Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

248 Politik und Alltag der Eisenwurzen Forscher, ausgerüstet mit Aufnahmegeräten, Video- und Photokameras, machten sich auf,die musikalischen Traditionsträgerinnen nach ihren persönlichen Zugängen zur Musik und nach ihrem Repertoire zu befragen. Gleich vorweg: Niemand erwartete sich eine romantische Szenerie von singenden und musizierenden Nachfahren, die die alte Handwerksburschen-Herrlichkeit hochleben lassen. Auch war dem Team klar, daß es sich hier um keine der typischen, unverwechselbaren Volksmusiklandschaften handeln würde, wie etwa das Innviertel oder das Salzkammergut. Und dennoch blieb die Vermutung,daß es einen -geschichtlich, geographisch, soziologisch etc. bedingten -gemeinsamen Zugang mit daraus resultierenden bestimmten Vorlieben für Repertoire und einer eigenen Auffassung für Tempo und Interpretation geben kann. Wir machten uns also auf die Suche nach dem regionalen musikalischen Charakter der oberöster reichischen Eisenwurzen, wir wollten wissen, ob Kriterien für die Unverwechsel barkeit dieser Landschaft nachweisbar wären. Die Forscherneugierde führte uns in Bauernhöfe und Gastzimmer, in Wohnungen und Privathäuser. Ungezählte Stunden voller Erzählungen und Musik ließen schließlich ein Bild entstehen, mosaikartig,immer wieder durch neue Erfahrungen und persönliche Erlebnisse erweitert und vertieft. An an Freitag 1. Ja, wla r i bin kemma auf die kuglate Wö(l)d, da is hält scho(n)zuagäunga gäunz vadraht und gäunz gföh(l)t. I war scho(n)lang da und die Kindswäsch no(ch) nit, und wia s mi(ch) hä(b)m taufa woi(ll)n, da föhlt ma da GedT Seitdem lieg i äi(ll)wei(l) im Pech mittndrin. Refr.: ja weil i in an Freitag auf die Wö(l)d kemma bin. /: Und ja weil i in an Freitag auf die Wöffld kemma bin :/ 2. Kaum zwanzig joahfr) äi(l)t, war i scho(n) valiabt, in a bü(l)dsauba(r)s Madi,wo s ka schenas net gibt. I kauf iah(r) a Wohnung, rieht iah(r)s füafrjschtlifch) woih(l) ei(n), und wiar i dann hoamkimm,liegt a andra Bua drei(n). A ganz a äi(l)ta Bekännta, der woa bei iah(r) drin. Refr.: ja weil i in an Freitag ... 3. latz hämma häi(l)t gheirat, iatz samma unsa zwa, und die dritte im Bunde is die Schwiegamama. Äbscheulicha Drächn, kau(nn) nix äi(l)s wia grein, iatz fäi(ll)t ma des Luada in d' Enns draußt hinein. Lebendi(g) hä(b)ms sie aussa,des Luada wia(r)d net hi{n). Refr.: ja weil i in an Freitag ... 4.Zum Schluß bei an Kia(r)ta(g), da gibt s a Rafarei, da woa i sö(l)bstvaständli{ch) dea erschte dabei. Die ändan Bua(b)m alle, die haun auf mi(ch) drei(n), zum Schluß kimmt da Wächta,dea sperrt mi(ch) glei(ch) ei(n). Viafrjzehn Tag bin i gsessn in Arrestlokal drin. Refr.: ja weil i in an Freitag ... Vorgesungen vom Familiengesang Hochrieser, Maria Neustift. In: Liedtexte. Musik der Regionen, hg.von Maria Walcher. Österreichisches Voiksliedwerk. Wien 1997,MdR 4/9 1 Ged = Pate

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