Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen 27 Der Eisenerzbergbau von Unterlaussa im Reichraminger Hintergebirge Hier kommt das Eisen in Form von Bohnerzen (bis 45% Fe-Gehalt), die sich in den bauxitreichen Partien der Gosauschichten des Laussa-Großreiflinger Gosaustreifens befinden, und im eisenreichen Bauxit(13-35% Fe-Gehalt) selbst vor. Die ersten Hinweise auf den Abbau von Eisen im Raum St. Gallen beginnen im 12.Jahrhundert. Dies läßt sich aus der Erneuerung einer Stiftung eines Zehents von Salinen und Erzgruben im Gebiet Admont-St. Gallen aus dem Jahre 1202 durch den Abt des Stiftes Admont schließen. Die Stiftung selbst geht auf den Salzburger Erzbischof Eberhard l. um das Jahr 1160 zurück. Es fehlen zwar alle Hinweise auf die Unterlaussa und ihre Umgebung, aber die geologischen Verhältnisse dieses Gebietes lassen einzig und allein den Schluß zu,daß es sich um die Erzvorkommen im Bereich des Breitenberges und des Blahberges handeln muß. Auch der Name Blahberg geht auf eine frühe Eisenverhüttung zurück,kommt er doch von „blähen" oder „blasen",womit das Einblasen von Luft in einen Eisenschmelzofen gemeint ist. Wie Freh 1949 vermutet, ist der Niedergang der Admontschen Eisengewinnung im 14. Jahrhundert aufden Druck der Innerberger Gewerkschaften zurückzuführen,die die Produktion des sog. „Waldeisens" aus Konkurrenzgründen mit allen Mitteln bekämpften. Auch ein zweiter Versuch des Stiftes Admont,in diesem Gebiet im 15. Jahrhundert eine Eisenerzeugung aufzubauen, mußte auf Druck der Gewerkschaften rund um den Erzberg abgebrochen werden (Köstler 1994). Die im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung brachte auch einen großen Aufschwung des gesamten Bergwesens mit sich.1830 wurden durch Josefa Aigner und 1871 durch die Innerberger Hauptgewerkschaft Schurfrechte auf Eisen im Gebiet des Blahbergs und des Prefingkogels erworben. Einen letzten Versuch unternahm dann noch einmal 1875 Georg Wisiak aus Graz, der aber kurz darauf wegen Unrentabilität eingestellt wurde. Der Eisenbergbau in der Umgebung von Spital am Pyhrn Im 19. Jahrhundert lebte auch hier kurzfristig der Eisenbergbau auf. So schürfte man in den dreißiger Jahren auf der heutigen Weinmeister-, Gamering- und Hollingeralpe mit geringem Erfolg nach Eisenerz. Im Jahre 1845 erwarb die Roitzmühler Eisen-, Blech- und Maschinenfabriksgesellschaft große Schurfrechte in diesen Gebieten. Mit dem Konkurs der Gesellschaft erloschen 1845 auch alle ihre Bergrechte wieder. Der Erzbergbau vom Gaisberg bei Molin im Steyrtal Dieses Vorkommen im Gebiet des Gaisberges ist urkundlich nachgewiesen,bereits seit dem Jahre 1570 im Besitz von Sebastian Pürschinger, ehemaliger Bürger meister von Steyr, und dem Messerer Christoph Aichperger aus Steinbach an der Steyr. Sie durften jährlich 1000 Zentner Eisen produzieren und selbiges ausschließlich im Traun- und Hausruckviertel vertreiben. Die Rechte auf Errichtung für einen Eisenbergbau sowie Schmelz- und Hammerwerke erteilte dann Kaiser Rudolf I I. 1604 den Innerberger Hammermeistern Murschhofer und Forster. Anscheinend herrschte auf Grund des durch die Reformationswirren hervor gerufenen Produktionsrückgangs der Innerberger Gewerke am Erzberg ein rechter Stollenmundloch. Elsenerzbergbau Gaisberg bei Mölln.
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