Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Kunst und Kultur der Eisenwurzen 291 selben Altar stammt auch ein Tafelbild der Geburt Marlens im Welser StadtmuseumST Die Malerei der Donauschule ist vor allem im Stift Kremsmünster durch eine Reihe eindrucksvoller Beispiele vertreten,darunter das 1517 datierte Epitaph des Passauer Bürgermeisters Jakob Endl, das früheste bekannte Ölgemälde Wolf Hubers. 1520 ist das Epitaph des Welser Bürgers Pankraz Scheibl entstanden, das einem unbekannten Künstler der Donauschule zu seinem Notnamen verhalf. Dieser ist vielleicht mit dem Monogrammisten A. A. identisch, der ebenso wie der Monogrammist M. W. wahrscheinlich in Wels und/oder Steyr arbeitete. Ein sehr origineller Künstler war der Meister der Katharinenlegende, dessen namen gebendes Werk 1519 datiert ist. Sowohl die vier Tafeln mit der Lebensgeschichte der Heiligen als auch die vom selben Meister gemalten Teile eines Nothelferaltars könnten von Altären der Stiftskirche stammen^^. Verhältnismäßig gering sind die erhaltenen Bestände an Wandmalerei, obwohl einst große Zyklen existiert haben.So wurde etwa 1494 die gesamte Gründungs geschichte des Klosters an die Südwand der Stiftskirche von Kremsmünster gemaltes. Am Heiligenstein wurden umfangreiche Wandmalereien gefunden, aber nicht freigelegt. Bemerkenswert sind die floralen Gewölbemalereien der bereits erwähnten Leonhardskirche bei Spital am Pyhrn®''. In der 2. Hälfte des 15.Jahrhunderts entstanden in Kremsmünster eine Reihe illumi nierter Handschriften, unter denen der ältere Chorpsalter des Abtes Ulrich IV. Schoppenzaun von 1464 vor allem wegen der Widmungsszene mit der ältesten Darstellung der Stiftskirche interessant ist^s. Von den gleichzeitigen Glasfenstern sind vor allem die Heiligenzyklen im Stift Kremsmünster und aus der Steyrer Stadtpfarrkirche zu erwähnen. Letzterer mußte nach Laxenburg abgegeben werden. Er ist vielleicht mit Stiftungen der Jahre 1461 bis 1469 in Verbindung zu bringen. Ein bisher verschollenes Katharinen-Fenster tauchte vor kurzem im Kunsthandel wieder auf. Hingegen blieb das große, 1523 gestiftete Renaissancefenster an Ort und Stelle erhalten. Es wurde erst 1889 aus zwei Fenstern vereinigt und zeigt den Tod und die Krönung Mariens sowie Heilige und die Stifterfamilie. Der hervorragende Künstler verwendete zwar für die Ornamentik Renaissance-Vorlagen, blieb aber im Figurenstil der Spätgotik verpflichtet. Von ihm dürfte auch ein Apostelkopfim Stift Kremsmünsterstammen. Zwei weitere, 1518 datierte Glasfenster, die der Steyrer Patrizier Sebastian Heindl in die Pfarrkirche von Weyer stiftete, kamen später nach Krenstetten^ß. Ein Hauptwerk der Renaissance in Österreich ist der 1511 geweihte,wohlvon Kaiser Maximilian gestiftete Kreuzaltar der Stiftskirche von Kremsmünster,von dem sich wesentliche Teile im Degler-Altar der Kirche von Grünau im Almtal erhalten haben. Der Entwurfstammt wohl von Hans Burgkmair,einem der vom Kaiser bevorzugten Augsburger Künstler. Die monumentalen Figuren werden Jörg Muskat zuge schrieben, der auch am Innsbrucker Grabmal Maximilians beteiligt war®^. Alle diese Werke entstanden kurz vor der Reformation, die in Garsten und Steyr sogar zum Bildersturm führte. Weiters fielen zahlreiche kostbare Goldschmiede arbeiten 1520 der Türkensteuerzum öpfer. Andererseits wurden Werke der Refor mationszeit später von den Katholiken absichtlich zerstört. In Steyr bauten Protestanten ab 1559 die abgebrannte Stadtpfarrkirche wieder auf,in der sich aus w>> Epitaph des Baumeisters Wolfgang Tenk, 1513, Steyr, Stadtpfarrkirche, Kat. Nr. 3.1.1.12. Spätgotisches Fenster aus derSteyrer Stadtpfarrkirche, Kat. Nr. 3.1.1.10.0

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