Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

24 Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen Die Rohstoffe der oberösterreichischen Eisenwurzen von Bernhard Gruber Oberösterreich hat Anteil an fünf für den geologischen Aufbau Österreichs wesentlichen geologischen Einheiten. Diese wären, von Norden nach Süden gesehen, das Kristallin der Böhmischen Masse, die Molasse-, Flysch- und Flelvetische Zone sowie die Nördlichen Kalkalpen.Aus geologischer Sicht gesehen erstreckt sich der oberösterreichische Teil der Eisenwurzen größtenteils auf die Zone der Nördlichen Kalkalpen, nur im Norden ist sie marginal noch an dem Flelvetikum und der Flyschzone beteiligt. Es ist selbst für den Geologen schwer,die zeitliche Abfolge der Gesteinsentstehung von damals mit dem räumlichen Nebeneinander der heutigen Lage der Gesteine in Einklang zu bringen. Damit man ein etwas klareres Bild vom Aufbau der Alpen bekommt,muß man sich vorstellen, daß, bevor die Alpen aufgefaltet wurden,ihre Gesteine in weit auseinanderliegenden Ablagerungsräumen zum Absatz gekom men sind (Grafik). Durch Bewegungen der afrikanischen und der eurasiatischen Platte gegeneinander kam es zur Einengung der Ablagerungsräume, und in weiterer Folge begann der Ablagerungsraum der Nördlichen Kalkalpen mit seinen Sedimentstapeln und Deckenbildungen gegen Norden zu gleiten. Dieser glitt über die Zentralalpen hinweg,riß infolge seiner enormen Masse die Flyschzone mit sich und schob sich zusammen mit dieser noch viele Kilometer über die Ablagerungen der Molassezone. Die Tektonik der Eisenwurzen Seit dem Einzug der Deckenlehre ist der Deckenbau unserer Kalkalpen unbe stritten. Es werden hier voralpine tiefere und hochalpine höhere Decken unter schieden. Diesem Schema steht die Gliederung in Ordnungsbegriffe wie Bajuvarikum,Tirolikum oder Juvavikum gegenüber.Was nun die Deckengliederung der Eisenwurzen betrifft, so sind von Norden nach Süden verfolgend Decken mit ihren Gesteinspaketen und deren Rohstoffvorkommen beteiligt, die einer Reihe von diesen Ordnungsbegriffen hinzugefügt werden können. Die Ternberger, Reichraminger, beherrscht von Gesteinen der Lunzer Fazies, die Frankenfelser, die die Reichraminger Decke im Osten abschneidet,und die Lunzer Decke(Fortsetzung der Reichraminger Decke) werden dem Bajuvarikum, die Staufen-FlöllengebirgsDecke mit dem Sengsengebirge und die Warscheneck-Decke dem Tirolikum sowie die Mürzalpen-Decke mit den Flaller Mauern dem juvavikum hinzugerechnet. Die Sedimente der Gosauschichten kleiden Mulden zwischen der Warscheneck- und Staufen-Flöllengebirgs-Decke (Windischgarstener Gosaubecken) und Reich-

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