28 Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen Eisenmangel in unserem Gebiet. Nur so läßt es sich erklären, daß seitens der Eisenobmannschaft Steyr sechs Jahre lang aufjegliche Abgaben verzichtet \A/urde. Dem Betrieb bzw. seinen Betreibern dürfte es anfangs sehr gut gegangen sein, denn 1609 wurde ihnen das Recht auf Erweiterung erteilt. Das weitere Schicksal liegt dann aber im Dunklen. 1768 wurde von der Innerberger Hauptgewerkschaft der Eisenabbau wieder aufge nommen,und im Jahre 1787 erfolgte dann die letzte Belehnung auf Erzgewinnung. --.s Manganerzbergbau Glöcklalpe. ObertägigerAbbau Mangan- und Eisenerze Der Braunsteinbergbau aufder Glöcklalpe und Rotgsoll Hier befinden sich in Gesteinen des mittleren Jura Dogger(Klauskalke), Linsen von manganreichen Eisenerzen (12,8% Mangan, 13,7% Eisen). Die beiden minera logischen Hauptkomponenten der Braunsteine stellen Pyrolusit und Manganomelan dar. Bereits aus dem Jahre 1684 liegt ein erster Hinweis auf Braunsteinbergbaue in Form eines Verzeichnisses der Braunstein-Bestände im Forst Mölln vor. Erst wieder im Rahmen eines gutachterlichen Berichtes des Pflegeamtes Steinbach im Jahre 1818 über das Ansuchen eines Herrn Pimminger, der Braunstein am Mieskar brechen will, finden wir einen schriftlichen Nachweis über die Abbaue auf Braun stein. Wie aus der Befragung hervorgeht, dürfte zumindest im 18. Jahrhundert durchgehend dieses Erz in einem geringen Maße gebrochen worden sein. Nach langwierigen Streitigkeiten um Schurfrechte wurden 1826 der Gewerkin Theresia Kohl und dem Bergmann Josef Steinegger selbige zugesprochen. Bis Maria Fischelhammer(1870) wechselten die Besitzverhältnisse der Abbaue noch fünfmal.1872 verpachtete sie ihren Bergbau an Anton Max Nappy,der die Produktion gewaltig steigerte und den Bergbau ausweitete.1874 produzierte er fast 95 Tonnen Braunstein, wobei aber mehr als zwei Drittel auf Halde liegen blieben und nicht ver kauft werden konnten. Im vorläufig letzten Betriebsjahr 1881 erzeugten drei Arbeiter nur noch 10 Tonnen. Der unrentabel gewordene Betrieb wurde von Fischelhammer nun an das Haus der Steyrer Grafen Lemberg verkauft. Er wurde zwar kurzfristig 1883 wieder aufgenommen,um dann doch zum Erliegen zu kommen. Nach dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurden sofort die Möglichkeiten einer Wiederaufnahme geprüft. Auf Grund extrem hoher Transport kosten war eine Gewinnung des Braunsteines unrentabel; man betrachtete diese Lagerstätte nur als „wehrwirtschaftliche Reserve". Nach dem Zweiten Weltkrieg suchte die Forstverwaltung Breitenau bei Mölln um eine Schurfbewilligung usw. an.Dabei stellte es sich heraus,daß eine Umschreibung der Bergbauberechtigung von der ehemaligen Reichsforstverwaltung auf die Österreichischen Bundesforste als Rechtsnachfolger noch nicht stattgefunden hatte. Bedingt durch nicht geklärte Eigentumsverhältnisse zwischen der Familie Lamberg und der Republik Österreich -es kam 1961 zu einem Vergleich - wurden die Bundesforste erst zu diesem Zeit punkt Eigentümer von Bergbaugebiet und Bergbauberechtigung. Am 4. Oktober 1967 erfolgte die bergbücherliche Löschung des Bergbaues auf der Glöcklalpe (s. Werneck 1980; Köstler 1993 cum lit.).
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