Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

26 Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen f Verstürztes Stollenmundloch des Eisenerzbergbaues Arzberg bei Reichraming 1. Eisen- und Manganlagerstätten Die in der Eisenwurzen in historischer Zeit wirtschaftlich gewonnenen Eisenerzund Manganvorkommen liegen mit einer Ausnahme ausschließlich in den Gesteinsserien des Oberostalpins,stammen aber aus verschiedenen stratigraphischen Niveaus. Oxydische Eisenerze Hierbei handelt es sich vor allem um limonitische und oxydische Eisenerze. Der Eisenbergbau im Wendbachtal bei Trattenbach/Gem. Ternberg Am Beginn des 17.Jahrhunderts(1604) wurde hier ein Bergbau von den Hammer gewerken Clemens Schrapacher und Gregor Forster erschlossen, der vom Sohn Schrapacher weitergeführt wurde. Über das weitere Schicksal dieses Unter nehmens ist dann sehr wenig bekannt. 1768 jedenfalls eröffnete die Innerberger Hauptgewerkschaft einen Bergbau in diesem Gebiet. Die nächste urkundliche Erwähnung scheint aus dem Jahre 1785 auf, als ein Lorenz Kröpfl diesen Bergbau übernahm und prompt in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Das dort produzierte Eisen ist zum Teil an die Innerberger Hauptgewerkschaft in Steyr wie an die Messerer in Steinbach und Sensenschmiede von Mölln geliefert worden. 1798 wurde das Bergwerk an Karl Ritter von Bohr verkauft. Er stellte dieses Unter nehmen dann hauptsächlich auf die Weiterverarbeitung Innerberger Roheisens um,der Abbau selbst wurde in einem sehr bescheidenen Maß weitergeführt.1862 erwarben die Grafen von Lemberg diesen Betrieb, zeigten aber sehr wenig Inter esse an seinem Weiterbestand. Jedenfalls wurde der Bergbau noch vor 1880 aufgelassen,im Jahre 1886 kam es dann zur Löschung der Bergrechte. Das Eisen vom Arzberg bei Reichraming Bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts findet ein Eisenerzbergbau bei Reichraming urkundlich Erwähnung. Unter dem Steyrer Burgherrn Hans Hofmann von Grünbühel wurde von 1538 bis 1548 ein Abbau am Arzberg betrieben. Zur Verhüttung seiner Erze ließ er auch in Reichraming drei Blähhäuser und einen Hammer errichten. Nach Einstellung des Bergbaues wurden die Blähhäuser in eine Mühle und in einen kleinen Hammer umgebaut;das dritte ließ man verfallen, wie es auf einer Federzeichnung um 1613 noch deutlich erkennbar ist. Die Toneisenvorkommen in den Kohlen des Pechgrabens Im Bereich des Pechgrabens ist die Grestener Klippenzone des Helvetikums s. 1. mit Grestener Schichten s.l. aufgeschlossen. Hier bildeten sich im tiefsten Jura (Lias) meeresnahe Sümpfe aus, die dann im Laufe der Erdgeschichte zu Kohle wurden. In den Zeiten ihres Abbaues konnten in diesen Flözen nicht nur eine reiche Flora (wie Reste von Farnen, Schachtelhalmen, Ginkgophyten usw.- Thenius 1983), sondern auch in einzelnen Lagen,sehr schichtkonstant,Toneisenknollen entdeckt werden. Diese Sphärosiderite sind als chemisch-sedimentäre Ausscheidungen von Eisenbikarbonat um organische Kerne zu deuten.

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