Politik und Alltag der Eisenwurzen 231 OberösterreichischerJagdaufstand von 1/04 bzw. 1717, 01 aufLeinen, 1750, Enns, Museum Lauriacum Rebellentum findet sich in all den bäuerlichen Kulturen, in denen Landes- bzw. Grundherren aufdem Rücken einer armen oder verarmten breiten Bevölkerung ein Leben in Verschwendung und Übermut führen konnten. Rebellen traten als Briganten in Süditalien auf, sie setzten sich für die Bauern in Sardinien ein,sie kämpften gegen die ausbeuterische Schicht in England, und als Wildschützen waren sie die Gegner der adeligen Jagdherren in den Alpengebieten. Sie waren die „Helden der kleinen Leute" und genossen bei diesen als Robin Hood oder als Wildschützjennerwein hohes Ansehen.In der Gestalt des Wilderers erwuchs im Gebirge eine ehrenvolle Heldenfigur, die bis in die letzte Zeit mystifiziert und romantisiert wurde und wird. Die Aristokratie sah daher schon sehr früh in den Wilderern ihre Feinde,die ihnen ihr jagdvergnügen nehmen wollten.Zur Jagd als einem Symbol höfischer Lebensart wollte man den Bauern nicht zulassen und bestrafte ihn daher grausam, wenn er als Wilderer ertappt wurde. So befahl 1665 in Salzburg Kardinal-Erzbischof Guidobald Graf von Thun, Wilddiebe gefangenzunehmen und sie dann nach Venedigzu schicken,um sie dort in den Galeeren anzuschmieden.Oder man stellte Wilddiebe an den Pranger oder verbannte sie.
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