Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

i8 Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen im kleinräumigen Bereich (ortsbezogen) finden sich Bezeichnungen, die Assoziationen sicherstellen, Prestige fördern sollen oder bereits als Qualitätsfaktor verankert sind. So gibt es ein „Mohndorf", ein „Glaskunstdorf", eine „Festspielstadt" oder die „Welser Messe" etc. Manche Regionen und Orte existieren nur durch Metaphern,die sie umreißen:es handelt sich um Imaginäres und Klischeehaftes. Der „imaginäre Ort" schafft jedoch aufgrund seiner medialen Präsenz und subjektiven Vorstellung dessen Funktionieren. Gerade die touristische Vermarktung einer Region beruhtzum Teil im Suggerieren von Vorstellungen über Orte mit bestimmten Eigenschaften in der Absicht einer möglichen Attraktivitäts steigerung. Graphische Symbole, Metaphern,aber auch reine „Stimmungsbilder" dienen dazu,eine Region,einen Ort aufzuwerten. An dieser Stelle scheint es sinnvoll, das „Stimmungsbild" einer Region zu erfassen, indem diejenigen zu Wort kommen, die es schließlich von innen her prägen:je heterogener die Zusammensetzung der „Erforschten"sowie „Forscher", desto differenzierter ist die Interpretation des Wahrgenommenen. Ein Bild einer Region kann an Authentizität gewinnen, indem es von der lokalen Bevölkerung vermittelbar ist. Der Versuch, ein Image jenseits eines Selbstverständnisses bewußt zu „produzieren", ist fragwürdig. Wenngleich zu sagen bleibt, daß ein „einheitliches Selbstverständnis" gar nicht vorhanden sein kann und Wider sprüche auftreten -aber auch die müssen aufgezeigt werden. Im Rahmen der durchgeführten Erhebungen zur „räumlichen Abgrenzung, Akzeptanz und regionalen Identität der Region Oberösterreichische Eisenwurzen" in den jähren 1995 und 1997 waren u.a. die Fragen nach den Wahrnehmungen der eigenen Lebensbezüge Ziele der Erfassung. Bei regionalen Entwicklungsvorhaben werden den Faktoren der „Identität" und des „Image" vermehrt Beachtung zuge sprochen. Die Wahrnehmung der eigenen Lebensbezüge als Grundlage dafür spielt eine nicht unwichtige Rolle für regionale Entwicklungsschritte. Als Adressaten dieser Erhebungswellen gelten die Bewohnerinnen und Bewohner der Region Oberösterreichische Eisenwurzen. Was wird also mit dem Begriff der Eisenwurzen assoziiert? Wo liegen die Unverwechselbarkeiten dieser Region, wer fühlt sich zur Region Eisenwurzen zugehörig? Wie verbreitet ist die Information über das Eisenstraßenprojekt? Wo ist überhaupt die Oberösterreichische Eisen wurzen? Diese Fragen dienen der räumlichen Image-,Attraktivitäts- und Identitäts forschung. Wie präsentiert sich die Oberösterreichische Eisenwurzen bzw. die Eisenstraße im Spiegel der lolcalen Bevölkerung? Dazu vorweg noch eine Bemerkung zu der 1997 durchgeführten Befragung in den sechs Auswahlgemeinden:Sierning,Steinbach an der Steyr,Ternberg,Weyer,Spital am Pyhrn, Micheldorf (vgl. dazu und zur offiziellen Lage der Eisenstraße Karte 1). Insgesamt wurden - ähnlich wie schon 1995 - in den sechs Gemeinden 1226 Interviews durchgeführt, was pro Gemeinde durchschnittlich 204 Interviews ausmacht. Per Zufallsstichprobe wurden rund 8% der Wohnbevölkerung jeder Gemeinde befragt. Die Befragung wird 1999 ein drittes und letztes Mal wiederholt.

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