Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Politik und Alltag der Eisenwurzen 219 Osteuropa wurden, bedingt durch die herrschende Rassenideologie, als minderwertig eingestuft. Ab 1940 kamen auch in diesem Krieg wieder Flüchtlinge in die ländlichen Regionen der Eisenwurzen; vorerst ausgesiedelte Deutsche aus Bessarablen oder Südtirol, bald aber auch Frauen und Kinder aus den Großstädten des Reiches, die unter den zunehmenden Bombenangriffen der Alliierten zu leiden hatten. Den drückenden Arbeitskräftemangel versuchte das Regime durch den rücksichtslosen Einsatz von KZ-Fläftlingen auszugleichen. In Spital eröffnete die SS bereits Ende Mai 1940 einen stillgelegten Steinbruch mit 17 Fläftlingen aus dem Konzentrationslager Mauthausen.Der dunkelbraune Marmorfand in erster Linie bei staatlichen Großbauten Verwendung. Mit zunehmender Dauer des Krieges wurde die wirtschaftliche Bedeutung dieser Fläftlinge für die Fortführung des Krieges immer größer. Viele fanden, bedingt durch unmenschliche Arbeits bedingungen,Seuchen und Hunger,den Tod oder wurden von der SS ermordet. Folgende Nebenlager von Mauthausen befanden sich in der Region Eisen wurzen: Ort Zweck des Einsatzes Bestehen des Lagers Fläftlingshöchststand Dipoldsau Kraftwerks- und 17.9.1943 bis 25.8.1944 ca.130 Enns Bunkerbau 10.4.1945 bis 19.4.1945 ca. 2000 Großraming Kraftwerksbau 14. 1.1943 bis 29.8.1944 1013 Steyr-Münichholz Rüstungsindustrie, 14. 3-1942 bis 5-5-1945 1971 Straßen- und Bunkerbau Ternberg Kraftwerks- und 25.1.1943(8. 2.1943) bis18.9.1944 406 Straßenbau Neben den Nebenlagern wurden KZ-Häftlinge auch in Arbeitskommandos, bei spielsweise zu Schlägerungsarbeiten oder im Straßenbau,eingesetzt. Lange Zeit blieb der„Gau Oberdonau",wie Oberösterreich damals genannt wurde, auf Grund seiner geographischen Lage von Luftangriffen verschont. Erst als die Alliierten, bedingt durch ihre militärischen Erfolge,ab 1943 Flugplätze In Süditalien zur Verfügung hatten,waren Fliegerangriffe aufdas Gebiet des heutigen Österreich möglich. Ein wichtiges Ziel waren naturgemäß die Rüstungswerke in Steyr, welche amerikanische Bomberverbände erstmals am 23. und 24. Februar 1944 anflogen. Besonders tragisch war das Schicksal von 60 Italienern, die in den Steyr-Werken eingesetzt waren, denn sie kamen beim zweiten Angriff im Februar 1944 ums Leben, weil sie von den Wachmannschaften nicht in die Schutzräume gelassen wurden. Insgesamt forderte der Luftkrieg in Steyr 269 Menschenleben sowie zahlreiche Verwundete, ganz abgesehen von den schweren Schäden an Fabriks anlagen und Wohnbauten. Am 2. April 1944, dem Palmsonntag, bewahrte ein starker Wind, der den künstlichen Nebel nach Westen wehte, Steyr vor großen Zerstörungen, denn die Bomber luden ihre tödliche Last über dem Ramingtal ab und zerstörten die dort gelegenen Orte, da sie unter den Nebelschwaden ihr eigentliches Angriffsziel vermuteten. )ueLneidfslnaßenfainmiung KflIEGSHILFSWERH FÜR DAS DEUTSCHEROTEKREUZ Aufrufzu einer Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz,„Kremstal Bote", Nr. 1S3, ij. 8. ip4o RUSSLANO RECH 1ÖRKEI Sctitritiuntomsit94i Karte, 2. Weltkrieg

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