am Blahberger Hochkogel an, nachdem der Bergingenieur Josef Köstler die Abbauwürdigkeit einiger weiterer Lagerstätten in diesem Gebiet erkannte. Interessanterweise wurde aber der Abbau nicht aufge nommen. 1926 wollten sich beide Firmen von ihren Bergbaurechten und Freischürfen in Unterlaussa trennen;trotzdem wurden diese Bergbaureviere weiter ausgebaut. 1930 kaufte dann die Oberösterreichische Kraftwerke AG in Linz den Stern & Hafferlschen Bauxitbergbau. Mit dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich 1938 und dem Bau eines Aluminiumwerkes in Ranshofen durch die Vereinigten Aluminiumwerke AG, Berlin, 1940, änderten sich die Voraussetzungen für den Bergbau in Unterlaussa beträchtlich.Zwischen 1944 und 1945 sollen 27.500Tonnen Bauxit gefördert worden sein. Mit Kriegsende kam die Bauxitgewinnung in allen Revieren zum Erliegen.1946 ging die VAW-AG mit ihrem Kohle- und Bauxitbergbau in österreichischen Staatsbesitz über. Von 1940 bis zur Einstellung des Bergbaues in Unterlaussa im Jahre 1964 wurden insgesamt 265.061 Tonnen Bauxit unterschiedlicher Qualität gefördert. Es wurden nach dem Sj02-Gehalt drei Quali tätsstufen unterschieden, die auch zu unterschiedlicher Verwendung bestimmt waren: bis 6% Sj02-Gehalt für die Herstellung von Tonerde,6-10% SjÖ2-Gehalt als Zementzuschlag und über 10% Sj02-Gehalt als Eisenhüttenzuschlag. 3. Bleiglanz- und Zinkblende-Lagerstätten Nach langen Diskussionen ist heute auch die Genese der in den Kalkalpen im obersten Wettersteinkalk weit verbreiteten Bleiglanz-Lagerstätten vom Typus „Blei berg" geklärt. Bei diesen Vererzungen handelt es sich zum Teil um synsedimentäre Bildungen, die schon zur Zeit der obersten Mittel- bis basalen Obertrias angelegt wurden,oder um syndiagenetische Metallanreicherungen (Tollmann 1985).

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