Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Kunst und Kultur der Eisenwurzen 289 bei Spital am Pyhrn(Schlußweihe 1488),St.Pankraz(um 1462),Sierning(vollendet 1487), Steinbach,Ternberg, Vorderstoder(geweiht 1507),Waldneukirchen,Weyer (Spitalskirche) und Wolfern erhalten^''. Spätgotische Chöre besitzen die Kirchen von Dietach, Frauenstein (um 1498), Maria Laah, Maria Neustift (geweiht 1493), St. Georgenberg bei Micheldorf, St. Ulrich und Windischgarsten (geweiht iii62Y^. Dazu kommen eine Reihe stark veränderter Bauten, etwa die Pfarrkirchen von Aschach/Steyr, Kirchdorf, Maria Neustift und Weyer^^. Eine Sonderstellung nehmen die zweischiffigen Bauten von Wartberg an der Krems(geweiht 1449), Magdalena berg und Weigersdorfein. In Wartberg befindet sich auch ein 1527 datierter Karner mit einem besonders kunstvollen Portal. Das 1523 bezeichnete Langhaus der Kirche von Weigersdorf besitzt ein überaus reiches Schlingrippengewölbe,das zu den phantasievollsten der Spätgotik gehört^C In mehreren Kirchen blieben wertvolle gotische Ausstattungsstücke erhalten, so die teilweise reich verzierten Glocken in Aschach (1537), Großraming (1522), Waldneukirchen und Vorderstoder(1401). In Heiligenleithen ist noch ein gotisches Chorgestühlzu sehen.In Nußdorf und Steyr befinden sich originale Sakristeitüren, in Steyrdas hier ausgestellte Sakramentshausgitter und ein großer Sakristeischrank, der-nicht nurwegen derobszönen Inschrift-zu den interessantesten Möbeln des 15.Jahrhunderts gehörtes. In Steyr haben sich auch die bedeutendsten Zeugnisse gotischer Profanarchitektur erhalten,darunter der Dunklhof und das berühmte,von den reichen Handelsherren Georg und Hans Prandtstetter erbaute „Bummerlhaus". Interessante, wenn auch später veränderte spätgotische Häuser bieten auch Weyer und Windischgarsten''^. Unter den Burgen des Spätmittelalters ist vor allem Altpernstein zu nennen. Während dieser überaus malerisch gelegene, in der Renaissance erweiterte Bau seit der Ansicht von Matthäus Vischer fast unverändert blieb, verfielen die Burgen von Klaus und Losenstein zu Ruinen^o. Aus der Kapelle von Burg Altpernstein stammt eine hier ausgestellte sitzende Madonna auf der Mondsichel, ein Werk der Zeit um 1440. Zwei weitere, sehr qualitätvolle Mondsichel-Madonnen haben sich in Leonstein und in der PertlKapelle in Großraming erhalten. Beide stehen in enger Verwandtschaft zur Salzburger Plastik, insbesondere zur Mittelfigur des ehemaligen Hochaltars von 1461/66 in St. Leonhard bei TamswegS'. In Salzburg dürfte auch die Gußstein-Figur des hl. jakobus in Weigersdorf entstanden sein, und zwar noch vor der über lieferten Kirchenweihe von 1476^2. In Steyr ging zwar vieles beim Brand der Stadtpfarrkirche zugrunde,doch blieben unter anderem die vielleicht vom Flößeraltar stammenden Figuren der Heiligen Nikolaus, Wolfgang und Leonhard erhalten. Urkunden berichten 1481 von einem „Bildsnitzer zu Steir",der seine Arbeiten bis Wels lieferte.Tatsächlich tragen einige aus Wels und Steyr stammende Werke ähnliche Stilmerkmale. Dazu gehören die 1943 in deutschem Privatbesitz verbrannten Figuren der trauernden Maria und Johannes, der Kruzifix in der Vorhalle des Bürgerspitals in Steyr sowie die Kreuzigungsgruppe von Einsiedling bei Vorchdorf^s. Stilverwandt sind auch drei Figuren aus der Wallfahrtskirche am Heiligenstein, von denen sich zwei in der Pfarrkirche von Gaflenz befinden. Die dritte, in Privatbesitz gelangte, ist hier ausgestellt. Sakramentshausgitter, um 1500,Steyr, Stadtpfarrkirche, Kat. Nr. 3.1.1.11.

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