Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

i8o Glauben in der Eisenwurzen niedergeschlagenen Bauernkrieges - Luckner begleitete die plündernde und brandschatzende Soldateska des Pappenheimschen Regiments nach Weyer - spiegelte sich die vorherrschende Voikswut wider. Dieser war durch die schiechte wirtschaftliche Lage und die enorme Bedrückung durch die zwei jähre zuvor gegründete innerberger Hauptgewerkschaft-und hier vor allem der Steyrer Eisenhändier-verursacht worden. Am Aufstand von 1763 waren zunächst die Nageischmiedgeseiien beider Zünfte beteiligt. Es kristallisierte sich aber sehr rasch heraus,daß die Träger der Revolte aus Losenstein kamen. Bereits Anfang April waren die Arzberger Gesellen nämlich vom Aufstand abgefallen und nahmen fast zur Gänze ihre Arbeit wieder auf. Die Losensteiner Gesellen führten ihren Arbeitsausstand hingegen trotz wiederholter eisenobamtlicher und letztlich auch landeshauptmännischer Befehle und Verordnungen weiter. Als Folge davon wurde im Sommer 1763 von seiten der Landeshauptmannschaft der Landrat Thomas Carl Baussart an die Spitze einer Untersuchungskommission bestellt, die die Vorgänge in und um Losenstein untersuchen und dem Aufstand womöglich ein Ende bereiten sollte. Daß die Wahl der Landeshauptmannschaft auf Baussart fiel, war nicht weiter verwunderlich,da er jähre zuvor in einer Revolte der Kirchdorfer Sensenschmiede erfolgreich vermittelt und diese zu Ende gebracht hatte. Er versuchte zunächst,den rebellischen Nagelschmiedknechten erneut das landes hauptmännische Dekret näherzu bringen, und wies sie aufdie für ihre Ziele kontra produktive Haltung hin: je mehr Gesellen im Ausstand sind, desto mehr Störer buben müssen eingestellt werden und desto länger dauert das Provisorium der Zulassung des zweiten Störerbuben. Die Verhandlungen zogen sich aber immer mehr in die Länge. Schließlich wurden sie -im Sinne einer friedlichen Lösungerfolglos beendet. Da kein Ende des Aufstandes in Sicht war und der Druck der Wiener Eisenhändler und des Wiener Marktesimmer größer wurde,drängte man immer vehementer auf die Inhaftierung und strenge Bestrafung der Gesellen. Als Mittel zur Auflösung der Revolte kam letztlich das Militär ins Spiel. Dieser Forderung wurde anfangs September nachgekommen, als eine Abordnung des Militärs von 50 Mann und 4 Offizieren nach Losenstein entsandt wurde und dem Aufstand ein Ende bereitete. 13 Anführer der Knechte wurden arrestiert und nach Linz ins Gefängnis gebracht. Die restlichen Nagelschmiedknechte-von 122 waren bis auf drei Gesellen alle am Aufstand beteiligt-durften, nachdem sie sich zu strengem Gehorsam gegenüber den Obrigkeiten bekannt hatten, unbehelligt nach Hause gehen und ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Festlegung der Höhe der Strafe für die 13 Rädelsführer sollte, wie gefordert, ein abschreckendes Beispiel sein. Demgemäß wurde ein Geselle dem Militär auf immer als Rekrut übergeben, während die restlichen zwölf Knechte zu einem jähr Haft „in offenem Eisen" verurteilt wurden.Sie hatten ihre Haft,je nachdem,ob sie verheiratet oder ledig waren, in Linz oder Losensteinleithen zu verbüßen. Die Hoffnung,daß mit der Rückkehr der aufständischen Losensteiner Knechte zur Arbeit der Nagelmangel in Wien rasch in den Griff zu bekommen wäre, wurde jedoch enttäuscht. Einerseits wegen der Inhaftierungen,andererseits nicht zuletzt

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